An einem Infoabend präsentierte der Gemeinderat von Mont-Vully sein geplantes Parkplatzreglement. Die Fragen aus der Bevölkerung thematisierten ein grösseres Parkplatzangebot, einen besseren ÖV und die Parkvignette.
Dass die Gemeinde Mont-Vully die öffentlichen Parkplätze in Zukunft bewirtschaften soll, war an der Informationsversammlung zum geplanten Parkplatzreglement unbestritten. Am Dienstagabend war in Nant sogar zu hören, man könnte die Parkgebühren auch etwas höher ansetzen. In den Städten müsse man deutlich mehr bezahlen. Auch wurde gefordert, dass rigoros kontrolliert und gebüsst wird. «In Murten muss man sich nur kurz vom Auto entfernen, und schon hat man eine Busse», meinte ein Bürger. Dass zu Beginn wohl Kontrollen notwendig sein werden, damit das neue Reglement Beachtung findet, war auch eine Einschätzung der Gemeinderäte François Petter und Swen Rüegsegger im Vorfeld des Infoabends (die FN berichteten).
Am Infoabend mit rund 100 Anwesenden wurden die geplanten Vignetten für Einheimische als zu teuer bezeichnet. Es ist maximal eine Vignette pro Haushalt vorgesehen, und diese würde zum Parkieren in gewissen Zonen berechtigen. Syndic Guy Petter sagte: «Auch die Einheimischen müssen ihre Gewohnheiten ändern. Sie sollen nicht immer mit dem Auto zum See fahren.»
Bessere Zirkulation erreichen
Die Vertreter des Gemeinderats mussten mehrfach darauf aufmerksam machen, dass das Parkplatzreglement nur für die öffentlichen, nicht aber die privaten Parkplätze in der Gemeinde gilt. Das weckte gewisse Befürchtungen, dass das wilde Parkieren in Mont-Vully noch zunehmen werde, speziell in Môtier und in Praz. Der Syndic sagte, es liege an den Eigentümern, Parkverbote klar zu signalisieren. Zwei Bürger regten an der Versammlung zu einem grösseren Angebot an Parkplätzen an, ein Einwohner aus Môtier sprach gar von einem unterirdischen Parking.
François Petter sagte, dass man prinzipiell mit den bestehenden Parkplätzen auskommen will. Einzig an der Route de la Crausa in Môtier dürften gegen 20 Parkplätze hinzukommen, dafür aber auf der Anhöhe des Mont Vully einige wegfallen. Es gibt zwar Ideen, wo man weitere Parkplätze schaffen könnte, sie sind aber gemäss Petter weit von einer Konkretisierung entfernt. «Wir wollen eine bessere Zirkulation auf den Parkplätzen erreichen.»
Umfassendes Mobilitätskonzept
Von mehreren Personen wurde angeregt, nicht nur an die Parkplätze zu denken, sondern auch an den öffentlichen Verkehr. Zum Beispiel könnte der Bus zwischen Sugiez und Lugnorre häufiger fahren. Gemäss dem Gemeinderat sei dies aber Sache der TPF.
Swen Rüegsegger wies darauf hin, dass parallel zum Parkplatzkonzept eine Arbeitsgruppe «Mobilität» an einem umfassenden Konzept arbeite. Unter anderem auch auf Druck des Kantons sei das Parkkonzept schneller vorangekommen, es sei aber Teil eines übergeordneten Mobilitätskonzepts.
Parkgebühren
Mögliche Tarife zwischen 50 Rappen und 1,50 Franken
Der Gemeinderat von Mont-Vully plant mit seinem Parkplatzreglement, das Parkieren jeweils vom 1. März bis 31. Oktober kostenpflichtig zu machen – und zwar an allen Wochentagen. Im Winter soll das Parkieren wie bisher gratis sein, weil es dann keine Parkplatzprobleme gibt. Diese stehen nämlich vor allem im Zusammenhang mit touristischen Aktivitäten und Freizeitbeschäftigungen.
Geplant ist für die attraktiv gelegenen Parkplätze eine höhere Parkgebühr und eine kürzere Parkzeit, auf den weniger stark genutzten Parkplätzen soll ein billigerer Tarif und eine längere Maximalparkzeit gelten. Die Höhe der Tarife ist noch offen. In einem technischen Bericht ist aber die Rede von 1,50 Franken pro Stunde für die Parkplätze am Seeufer, 50 Rappen für das grosse Parkplatzfeld bei der Jordila-Halle in Lugnorre und 1 Franken pro Stunde für alle anderen kommunalen Parkplätze. Das Parkplatzreglement soll an der Gemeindeversammlung vom Herbst zur Abstimmung kommen. jmw
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