Autor: irmgard lehmann
Freiburg Mit «Freude und Genugtuung» stellte die CVP am Donnerstagabend in einer Mitteilung fest, dass nicht weniger als vier Kantonalparteien die Bundesratskandidatur von CVP-Ständerat Urs Schwaller unterstützen: CSP, EVP, Grüne und Grünliberale. Wie sich nun zeigt, hat die Aktion der Freiburger CVP bei einigen Parteien Kopfschütteln, zum Teil auch Verärgerung ausgelöst. SP-Präsident David Bonny und SVP-Präsidentin Gilberte Demont etwa zeigten sich in der Freitagsausgabe der Zeitung «La Liberté» erstaunt über die Anfrage der CVP. Die Unterstützung eines Bundesratskandidaten sei nicht Sache der kantonalen Parteien, weil sich die Bundesratswahl im Parlament in Bern abspiele.
Der Präsident der Grünen, Marc-Antoine Messer, erklärte zudem gegenüber der «Liberté», dass seine Partei der CVP am Donnerstag noch gar keine Unterstützungszusage erteilt hatte. Kurz und gut: Die Umfrageaktion der CVP löst einige Fragen aus. Kantonalpräsident Emanuel Waeber antwortet.
Warum haben Sie überhaupt diese Aktion gestartet?
Die CVP wollte damit eine breit abgestützte Unterstützung für Urs Schwaller dokumentieren und festhalten, dass er aus einem Westschweizer Kanton stammt und viel Sensibilität und Verständnis für die Anliegen der Minderheiten zeigt.
Den Grünen ist Ihr Vorgehen sauer aufgestossen …
Deren Präsident hat auf die Mitteilung der CVP reagiert und die Unterstützung verneint. Betreffend der Zusicherung der Grünen handelte es sich offensichtlich um ein Missverständnis, dafür habe ich mich entschuldigt. Aufgrund der erhaltenen Rückmeldung (von Seiten der früheren Parteipräsidentin Eva Kleisli, Anm. d. Red.) konnte ich davon ausgehen, dass sie die Bundesratskandidatur von Urs Schwaller unterstützen würden.
Die SP hat ebenfalls keine Zusage erteilt …
Von der SP hätte ich etwas mehr Unterstützung erwartet und bin über ihre Reaktion enttäuscht. Ich erinnere daran, dass seinerzeit die CVP die damalige Kandidatur von Ruth Lüthi unterstützt hatte.
Bei der CVP-Aktion ging der Schuss also nach hinten los?
Nein überhaupt nicht, die Angelegenheit wurde leider völlig verzerrt.