«Ihr wisst, dass wir auf Sparflamme laufen.» Mit diesen Worten hatte Syndic Walter Marti an der letzten Gemeindeversammlung von Brünisried auf eine anstehende Steuererhöhung hingewiesen. Wie dem Amtsblatt zu entnehmen ist, ist der Zeitpunkt hierfür nun gekommen: An der Gemeindeversammlung vom 4. Dezember entscheiden die Brünisrieder über ein Anheben der Gemeindesteuern für natürliche und juristische Personen von 87,1 auf 95 Rappen pro Franken Kantonssteuer.
«Mit dem aktuellen Steuersatz lässt sich kein ausgeglichenes Budget erstellen», erklärt Walter Marti den Hauptgrund für den Antrag des Gemeinderates. Und auch im Hinblick auf den Ausbau der Gemeindeverwaltung sei eine Erhöhung unumgänglich.
In den letzten Jahren hat- ten die Rechnungsvoranschläge regelmässig einen Aufwandüberschuss prognostiziert. Dank unerwarteten Mehreinnahmen und weil die Gemeinde einige Geschäfte über die Investitionsrechnung anstatt über die laufende Rechnung verbuchte, resultierte häufig trotzdem ein ausgeglichenes Ergebnis. Nach dem Minus von 7000 Franken im Jahr 2014 sehen die Gemeindefinanzen aber auch für das laufende Jahr ein deutlich negatives Ergebnis vor, wie Marti erklärt.
Dass sich der neue Steuerfuss Brünisrieds in der Nähe desjenigen der Fusionsgemeinden Plaffeien, Oberschrot und Zumholz (98 Prozent) bewegen werde, dürfe niemanden erstaunen. «Davon spricht der Gemeinderat schon seit drei Jahren. Auch im Zusammenhang mit der Fusionsvereinbarung haben wir das immer wieder deutlich gemacht», sagt der Syndic. Die höhere Steuerlast bei einer Fusion war ein Hauptargument der Brünisrieder Fusionsgegner vor der Abstimmung zur gescheiterten Fünferfusion im März dieses Jahres (die FN berichteten).
«Mittelfristig dürfte die Steuererhöhung die Gemeindefinanzen absichern», sagt Walter Marti. Auch wenn mit den neuen Schul- und Raumplanungsgesetzen bereits die nächsten Herausforderungen vor der Tür stünden. mz