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Bulle wächst explosionsartig

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Rund 17 000 Einwohner mehr in 13 Jahren: Ist ein solches Wachstum für Bulle realistisch? «Ja», sagt Syndic Yves Menoud. «Schon 2006 hat die Demografin Anne-Christine Wanders eine Studie über das Bevölkerungswachstum von Bulle realisiert. Das Szenario mit dem stärksten Wachstum ist eingetroffen, ja gar übertroffen worden. Nun hat sie die Studie überarbeitet. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Prognose auch diesmal zutrifft», fährt Menoud fort. Ist er überrascht über das Ergebnis dieser neuen Studie? «Ja und nein. Überrascht hat uns vor allem die Geschwindigkeit, mit welcher Bulle in Zukunft wächst», sagt er.

Aber ist ein solch explosionsartiges Wachstum in Bulle möglich? «Unser revidierter Ortsplan sieht eine Einwohnerzahl von 25 000 im Jahre 2025 vor. Mit Massnahmen, vor allem mit höheren Ausnützungsziffern, ist es möglich, 37 000 Einwohner Platz zu bieten, ohne dass wir neues Landwirtschaftsland einzonen müssen», hält Menoud fest und weist auf neue Quartiere hin, die in Bulle entstehen werden: So ist ein solches beim Coop-Kreisel mit 2500 Einwohnern, eines auf dem Gelände der ehemaligen Glasfabrik in La Tour-de-Trême mit 500 Einwohnern, ein weiteres in unmittelbarer Nähe von Espace Gruyère mit 1500 Einwohnern und eines auf demGelände des ehemaligen Zeughauses mit 500 Einwohnern vorgesehen, die bis 2018/2020 realisiert werden. Aber auch bei Erweiterungen und Neubauten in bestehenden Zonen besteht ein Wachstumspotenzial. «Wir können das Wachstum nicht beeinflussen», ergänzt Menoud sogleich. «Die Gemeinde selber besitzt kein eigenes Bauland. Das Wachstum wird von den Investoren und Hauseigentümern bestimmt.»

Infrastrukturen anpassen

Jedenfalls nimmt der Gemeinderat von Bulle die Wachstumsprognosen sehr ernst. «Es gilt, unsere Infrastrukturen anzupassen», sagt Menoud und denkt in erster Linie an die Schulen. So sind zwei neue Schulhäuser geplant. Ein neues OS-Zentrum soll in Riaz entstehen. Eine Erweiterung des Kollegiums des Südens in Bulle ist in Planung.

ÖV als Sorgekind

Sorgen bereitet Menoud der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Im Rahmen der Eröffnung der Umfahrungsstrasse H 189 hat Bulle auch einen Stadtbus (Mobul) mit zwei Linien als Begleitmassnahme eingeführt. «Das kostet uns im Jahr eine halbe Million Franken», gibt er zu bedenken. Aber auch für die älteren Menschen muss einiges getan werden, ist sich Menoud bewusst. Er denkt da auch an Zwischenstrukturen, damit diese Menschen möglichst lange ihren Lebensabend zuhause verbringen können.

 Das rapide Wachstum hat Bulle sicher auch der hohen Lebensqualität zu verdanken. Ein zentrales Anliegen von Syndic Yves Menoud ist es, diese zu erhalten. «Das Schlimmste wäre, wenn Bulle zu einer Schlafstadt verkommen würde», betont er, was er mit Integrationsmassnahmen verhindern will. Vor allem der Pflege des Vereinslebens gilt die grösste Aufmerksamkeit. Gut «integriert» haben sich auch die Einwohner von La Tour-de-Trême nach der Fusion vor sechs Jahren mit Bulle, auch wenn die ehemalige Gemeinde immer noch ihr eigenes Vereinsleben hat. «Heute würden 90 Prozent der Bevölkerung von La Tour-de-Trême eine Fusion befürworten», ist Menoud als ehemaliger Syndic von La Tour-de-Trême überzeugt, nachdem es bei der Volksabstimmung damals bloss 60 Prozent waren. Neue Parks in der Stadt sollen zudem zur Erhaltung der Lebensqualität beitragen.

