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Bruno Tinguely singt seit 54 Jahren im Gemischten Chor: «Ich habe oft ein Lied auf den Lippen»

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Bruno Tinguely ist das, was man einen passionierten Sänger nennt. Er ist nicht nur Präsident des Gemischten Chors St. Ursen, sondern auch am längsten dabei, nämlich 54 Jahre. Nur ein Jahr fehlt ihm, dann ist er dem Verein gleich lange treu, wie es der Vater gewesen ist.

«Durch meinen Vater bin ich damals als 17-Jähriger auch in den Verein gekommen», erzählt Bruno Tinguely. Er habe ihm die Liebe zur Musik, insbesondere zur Kirchenmusik mit auf den Weg gegeben. Der Eintritt in den Chor sei deshalb irgendwie selbstverständlich gewesen, auch wenn ihn der Vater zu nichts gezwungen habe.

Ein lieb gewonnenes Hobby

Bereut hat er es schon gar nicht. Das Singen im Gesangsverein ist sein liebstes Hobby – und eins, das ihm nie verleidet ist. «Es bedeutet mir sehr viel», sagt er. Er liebe den Gesang, möge Kirchenlieder und Messen sehr gerne sowie auch den gregorianischen Gesang, den man früher in der Kirche viel öfter hörte als heute. Er erinnert sich, dass er schon als Jugendlicher, als er zur Vesper oder an die Abendandacht, Komplet genannt, gegangen ist, der Musik gerne gelauscht hat. «Sie hat mir schon damals gefallen.»

Sein Hobby ist eng mit der katholischen Kirche verbunden, denn zu den Aufgaben des Chors gehört es, an Hochfesten in der Kirche zu singen. Das sei schon eine Verpflichtung, sagt er. Doch wer es gerne tue, gehe diese gerne ein. «Man richtet sich entsprechend ein.» In den 54 Jahren hat er lediglich an drei Osterfesten gefehlt. «Einmal hatte ich das Bein gebrochen, einmal war ich in den Skiferien und im letzten Jahr durfte Corona-bedingt nicht gesungen werden.»

Alle Hochfeste willkommen

Er könne auch nicht sagen, an welchem Hochfest er lieber singe. «Ich mag die österliche Liturgie genauso wie die weihnachtliche, ebenso die Karfreitagsgesänge.» In der Zeit, als in St. Ursen Pfarrer Adalbert Ambauen tätig war, habe ihn dieser jeweils gebeten, das Osterlob zu singen, jenen Gesang, mit dem jeweils die Osternacht eingeläutet wird. «Mein Glück war, dass er nicht gerne gesungen hat und mir diesen Einsatz dankbar überlassen hat.» Etwa 15 Jahre lang hat Bruno Tinguely diesen Part zu Ostern übernommen. «Das hat mir viel Freude gemacht.»

Schwierige Zeiten

Seit Anfang Mai ist es den Chören wieder erlaubt, ihre Proben aufzunehmen. Sie haben schwierige Zeiten hinter sich. «Wir haben im März 2020 aufgehört zu singen, Ende Juni für zwei Proben wieder angefangen und nach der Sommerpause noch einmal vier Proben gehabt. Dann kam der Oktober-Lockdown.»

Erst in den letzten Wochen haben wieder Proben stattgefunden, allerdings nur in kleinen Gruppen, also gab es Registerproben. Jetzt singt der Chor mit Masken. «Es geht besser als gedacht.» Die Maske störe ein wenig beim Luftholen, doch die Tonqualität leide nicht darunter.

«Es waren schwierige Zeiten. Wir haben versucht, unsere Mitglieder in dieser Zeit bei Laune zu halten mit Kleinigkeiten, mal war es ein aufmunterndes E-Mail und mal ein feiner Lebkuchen oder auch ein Spaziergang im Freien.»

