In den ersten Tagen des Jahres 2016 sind zwar weniger Asylsuchende in der Schweiz eingetroffen, trotzdem schafft der Bund zwei neue Grossunterkünfte für Asylbewerber. Eine im alten Spital von Niederbipp im Kanton Bern mit 100 Plätzen, die andere im Truppenlager von Grandvillard im Greyerzbezirk. Dort sollen von Februar bis August 2016 bis zu 180 Asylsuchende Platz finden, darunter auch Familien, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) gestern mitteilte. Zwischen Bund, Kanton und Gemeinde sei eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet worden. Der Bund will damit auf einen weiteren Anstieg der Anzahl Asylsuchenden im Frühling vorbereitet sein, heisst es in der Mitteilung. Die Unterbringungskapazität in den Bundeszentren wird sich damit auf rund 5000 Plätze belaufen, Anfang 2015 waren es noch 2300.
Gemeinderat ist dafür
Der Gemeinderat von Grandvillard stehe der temporären Unterkunft positiv gegenüber, sagt Syndique Marie-Claire Pharisa den FN. Am 21. Dezember sei sie erstmals über die Pläne informiert worden, Anfang Januar habe ein weiteres Treffen stattgefunden und am 20. Januar findet ein Infoabend statt. Das Truppenlager in der 804-Seelen-Gemeinde wird nur für sieben Monate von Asylbewerbern genutzt, ab September zieht die Armee ein. In Bundeszentren wie in Grandvillard bleiben die Asylbewerber gemäss Céline Kohlprath vom SEM nur 20 bis 30 Tage, maximal deren 90. Danach wird ein Grossteil der Flüchtlinge in den Kantonszentren untergebracht.
Art der Guglera noch offen
Das geplante Bundesasylzentrum in der Guglera bei Giffers habe keine direkte Verbindung zu jenem in Grandvillard. «Giffers hat mit der Neustrukturierung des Asylwesens zu tun, Grandvillard mit der aktuellen Situation», so Kohlprath. Ob in Giffers dereinst ein Verfahrens- oder ein Ausreisezentrum betrieben wird, sei noch nicht klar. ak/sda