Arbeitsplätze schaffen

Um zu verhindern, dassBulle eine Schlafstadt wird, geltees auch, den Neuankömmlingen Arbeitsplätze zu offerieren. «Die Nachfrage nach Industrie- und Gewerbebauland ist sehr gross», stellt Menoud fest, der aber auch weiss, dass die Stadt dabei auf die Privateigentümer von Industrieland angewiesen ist, die ihr Land nicht gerne hergeben.

Zur Attraktivität Bulles haben sicher auch die Umfahrungsstrasse H 189 und neu die S-Bahn beigetragen. Aber was für Leute zieht Bulle an? «Es sind Leute von der Waadtländer Riviera, die nach Bulle ziehen, weil das Wohnen für sie dort zu teuer ist», nennt er einen Grund, stellt aber zugleich fest, dass auch Berner Bulle entdecken. «Weil für sie die Region Murten zu teuer geworden ist», begründet er diesen Trend. Zudem wächst die einheimische Bevölkerung, aber auch viele Ausländer lassen sich in Bulle nieder. «34 Prozent der Bevölkerung sind Ausländer. Es sind gute Arbeiter, die auch gut integriert sind», freut sich Menoud. Schliesslich ist Bulle ebenfalls für ältere Menschen aus den umliegenden Gemeinden attraktiv, weil die Stadt für sie mehr zu bieten hat.

Bulles grosse Solidarität

Für Yves Menoud ist auch klar, dass nicht nur Bulle allein wachsen darf. So freut er sich, dass fast alle Greyerzer Gemeinden ein starkes Wachstum verzeichnen. Für ihn ist wichtig, dass Bulle sich solidarisch mit den andern Gemeinden zeigt und mit ihnen wächst. So hält er fest, dass im neuen Verteilschlüssel der Greyerzer Gemeinden dasSteuerpotenzial zu 75 Prozent massgebend ist. Mit seinem relativ tiefen Steuerfuss von 74,3 Rappen wird sich Bulle demnach auch überproportional an regionalen Vorhaben beteiligen. Und auf die Solidarität möchte Bulle zählen, wenn es gilt, ein grosses Sportzentrum mit Eisbahn, Schwimmbecken, Sporthalle, Hotel, Restaurant, Wellnessbereich usw. zu realisieren, das von allen Greyerzer Gemeinden getragen werden muss. «Bulle ist nur stark mit der Region und kann nicht mehr allein handeln», betont Menoud, der auf keinen Fall möchte, dass Bulle einwohnermässig mehr als die Hälfte der Greyerzer Bevölkerung aufweist.

 

 

 

Vivisbachbezirk: Ein Bezirk will

aufs Bremspedal treten

D ie Freiburger Bevölkerung ist in zehn Jahren um 17 Prozent gewachsen. Mit einer Zunahme von gar 27,7 Prozent kannte der Vivisbachbezirk das spektakulärste Wachstum, da viele Menschen von der waadtländischen Riviera die Region mit den günstigen Miet- und Landpreisen entdeckt haben. «Das kann nicht mehr so weitergehen», erklärt denn auch Oberamtmann Michel Chevalley. «Châtel-St-Denis mit seinen 6000 Einwohnern wird relativ schnell 1000 zusätzliche Einwohner aufnehmen müssen, aber Attalens schlägt einen andern Kurs ein und wird die Zuwanderung von der Riviera einschränken. Der nächste Ortsplan sieht jedenfalls keine Bauzone mehr für Einfamilienhäuser vor», fährt er fort. Mit 500 Franken pro Quadratmeter ist aber der Landpreis im unteren Bezirk immer noch viel günstiger als am Genfersee. «Deshalb ist die Nachfrage, in den Vivisbachbezirk zu ziehen, immer noch sehr hoch, vor allem in den Gemeinden, die an den Kanton Waadt grenzen», sagt Chevalley. Anfragen müssten zurückgewiesen werden.

