Bronze für Markus Andrey
Schweizer Meisterschaft im Luftgewehrschiessen
Der Plasselber Markus Andrey holte in Bern an den Schweizer Meisterschaften im Luftgewehr- schiessen überraschend die Bronzemedaille. Er verwies Titelverteidiger Philippe von Känel und Beat Müller knapp auf die Ehrenplätze.
Der liechtensteinisch/schweizerische Doppelbürger Oliver Geissmann (Planken) und Yvonne Graber (Büren/NW) haben zum Auftakt der Schweizer Meisterschaften im Schiessen mit Druckluftwaffen (Luftgewehr und Luftpistole) erstmals die nationalen Titel im Gewehrschiessen bei der Elite gewonnen.
Der 28-jährige Geissmann, der in den Jahren 2000 und 2002 schon zweimal Dritter gewesen war, trat punktgleich mit Marcel Bürge zum Final an. Doch bereits im ersten Schuss handelte sich der Kleinkaliber-Weltmeister mit einer 8,2 den vorentscheidenden Rückstand ein, den er im weiteren Verlauf des zehnschüssigen Endkampfes nicht mehr aufholen konnte. Nach einer Bronzemedaille und drei zweiten Plätzen blieb dem Ostschweizer einmal mehr nur die Silbermedaille. Nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen konnte Philippe von Känel (Murten), der Meister der beiden letzten Jahre. Zwar war er als Sechster für den Final klassiert, schliesslich musste er aber trotz dem besten Resultat in den zehn Zusatzschüssen mit dem vierten Schlussrang hinter Markus Andrey zufrieden sein.
Die 25-jährige Yvonne Graber, zwischen 1997 und 1999 dreimal Meisterin bei den Juniorinnen, holte nach einem zweiten Platz vor zwei Jahren ihren ersten Meistertitel bei den Frauen. Nicht nur schoss sie in der Qualifikation das höchste Ergebnis, sie war auch im zehnschüssigen Final nicht zu übertreffen und siegte überlegen mit über drei Punkten Vorsprung. Einmal mehr nicht auf ihr Rendement kam die Olympiakandidatin Oriana Scheuss (Gossau). Zwar erreichte sie mit 395 Punkten das drittbeste Ergebnis in der Qualifikation, doch nach einem Siebner im ersten Finalschuss geriet sie bereits früh hoffnungslos ins Hintertreffen. Damit war der Weg zur Silbermedaille für Daniela Geser (Höri) frei, die vor vier Jahren schon einmal Dritte bei den Juniorinnen gewesen war, und als Dritte holte Ramona Eugster (Altstätten), eine weitere ehemalige Medaillengewinnerin bei den Juniorinnen, ihre erste Elite-Auszeichnung. shd/FN
Bern. Schweizer Meisterschaften. Luftgewehr. Männer: 1. Oliver Geissmann (Planken/FL) 695,2 (594/101,2). 2. Marcel Bürge (Lütisburg) 693,4 (594/99,4). 3. Markus Andrey (Plasselb) 692,3 (591/101,3). 4. Philippe von Känel (Murten) 692,2 (590/102,2/10,2 im Stechen). 5. Beat Müller (Neuenegg) 692,2 (591/101,2/9,4). 6. Andreas Zumbach (Zürich) 691,4 (593/98,4). 7. Daniel Epp (Attinghausen) 689,6 (589/100,6). 8. Hanspeter Künzli (Ebnat-Kappel) 687,6 (588/99,6). – Ferner: 11. Daniel Fürst (Liebistorf) 587. 15. Simon Beyeler (Schwarzenburg) und Daniel Burger (Châtel) 585. 19. Frédéric Jorand (Freiburg) 584. 24. Thomas Goetschi (Galmiz) 583. 26. Norbert Sturny (Tafers) und Tobias Vonlanthen (Praroman) 582. 31. Martin Zbinden (Guggisberg) 581. 35. Thomas Pfister (Lurtigen) 580. 58. Dominique Schweizer (Fétigny) 573. 67. Matthias Lehmann (St. Antoni) 569. 69. Tobias Lehmann (St. Antoni) 568. 70. Erwin Haas (Düdingen) 567. – 77 klassiert.
Frauen: 1. Yvonne Graber (Büren//NW) 500,3 (397/103,3). 2. Daniela Geser (Höri/ZH) 496,9 (396/100,9). 3. Ramona Eugster (Altstätten) 496,1 (393/103,1). 4. Carmen Brand (Utzigen) 494,2 (392/102,2). 5. Verena Iten (Unterägeri) 493,6 (391/102,6). 6. Oriana Scheuss (Gossau) 492,5 (395797, 5). 7. Sonja Staub (Horgen) 492,2 (392/100,2). 8. Anne-Claude Ryser (Moudon) 488,7 (391/97,7). – Ferner: 15. Brigitte Beyeler (Schwarzenburg) 388. 22. Annik Marguet (Villarsel-le-Gibloux) 386. 26. Sandra Monney (Dompierre) 385. 32. Mélanie Risse (La Tour-de-Trême) 379. – 38 klassiert.
Der letzte Schuss entschied
Endlich ist es für Markus Andrey optimal gelaufen. «Ich habe nie mit Bronze gerechnet. Eigentlich wollte ich nur den Final erreichen», meinte der Plasselber noch ganz aufgeregt nach dem überraschenden Medaillengewinn. Dabei hatte er schon im Vorprogramm das Gefühl erhalten, dass es ein besonderer Tag werden könnte. Erste Passe 99 mit einer 9,9 und bis zum 27. Schuss nur dieser Verlustpunkt liessen aufhorchen. Auch wenn er in der vierten Passe eine Schwächephase durchlitt. Mit 591 Punkten war er im Final der besten acht vorne dabei. Mit ihm auch Titelverteidiger Philippe von Känel, der im Vorprogramm Pech hatte, und zum ersten Mal auch Beat Müller. Dass es ein clubinterner Kampf (alle drei schiessen für Tafers) um Bronze werden sollte, war für ihn nicht überraschend. «Ich wusste, dass Zumbach im Final zurückfallen würde, und habe erwartet, dass wir drei Bronze unter uns ausmachen.» Dabei schien Andrey die besten Nerven zu haben. Während Beat Müller Mühe hatte, seinen Puls zu kontrollieren, und Philippe von Känel zu wenige Mouchen vorzuweisen hatte, musste der letzte Schuss über Bronze entscheiden. «Stabilität hatte ich vor diesem Schuss keine. Ich nahm einfach volles Risiko, was so viel heisst wie
