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Ein gelungenes Experiment endet mit der Bronzemedaille

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Es war ein Experiment. Nun haben Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré mit Bronze als erstes Schweizer Frauen-Duo im Beachvolleyball eine Olympia-Medaille gewonnen.

Nach der Saison 2016 standen Heidrich und Vergé-Dépré ohne Partnerinnen da. Erstere hatte in Rio de Janeiro zusammen mit Nadine Zumkehr am Olympia-Halbfinal geschnuppert – die beiden vergaben im Viertelfinal gegen die Einheimischen Larissa/Talita drei Matchbälle. Vergé-Dépré erreichte mit Isabelle Forrer Platz 9. Kurz darauf beendeten sowohl Zumkehr als auch Forrer ihre Karrieren.

Von aussen betrachtet war es also logisch, dass fortan Heidrich und Vergé-Dépré ein Team bilden. Das war es aber nicht, da beide am Block und auf der gleichen Seite agierten. Eine musste also bereit dazu sein, sich zur Defensivspielerin umfunktionieren zu lassen, die Automatismen aufzubrechen – ein Prozess, der viel Geduld erfordert(e). Vergé-Dépré stellte sich dieser Herausforderung, und das Experiment zahlte sich fünf Jahre später in Tokio aus.

Der fehlenden Energie getrotzt

Die Weltranglisten-Vierten setzten sich im Spiel um Platz 3 gegen die Lettinnen Tina Graudina/Anastasija Kravcenoka in 44 Minuten 21:19, 21:15 durch. Zwar sieht das Resultat relativ deutlich aus, doch es war nochmals ein hartes Stück Arbeit für die Zürcherin Heidrich und die Bernerin Vergé-Dépré, die an der Universität Freiburg studiert. Schon ohne sich zu bewegen, war die Hitze im Stadion beinahe unerträglich.

«Es war das schwierigste Aufwärmen aller Zeiten», sagte Vergé/Dépré. «Unter diesen Bedingungen zu spielen, ist für den Körper sehr, sehr hart.» Heidrich ergänzte: «Es war nicht mehr viel Energie übrig, wir kämpften uns jedoch durch.» Die beiden pushten sich gegenseitig, was aufgrund der Hitze und wegen des fehlenden Publikums noch wichtiger gewesen sei, «um über die eigenen Limiten hinauszuwachsen», so Vergé-Dépré. Das Hitzetraining in Grenchen im Vorfeld zahlte sich aus

Was war der wichtigste Faktor für diesen Erfolg? «Immer an uns zu glauben, auch wenn es mal nicht lief. Das machte uns hier unglaublich stark», führte Heidrich aus. So gelang es den beiden, die deutliche Halbfinal-Niederlage gegen die späteren Olympiasiegerinnen April Ross/Alexandra Klineman (12:21, 11:21) hinter sich zu lassen und die letzten Reserven anzuzapfen. Der Schlüssel zum Sieg war, dass sie es schafften, ruhig und im Moment zu bleiben. Heidrich: «Ich sagte zu mir: Schau nicht auf das Resultat, bis der Schiedsrichter die Partie für beendet erklärt.»

Steiniger Weg

Während die 1,84 m grosse Vergé-Dépré aus einer Volleyball-Familie stammt, schloss sich die 1,90 m grosse Heidrich erst mit 13 Jahren einem Volleyballverein an. Inspiriert wurde sie durch Patrick Heuscher und Stefan Kobel, die 2004 in Athen mit Bronze die zuvor einzige Schweizer Olympia-Medaille im Beachvolleyball geholt hatten. Nun hat Heidrich zusammen mit Vergé-Dépré nachgezogen.

Wie das Turnier war allerdings auch der Weg dorthin alles andere als einfach. Bei Heidrich wurde im Juli 2018 ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Sie musste sich operieren lassen und konnte ein halbes Jahr keine Wettkämpfe bestreiten. Der Glaube, nach wie vor ein Weltklasse-Duo sein zu können, ging allerdings nie verloren. Ohnehin verfügen die Europameisterinnen von 2020 über starke Charaktere gepaart mit einer grossen Zielstrebigkeit.

Auf die Frage, wie es nun weitergeht, antwortete Heidrich, die diesen Frühling zudem am Coronavirus erkrankt war: «Im Moment weiss ich es nicht. Bisher galt unser ganzer Fokus Tokio.» Sie wollen nun erst einmal die Emotionen sacken lassen und dann zusammensitzen. Es würde aber nicht erstaunen, wenn sie eine weitere Olympia-Mission in Angriff nehmen. Während der Spiele 2024 in Paris wären beide 32 Jahre alt. So oder so hat sich das Experiment gelohnt.

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