«Wir wünschen ein vernünftiges Bevölkerungswachstum, rund zehn Prozent in zehn Jahren», hält Chevalley fest, was bedeutet, dass der Bezirk seine Infrastrukturen wie Schu len, Krippen und Pflegeheime anpassen muss. «Noch immer setzen allzu viele auf den motorisierten Privatverkehr. Wir haben ein Manko im öffentlichen Verkehr und auch in der sanften Mobilität», ist sich Chevalley bewusst.

Châtel-St-Denis werde sich weiter anstrengen, Firmen mit hoher Wertschöpfung entlang der Autobahn A 12 anzuziehen, gleichzeitig möchte aber Chevalley, dass die andern Gemeinden Sorge zu ihrem rar gewordenen Landwirtschaftsland tragen. az

Romont: Ein nachhaltiges Wachstum

als Wunsch der Behörden

W eniger schnell als jene von Bulle wächst die Bevölkerung von Romont. Der Hauptort des Glanebezirks zählt heute 4750 Einwohner. Über 500 Einwohner haben sich seit dem Jahre 2006 in Romont niedergelassen. «Wir hatten eine Bauzone von 60 000 Quadratmetern, die innerhalb von fünf Jahren gänzlich verkauft wurde», erklärt Syndic Roger Brodard gegenüber den FN.

Künftig dürfte die Stadt aber ein stärkeres Wachstum verzeichnen, zumal kürzlich der Kaffeekapsel-Hersteller Nespresso angekündigt hat, in Romont eine Fabrik zu eröffnen. «Bis im Jahre 2020 werden 800 neue Arbeitsplätze geschaffen. All diese Mitarbeitenden werden zwar nicht in Romont wohnen, aber wir müssen unsere Infrastrukturen anpassen. Wir müssen eine neue Schule bauen und die sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr fördern. Wir hoffen, in Zusammenarbeit mit den Freiburgischen Verkehrsbetrieben einen Busbahnhof zu realisieren», hält Brodard fest.

Die Gemeinde ist daran, in der Nähe des Bahnhofs mit einem privaten Landbesitzer zu verhandeln, damit neues Bauland von rund 70 000 Quadratmetern eingezont werden kann. Der Syndic von Romont weist aber gleichzeitig darauf hin, dass nicht nur seine Stadt, sondern auch andere Dörfer des Glanebezirks, vor allem die Region von Ursy, Rue und Promasens, aber auch Vuisternens-devant-Romont, Villaz-St-Pierre und Siviriez stark wachsen. «Nespresso wird auch andere Firmen anziehen. Deshalb benötigen wir eine neue Aktivitätszone, da die noch unbebauten Parzellen der Industriezone Raboud bereits der Firma Abadia versprochen wurden, die zwei bis drei Fabriken bauen wird», hält Brodard fest. az

Sommerserie

Freiburg wächst

Der Kanton erlebt in vielen Bereichen einen eigentlichen Boom: Bevölkerung, Wohnraum oder Wirtschaft wachsen immer weiter. In einer Sommerserie haben die FN diese Formen von Wachstum untersucht. Dieser Artikel bildet den Abschluss der Serie.uh

Gemeinderat: Ohne Profis geht es künftig nicht

D as rapide Wachstum bleibt nicht ohne Folgen für den Gemeinderat. Bereits in der nächsten Legislaturperiode wird Bulle nicht mehr von einem Miliz-Gemeinderat regiert werden. Yves Menoud bezeichnet seinen Arbeitsaufwand als Syndic als 70-Prozent-Job, den er nebst einem 80-Prozent-Job in Bern ausübt. Und auch seine Kollegen im Gemeinderat absolvieren einen 40-Prozent-Job in dieser Funktion. «Eine Studie ist im Auftrag, welche dem Generalrat Lösungen unterbreiten wird, wie die Professionalisierung des Gemeinderates aussehen wird», sagt er.

Trotz des 150-Prozent-Jobs ist aber Yves Menoud – er ist auch CVP-Grossrat – glücklich, Syndic von Bulle zu sein. Und er freut sich vor allem, einer Stadt vorzustehen, die sich entwickelt und die wächst. Und er will dazu beitragen, dass diese Entwicklung in guten Bahnen verläuft. az

 

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