Im letzten Jahr herrschte ein reges Kommen und Gehen im Bildungszentrum Burgbühl in St. Antoni. In den Räumlichkeiten und im grossen Garten fanden Anlässe aus kirchlichen Kreisen statt, Vorträge, Ausstellungen, Einführungskurse für Lehrlinge, Bildungstage, Seminare und einige Familienfeste. Das hat dem Bildungszentrum eine gute Besucherbilanz beschert. Insgesamt zählte Marius Hayoz, Leiter des Hauses, 557 Gruppen mit 10 822 Personen.
Auslastung reicht nicht
Die Zahl der Gruppen ist damit im Vergleich zum Vor- jahr um 36 gestiegen, die Zahl der Personen um rund 570 gesunken, weil die Gruppen kleiner waren. Das ist für die Stiftung Bildungszentrum Burgbühl, welche die Trägerschaft bildet, zwar erfreulich, doch reichte die Auslastung nicht, um die angestrebten Einnahmen im Budget zu erreichen. Die Delegierten, bestehend aus Vertretern von Pfarreien und katholischen Verbänden, mussten an ihrer letzten Sitzung deshalb von einem Defizit von 4000 Franken Kenntnis nehmen, dies bei Einnahmen von 337 000 Franken.
Neue Angebote
«Die Zahl der kirchlichen Anlässe ist rückläufig, daher müssen wir vermehrt private Kunden ansprechen», sagte Hayoz. Die Delegierten haben erste Ideen diskutiert, wie etwa ein kleines Parkcafé einzurichten und Angebote wie Spielnachmittage für Familien mit Kindern oder musikalische Unterhaltung für Senioren zu schaffen. Auch Matinéekonzerte sind vorgesehen. Ausserdem prüft die Stiftung, ob sie Büroräume vermieten kann oder ob das Sekretariat externe Mandate für Verwaltungsarbei- ten übernehmen könnte. «Wir würden Burgbühl auch gerne als Rückzugsort für gestresste Manager oder als Erholungsort für Burnoutpatienten anbieten», so Hayoz. Da dies aber verbunden wäre mit zusätzlicher Betreuung, müsse diese Ausweitung des Angebots erst noch näher abgeklärt werden.
Zum Heiraten
Das Zentrum hofft auch, vermehrt im Hochzeitssegment Fuss fassen zu können. Park und Haus liegen in einem grosszügig angelegten Gelände von 3500 Quadratmetern mit Spazierwegen, Bänken und Bäumen. Das Küchenteam könne Gesellschaften bis zu 250 Personen verköstigen. «Wir bieten dem Hochzeitspaar verschiedene Dienstleistungen an–von der Suche nach einem Seelsorger über die Trauung bei der Kapelle oder im Garten, das Aperitif und ein Bankett bis hin zu Übernachtungsmöglichkeiten», so Hayoz.
Weitere Infos:www.burgbuehl.ch.
Vorschau
Umgekehrter Malprozess
Am Freitag ist die Vernissage der neuen Ausstellung in den Räumen des Bildungszentrums Burgbühl. Gezeigt werden Werke der in St. Ursen wohnhaften Glasmalerin Teofilia Juravle. Die 39-Jährige ist in Bukarest geboren und hat bereits während ihres Ingenieur- und Ökonomiestudiums Malkurse besucht. Ihre Werke sind besonders, weil sie auf der Rückseite des Glases malt; der Prozess des Malens ist also umgekehrt im Vergleich zum Malen auf Leinwand: Sie beginnt mit kleinen Details mit Tinte und trägt erst dann die Ölfarben und am Ende teilweise Collagen aus Seidenpapier auf.im