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Bundesbeamte mögen den Kanton Freiburg

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Autor: Lukas Schwab

FreiburgIn einer kürzlich vom Verein «Hauptstadtregion Schweiz» veröffentlichten Studie (siehe FN vom 18. Februar) hat das Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz und Wallis die Hauptstadtregion und den Kanton Freiburg als Teil davon untersucht. Die Resultate zeigen, dass viele Bundesbeamte im Freiburgerland wohnen (siehe Kasten). Freiburg hat nach Bern die höchste Dichte an Bundesbeamten aller Kantone.

Guter Draht nach Bern

Für den Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen ist diese Erkenntnis nicht neu: «Wir sind uns dessen bewusst», erklärt er auf Anfrage. Freiburg sei durch seine gute Verkehrsanbindung an Bern, die günstigen Land- und Wohnungspreise und das gute Schulsystem ein attraktiver Wohnort für Bundesbeamte. «Und das ist gut für uns, wir können das als Vorteil nutzen.» Durch die im Kanton wohnhaften Beamten verfüge man über ein gutes Netzwerk in die Bundesstadt. «Der Staatsrat führt jedes Jahr ein Treffen mit Kaderleuten aus der Bundesverwaltung durch, die im Kanton Freiburg leben», so Vonlanthen. Durch dieses lose Netzwerk könne der Staatsrat direkt oder indirekt seine Anliegen in Bern besser geltend machen.

Vor allem Gutverdienende

Und die Bundesbeamten zahlen natürlich auch ihre Steuern in Freiburg. Laut Studie beträgt dieser Steuereffekt rund 22 Millionen Franken im Jahr. Viele der im Kanton wohnhaften Bundesbeamten verdienen gut: Elf Prozent aller Schweizer Bundesangestellten der Lohnklassen 24 bis 38 wohnen im Freiburgerland. «Diese Steuereinnahmen sind für uns wichtig», sagt Vonlanthen.

Die hohe Zahl an Beamten aus Bern hat aber auch negative Seiten: «Alle Freiburger, die ausserhalb des Kantons arbeiten, tragen nichts zu unserem Bruttoinlandprodukt bei», sagt Vonlanthen. Die vielen Pendler seien mit ein Grund, dass das Freiburger BIP eher bescheiden sei.

Ein anderer negativer Aspekt ist, dass der Bund als Arbeitgeber ein direkter Konkurrent der kantonalen Verwaltung ist. «Viele Stellenbewerber entscheiden sich für den Bund und gegen die Freiburger Kantonsverwaltung, weil sie dort bessere Bedingungen haben», so Vonlanthen. Der Kanton Freiburg habe zwar bezüglich Arbeitsbedingungen grosse Fortschritte gemacht, die Salärpolitik sei beim Bund aber immer noch grosszügiger. «Das spüren wir.»

Insgesamt überwiegen für Vonlanthen trotz allem die Vorteile, welche die Bundesbeamten bringen. Ein gezieltes Anwerben gebe es aber nicht. «Es ist schön, dass wir Bundesbeamte anziehen, aber es ist nicht Teil der Wirtschaftspolitik.»

Agroscope als Chance

Eine wichtige Rolle in der Freiburger Wirtschaftspolitik spielt die Forschungsanstalt Agroscope in Posieux. Hier schlägt die Studie vor, ein Netzwerk von Firmen und Forschungsanstalten im Bereich der Landwirtschaft zu schaffen. «Das ist ein guter Ansatzpunkt, der Teil unserer Wirtschaftsstrategie ist», sagt Vonlanthen. Es entspreche der Idee des Kantons, einen Landwirtschafts- und Lebensmittel-Cluster zu schaffen. «Wir wollen nicht nur auf diese Schiene setzen, aber es ist ein wichtiges Standbein.» Der Kanton habe sich jahrelang dafür eingesetzt, dass die Bundesforschungsanstalt Agroscope in Posieux angesiedelt werde. «Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausbezahlt», sagt Vonlanthen.

Potenzial Zweisprachigkeit

Die Studie hält weiter fest, die Brückenfunktion zwischen Deutsch- und Westschweiz sei ein grosser Vorteil der Hauptstadtregion, den es zu nutzen gelte. Dieser Ansicht ist auch Beat Vonlanthen: «Wir versuchen, diese Position als Kanton zu nutzen und zu stärken.» Als wichtiges Zeichen nennt er das Institut für Zweisprachigkeit an der Universität Freiburg und die künftig zweisprachige Beschriftung der Bahnhöfe Freiburg und Murten. Die Zweisprachigkeit habe aber nicht nur symbolische Bedeutung: «Es gibt viele Unternehmen, die wegen der Zweisprachigkeit nach Freiburg kommen.» Der Grund: Hier finden sie zweisprachige Arbeitskräfte. Für Vonlanthen ist die Marschrichtung klar: «Bei der Zweisprachigkeit müssen wir in der Hauptstadtregion Schweiz die Führung übernehmen.»

Zahlen und Fakten

3195 Bundesbeamte im Kanton Freiburg

Laut der Studie, die das Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz-Wallis durchgeführt hat, lebten im Jahr 2010 im Kanton Freiburg 3195 Bundesangestellte (2933 Vollzeitstellen). Damit liegt der Kanton Freiburg bezüglich Zahl der Bundesbeamten schweizweit hinter Bern mit 14 468 (12852 Vollzeitstellen) auf Rang zwei. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ist die Zahl der Bundesangestellten im Kanton Freiburg gar fast so hoch wie in Bern: Von 1000 Einwohnern sind in Freiburg 11,5 und in Bern 14,8 für den Bund tätig. Die 3195 Freiburger Bundesangestellten haben einen Bruttojahreslohn von rund 354 Millionen Franken, wovon sie rund 210 Millionen für Konsumausgaben tätigen. Insgesamt geht die Studie im Kanton Freiburg von einer Wertschöpfung von rund 111 Millionen Franken aus, die auf die nahegelegene Bundesstadt zurückzuführen ist.luk

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