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Burnout: Wenn Starke schwach werden

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Autor: Irmgard lehmann

Man hat es ihm angesehen, dass etwas nicht mehr stimmt. Der 50-jährige M. ist ein anderer geworden: energielos sein Schritt. Leer und abweisend sein Blick. Kraftlos sein Händedruck. Typisches Burnout-Syndrom. Die Ethnologiestudentin Ursula Lüthi ist dem Syndrom nachgegangen und hat das Umfeld des Journalismus unter die Lupe genommen.

Grenzen eingestehen

Jene Menschen, die ihre Grenzen einsehen, sind besser gefeit vor einem Burnout, lautet die Quintessenz der Studie: «Wer selbstbestimmend lebt und sich auch Leistungsgrenzen eingesteht, lebt gesünder und ist zufriedener.»

Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn sich selber zu genügen und sich selber auf die Schulter zu klopfen ist wohl schwieriger als Anerkennung durch Arbeit von aussen zu holen (Fremdbestimmung).

Für Ursula Lüthi ist Fremdbestimmung im Zusammenhang mit Burnout ein wichtiges Wort. Sie sagt: «Wer sich durch Fremdbestimmung definiert, läuft Gefahr, von der Zustimmung von aussen gleichsam abhängig zu werden.»

Verantwortung für das eigene Leben

Als Gegengewicht zur Fremdbestimmung, was allerdings auch stimulierend sein kann, steht die Selbstbestimmung und die Verantwortung für das eigene Leben in Vereinbarung mit sich selbst. Schuldzuweisungen und Verantwortungs-Abschiebungen, so Lüthi, können sich schlechter einschleichen.

Engagierte Menschen

Vom Ausbrennen bedroht sind denn auch Menschen, die engagiert im Leben stehen, mit viel Enthusiasmus ihren Beruf ausüben, jegliche Aufgabe hundertprozentig ausführen, fleissig und seriös den Anforderungen gerecht werden möchten. «Es sind Menschen, die strenger mit sich sind als nötig und sich gar leicht überfordern lassen, um dann eines Tages auszubrennen. Es sind Menschen, deren Feuer stets lodert.»

Der vom Burnout Betroffene zieht sich meist unerwartet in sein Schneckenhaus zurück, meidet soziale Kontake, vegetiert freud- und lustlos dahin.

In solchen Fällen ist das Umfeld gefragt. Doch mit Ratschlägen sei vorsichtig umzugehen, sagt die Ethnologin. «Oft fehlt dem Betroffenen die Kraft, Ratschläge entgegenzunehmen – und noch mehr, sie umzusetzen.» Ohne fremde Hilfe bzw. einer Vertrauensperson oder einer «Vertrauensecke» sei es schwierig, in eine andere Richtung zu gehen.

Burnout ist eine geistige, seelische und körperliche Erschöpfung. Daher kann in einem anregenden oder entspannenden «Feld» und einer vertrauensvollen Ecke neue Kraft getankt werden, betont Lüthi.

Burnout stellt Weichen im Leben, die von einer geübten Kontrolle, wie «es gehen sollte», wegweisen und neue Wege zeigen. Lüthi: «Das Burnout-Syndrom regt im weitesten Sinne dazu an, sich von unbekannten Situationen berühren zu lassen und zu entdecken, dass das Leben es gut mit mir meint, auch wenn ich herkömmliche Werte ablege.»

Work-Life-Balance beachten

Doch wie kann man dem Syndrom entgegenwirken? Eine gute Work-Life-Balance sei ausschlaggebend, meint Lüthi: «Nicht alle Karten sollten im Beruf oder im Privatleben ausgespielt werden.» Damit aber nicht auch die Freizeit zur Zwangssituation wird, rät die Ethnologin, eine Rangliste zu erstellen, was wichtig ist. «Am meisten gilt es Sorge um sein eigenes Wohlbefinden zu entwickeln.»

Abschliessend zitiert Ursula Lüthi in der Studie den Schriftsteller Albert Camus, der es ihrer Meinung nach auf den Punkt gebracht hat: «Ohne Arbeit wird das Leben schal. Aber Arbeit ohne Seele lässt das Leben verderben.»

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