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Braucht der Gemeinderat Merlach Nachhilfe in Sachen Nachhaltigkeit?

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«Warum Merlach jetzt in Eile ist mit der neuen Ortsplanung» – FN-Ausgabe vom 27. August 2022

Unter nachhaltigem Handeln versteht sich ein zukunftsgerichteter, schonungsvoller Umgang mit Ressourcen, etwa mit dem Boden. Dieser ist in der Schweiz knapp, besonders in Merlach, der flächenmässig kleinsten Gemeinde des Kantons. Inmitten des historischen Dorfkerns wird seit Jahren der Umbau eines 5-Stern-Luxus-Hotels geplant. Eine ehemalige Gärtnerei und eine beachtliche Waldfläche sollen einer Wellness-Anlage, einem grossen Restaurant und hohen Gebäudekomplexen in unmittelbarer Ufernähe weichen.

Einziges Manko: Der aktuelle Ortsplan sieht im Dorfkern nur eine moderate Nutzung vor – für die Betreiber nicht genug. Die Bevölkerung ist einer Weiterentwicklung grundsätzlich wohlgesonnen, brachte 2014 aber berechtigte Zweifel an der Nachhaltigkeit des Megaprojekts vor und befand in einer Volksabstimmung die Revision des Ortsplans für unnötig, da die bestehende Gesetzgebung genügend Entwicklungsspielraum zulässt. Daraufhin haben die Betreiber das Hotel kurzerhand stillgelegt.

In taktisch klug gewählten Etappen wird nun erneut versucht, das Vorhaben durchzusetzen. Unter dem Vorwand, im Dorfkern eine Begegnungs- und 30er-Zone zu schaffen, soll die Revision des Ortsplans eine «qualitative und nachhaltige Entwicklung» ermöglichen. Ganz nebenbei werden dabei im und um den Ortsbildschutzperimeter neue Bauzonen geschaffen, die laut einer Verkehrsstudie (2014) zu einer stark erhöhten Frequentierung der angedachten Beruhigungszone führen werden: ein Widerspruch.

Der Vorstoss kontrastiert zudem mit dem zukünftigen kantonalen Raumplanungsgesetz (RPG), welches einen schonenden Umgang mit den Bodenressourcen vorsieht. Dabei wäre eine nachhaltige Raumentwicklung gerade in der fast vollständig überbauten Gemeinde Merlach höchst relevant.

Der Gemeinderat argumentiert im Begehren an die Bevölkerung, dass «der Betrieb eines 5-Stern-Hotels mit dem bestehenden Angebot nicht wirtschaftlich sei». Sollte der Betrieb des Hotels mit vorhandenen Ressourcen nicht möglich sein, bestehen berechtigte Zweifel, dass dies in einer grösseren Form möglich sein wird. Leider ist es bis heute weder den Betreibern noch dem Gemeinderat gelungen, ein nachhaltiges Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Vielmehr wird in dieser Debatte der Begriff «Nachhaltigkeit» als Deckmantel für Entwicklungen missbraucht, die mit der Ernsthaftigkeit der aktuellen Problemlagen nichts zu tun haben.

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