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Brasiliens Jugend trotzt der Pandemie

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Im brasilianischen Bundesstaat Piauí, wo die Projekte des Hilfswerks Brücke Le pont angesiedelt sind, ist die Lage prekär: Das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps, und viele Familien haben ihre Haupteinnahmequelle verloren und können ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbst bestreiten. Auch ein Bildungsnotstand zeichnet sich ab. Mit dem Regierungsentscheid vom März 2020, alle Schulen zu schliessen und auf Fernunterricht umzustellen, verloren viele den Zugang zu Bildung. Nur neun Prozent aller Schülerinnen und Schüler verfügen zu Hause über einen Internetanschluss. Zudem sind die Lehrkräfte schlecht vorbereitet für Fernunterricht, und die wenigsten Eltern können ihre Kinder unterstützen.

Ausbildung im Online-Bereich

Brücke Le pont hat auf die Krise in Brasilien rasch reagiert und unterstützt seine Partnerorganisationen bei der Umstellung der Berufsbildungskurse auf Fernunterricht. Dabei konnte das Hilfswerk von der Erfahrung aus dem Projekt «Comradio» profitieren, bei dem Fernunterricht schon lange zum Alltag gehört. Zusammen mit seiner Partnerorganisation Instituto Comradio ermöglicht das Hilfswerk Jugendlichen eine Ausbildung im aufstrebenden Kommunikationssektor. 2019 wurden rund 100 Jugendliche in Online-Journalismus und im Aufbau von Online-Unternehmen ausgebildet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf sozialen und ökologischen Themen. Nach Abschluss der Ausbildung sind die Jugendlichen befähigt, die Anliegen ihrer Gemeinden an die Öffentlichkeit zu tragen und dort zu vertreten.

Den Projektverantwortlichen war früh bewusst, dass digitalisiertes Unterrichtsmaterial und Videos nicht ausreichen für erfolgreichen Online-Unterricht. Vielmehr verlangt diese Art von Unterricht ein radikales Umdenken. Das Instituto Comradio entwickelte eine eigene Lehrmethode und bildete alle Lehrkräfte darin weiter, ansprechende Inhalte für den Online-Unterricht zu produzieren. Zudem baute die Organisation eine Online-Plattform auf, die es Schülern, Lehrkräften und Projektmitarbeitenden erlaubt, sich auch auf Distanz kontinuierlich auszutauschen. Bereits 2018 stellten alle Berufsbildungskurse im Projekt auf eine Kombination von Präsenz- und Online-Unterricht um. Bei Ausbruch der Corona-Pandemie war der Schritt zum vollständigen Online-Unterricht nur noch klein.

Erfahrung weitergeben

Das Instituto Comradio teilt sein Wissen nun mit den anderen Partnerorganisationen von Brücke Le pont in Brasilien und führte bereits mehrere Online-Workshops durch, stellt Handbücher und Checklisten zur Verfügung und berät die Organisationen angesichts der unterschiedlichen Bedürfnisse auch individuell. Herausforderungen wie den ungenügenden Internetzugang der Projektteilnehmenden gehen die Partnerorganisationen gemeinsam an. Sie planen Spendenkampagnen für Handys und Tablets und lobbyieren bei Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung, damit sie benachteiligten Jugendlichen Datenpakete zur Verfügung stellen.

Rückmeldungen aus den Berufsbildungsprojekten des Hilfswerks zeigen: Die Jugendlichen lassen sich trotz aller Unsicherheiten nicht entmutigen und kämpfen für eine bessere Zukunft. Zum Beispiel Janio Ferreira Martins, der im Projekt Comradio eine Ausbildung zum Online-Reporter absolviert und sich für die Verbesserung der Situation in seiner Gemeinde engagiert. «Ich lerne, wie ich die Einwohner und Einwohnerinnen unserer Region dabei unterstützen kann, sich miteinander zu vernetzen. So können wir uns über Erfahrungen und Erfolgsrezepte für positive Veränderungen austauschen.» Für die Zukunft wünscht sich Janio, dass alle freien und gleichberechtigten Zugang zu Bildung haben, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund. «Und ich wünsche mir eine Welt ohne Diskriminierung.»

Fabienne Jacomet ist verantwortlich für Kommunikation und Entwicklungspolitik beim Hilfswerk Brücke Le pont.

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