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Bremer Stadtmusikanten und Doktor Faust

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Das Marionettenmuseum Freiburg, das dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, ist ein kleines, aber feines Museum. Neben einer übersichtlichen Dauerausstellung präsentiert es jedes Jahr vier Sonderausstellungen. Doch in diesen Ausstellungen ist nur ein kleiner Teil dessen zu sehen, was das Museum ausmacht: Seine Sammlung nämlich, die in der Schweiz einzigartig ist, umfasst mehr als 4000 Objekte und erhält ständig Zuwachs.

Viele Schenkungen

Etwa 1000 Figuren seien in den letzten vier Jahren dazugekommen, vorwiegend durch Schenkungen, sagt Sylvia Breitling. Die Restauratorin muss es wissen, denn sie befasst sich seit vier Jahren mit der Inventarisierung der Museumsschätze; dieses Jahr läuft das von der Loterie Romande finanzierte Mandat aus.

«Wir bekommen viele Schenkungen von Schweizer Figurentheater-Truppen», so Breitling. «Unsere Sammlung ist darum auch ein Spiegel der gegenwärtigen Marionetten-Szene der Schweiz.» Auch wenn der Platz begrenzt ist–die Sammlung ist in zwei externen Depots untergebracht–, nimmt das Museum im Prinzip alle Objekte an, die ihm angeboten werden. «Alle Marionetten enthalten Informationen», sagt Breitling. «Sie erzählen vom Figurentheater in der Schweiz und auf der ganzen Welt, von der Ethnologie, von Traditionen und Entwicklungen.»

Indonesien und Schweiz

Damit das Publikum von all dem auch etwas mitbekommt, widmet das Museum jedes Jahr eine Sonderausstellung den Schenkungen der letzten zwölf Monate. «Diese Ausstellungen sind wichtig, weil sie zeigen, dass das Museum nicht nur präsentiert, sondern auch konserviert und recherchiert», so Sylvia Breitling.

Die aktuelle Schenkungs-Ausstellung mit dem Titel «Melting Pot der Marionetten» führt von Bali über Bergamo und die Slowakei bis in die Schweiz. Eine sehr schöne Schenkung des letzten Jahres sei der Nachlass des 1999 verstorbenen Aargauer Malers Ruedi Schibli, sagt Konservatorin Breitling. Die Sammlung von traditionellen Marionetten aus Bali und Java sei eine gute Ergänzung für den Bestand des Museums, der über 1000 Objekte aus Indonesien zähle. «Die indonesischen Figuren bilden nebst den Schweizer Marionetten der Gegenwart den Schwerpunkt unserer Sammlung.» Das Figurentheater habe in Indonesien eine lange Tradition, die in Zusammenhang mit dem weitverbreiteten animistischen Glauben stehe.

Faszination Faust

Auch der Schweizer Teil der Sammlung hat im vergangenen Jahr Zuwachs bekommen. So haben Rosemarie und Robert Jakober, die 1970 das Oberengstringer Figurentheater mitbegründeten, dem Museum Figuren aus Inszenierungen der Bremer Stadtmusikanten und von Schneewittchen überlassen. Zudem sind in der Ausstellung als Leihgaben des Ehepaars Jakober Figuren von Werner Flück zu sehen. Flück war der erste professionelle Marionettist, der in den Siebzigerjahren für das Schweizer Fernsehen arbeitete und mit Stücken wie «Dominik Dachs und die Katzenpiraten» viele Kinder begeisterte.

Eine andere Schweizer Schenkung kommt aus dem Nachlass des Lyssers Fred Hostettler, der 2012 mit 95 Jahren verstarb. Der gelernte Schneider hatte 1977 kurz vor seiner Pensionierung angefangen, Marionetten zu bauen und gründete das Theater «Wetziker Marionetten», das immer noch existiert. Das Marionettenmuseum zeigt Figuren aus einer Inszenierung von Goethes Faust, einem Stoff, der Hostettler stets besonders faszinierte.

Marionettenmuseum, Hinter den Gärten 2, Freiburg. Bis zum 26. April. Mi. bis So. 10 bis 17 Uhr. www.marionnette.ch.

Konservatorin Sylvia Breitling.

Café: Orientalische Spezialitäten

W er das Marionettenmuseum besucht, kann auch einen Abstecher in das im gleichen Gebäude untergebrachte Café mit der idyllischen Terrasse machen: Das Lokal ist seit kurzem wieder offen. Hüseyin Tunç, ehemaliger Pächter des aktuell geschlossenen «Tanneurs», bietet dort jetzt hauptsächlich orientalische Spezialitäten an. Zudem gibt es wie gewohnt regelmässig kulturelle Anlässe. Einmal im Monat finden Marionettenaufführungen für Kinder statt; dann ist das Café jeweils geschlossen. cs

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