Als Kantor im Einsatz

Während die meisten seiner Gesangskollegen also in einer Zwangspause waren, stand Bruno Tinguely regelmässig im Einsatz. Er wie auch zwei bis drei andere Chormitglieder haben in der Kirche den sogenannten Kantorendienst übernommen. So hat er doch noch etwas Kirchengesang in die Gottesdienste gebracht. «Durch diesen Dienst habe ich zudem die Gelegenheit bekommen, Lieder von früher wieder hervorzunehmen», sagt er. «Lieder, die mir gut liegen.»

Schwierge Nachwuchssuche

Er würde sich wünschen, dass mehr Leute so viel Herzblut und Leidenschaft in den Gemischten Chor stecken würden. Dieser zählt heute 29 Aktivmitglieder, das älteste ist 80 Jahre alt, das jüngste ist 33-jährig. «In guten Zeiten in den 1980er-Jahren zählten wir rund 55 Sängerinnen und Sänger», sagt Bruno Tinguely. Er war von 1979 bis 1991 Präsident und hat dieses Amt 2015, ein Jahr nach seiner Pension als Gemeindeschreiber, wieder übernommen. Er sagt: 

Wir haben schon viel versucht, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Wegen der Corona-Bestimmungen finden die Proben momentan mit Masken statt.
Charles Ellena

So richtig viel habe es nicht gebracht, bedauert er. Die Angst oder zumindest der Respekt vor den Sonntagsverpflichtungen sei wohl mit ein Grund, warum sein Chor wie alle anderen Cäcilienchöre Probleme habe, neue Mitglieder zu finden.

«Gar nicht», sagt er auf die Frage, wie katholisch man sein müsse, um im Chor aufgenommen zu werden. «Wir sind offen für alle Konfessionen, das steht sogar in unseren Statuten.» Doch wer mitmachen wolle, müsse halt schon bereit sein, diese kirchlichen Einsätze zu leisten. «Wir singen ja längst nicht mehr an jedem Sonntag, sondern nur noch an den Hochfesten.»

Konzerte und Kontakte

Und nicht zu vergessen sei das weltliche Liedgut, das der Verein auch pflege und das an Konzerten oder bei anderen Gelegenheiten – wie etwa einem Ständchen in einem Pflegeheim – zum Besten gegeben werde. 2016 hatte der St. Ursner Chor beispielsweise mit einem Schlagerkonzert für volle Turnhallen gesorgt, und 2019 hatte er sich mit dem Gemischten Chor von St. Antoni zusammengetan und zum «Wiener Café» im Podium Düdingen eingeladen.

Apropos Café: Für Bruno Tinguely ist klar, dass es bei seinem Hobby nicht nur um das Singen geht. «Es ist auch die Kameradschaft», sagt er. «Nach den Proben ein Glas trinken zu gehen, miteinander zu plaudern.» Er habe in Corona-Zeiten gemerkt, wie sehr ihm das gefehlt habe. Er hält fest: 

Diese sozialen Kontakte sind sehr wertvoll.

Es sei reizvoll, neue Lieder zu lernen, auch in anderen Sprachen, sagt Bruno Tinguely. Das sei zwar nicht immer einfach und verlange oft viel Einsatz und Flexibilität von Sängerinnen und Sängern. «Doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass am Ende, wenn es sitzt, alle Freude daran haben.»

Proben zu Hause

Einen Teil der Probearbeit erledigt der Chor zu Hause. «Wir sind ja heute ganz modern eingerichtet», erklärt er. Die Lieder können mit einem speziellen Musikprogramm heruntergeladen werden. «So kann man sie in Ruhe anhören und mitsingen.» Gerade für neue Lieder oder solche, die nach längerer Pause wieder ins Repertoire aufgenommen werden, sei dies sehr praktisch.

Doch nicht nur da ist Musik Teil seines Alltags. «Ich habe oft ein Lied auf den Lippen», verrät er. Selbst, wenn er Hausarbeit erledige. Wie so oft konnte er schon mit dem Lied «Der letzte Postillon vom Gotthard» in geselliger Runde oder an privaten Festen die Anwesenden erfreuen. Er höre auch viel Radio, mal die Musikwelle, mal ein Sender mit klassischer Musik. «Singen ist gut fürs Gemüt und die Seele.»

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