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Caritas Freiburg wächst stark und stellt einen neuen Direktor ein

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Caritas Freiburg ist der soziale Arm der katholischen Kirche und übernimmt viele Aufgaben für den Kanton. Wegen der wachsenden Armut baut auch Caritas ihre Kapazitäten aus. Deshalb braucht sie wieder einen Direktor, sagt der Präsident.

Caritas-Freiburg-Präsident Patrick Mayor hat die Organisation während drei Jahren auch operativ geführt. Nun hat der Vorstand mit Pascal Bregnard einen neuen Direktor gewählt. Dies sei erst möglich gewesen, als die katholische Kantonalkirche der Caritas auch ihren Bereich Diakonie übergeben habe, sagt Mayor im FN-Interview. Die Organisation ist für die Sozialpolitik im Kantons wichtig und auf Wachstumskurs. Letzteres allerdings nicht nur zur Freude ihres Präsidenten.

Patrick Mayor, Sie sind seit 2016 Präsident von Caritas Freiburg, aber seit 2019 auch Mitglied des Direktoriums. Wie kommt das?

2019 war für uns ein schwieriges Jahr. Wir hatten keine Direktorin mehr, und die Finanzen gerieten in Schieflage. Wir mussten die Führung des Vereins umbauen. Unsere wichtigste Aufgabe war, Caritas Freiburg für die Zukunft zu sichern. Wir haben ein Direktionskomitee gegründet aus den drei Bereichsleiterinnen und mir. Dieses Gremium übernahm die Aufgaben eines Direktors.

Dieser Ausschuss ist nun seit über drei Jahren im Amt. War er von Beginn an auf Dauer ausgelegt?

Zuerst war es eine Notlösung. Doch dann fragten wir uns, ob wir uns überhaupt eine Direktorin oder einen Direktor leisten und diese Stelle angemessen bezahlen könnten. Unsere Priorität war der Fortbestand des Vereins. Deshalb haben wir so lange an diesem Modell festgehalten. Ich bin Unternehmer, ich konnte hier meine Erfahrung und meinen Unternehmergeist einbringen. Sobald Ruhe eingekehrt war, planten wir unsere Zukunft. Zuerst haben wir die Verträge mit Staat und Kirche gesichert. Wir wussten, dass es heikel ist, wenn dieselbe Person im Direktionsgremium und Präsident gleichzeitig ist. Da ich aber keinen Lohn bezogen habe und es sich um eine Zwischenlösung handelte, hat die Zewo,  die Kontrollstelle für gemeinnützige Organisationen, dies gutgeheissen. Der Ausschuss entscheidet im Konsens. Und die Bereichsleiterinnen nehmen an den Vorstandssitzungen teil. Das hat drei Jahre lang funktioniert, wir konnten neue Projekte anreissen und alle waren zufrieden. Der Vorstand erhielt so Einblick in das Funktionieren des Betriebs. Umgekehrt lernten die Bereichsleiterinnen, ein Unternehmen wirtschaftlich zu führen. Auch wir können uns keine grossen Verluste leisten. Diese gemeinsame Führung war für uns etwas Neues und wird so bleiben.

Patrick Mayor (r.) wurde vom Erfolg des Ladens der Caritas Freiburg in der Stadt Freiburg überrascht.
Aldo Ellena/a

Der Neustart nach 2019 war also erfolgreich. Doch dann kam Covid …

Doch dann kam Covid. Wir haben versucht, unsere Türen so lange wie möglich für Menschen mit Problemen offen zu halten. Wir haben vor einem Jahr unseren Einkaufsladen in Freiburg eröffnet. Gleichzeitig haben wir die Zusammenarbeit mit dem Sensler Verein für Hilfsdienste VHD aufgegleist. Da bin ich auch Präsident. Formell sind wir zwar getrennt, aber wir versuchen, die Synergien zu nützen. Wir als Caritas erhalten die Möglichkeit, auf die Leute zuzugehen, sie aufzusuchen, mit ihnen direkt zu sprechen. Generell gilt ja: Wer beraten werden will, macht einen Termin ab und kommt zu uns. Der Vorstand will aber, dass wir vermehrt auf die Leute zugehen. Wir dürfen nicht darauf warten, dass die Leute zu uns kommen. Der VHD gibt uns hier wichtige Impulse. Wenn seine Mitarbeitenden zum Beispiel alte Menschen besuchen, erhalten wir die Möglichkeit, diesen Menschen bei Bedarf vor Ort zu helfen. Wir wollen das Modell VHD auf den ganzen Kanton übertragen.

Der Caritas-Laden im Criblet ist sehr erfolgreich.
Charles Ellena/a

Der Laden war eines Ihrer grössten Projekte bisher. Welche Zwischenbilanz ziehen Sie?

Man sagte uns: Wenn bei solchen Geschäften 100 Personen pro Tag kommen, sei das schon ein grosser Erfolg. Doch wir haben an einzelnen Tagen bis zu 300 Personen. An einem schlechten Tag kommen immer noch 150 Kundinnen und Kunden.

Worauf führen Sie das zurück? Corona?

Wir stellen fest, dass immer mehr Menschen, Einheimische oder auch niedergelassene Ausländer, zu uns kommen, die wir bisher noch nicht gesehen hatten. Oft haben sie wegen Corona ihr Erspartes verloren. Schon die aktuelle Teuerung macht ihnen Schwierigkeiten, und das Leben in den nächsten Monaten wird noch viel teurer. Unternehmerisch betrachtet könnte man das als Erfolg interpretieren, wenn wir immer mehr Kundinnen und Kunden begrüssen dürfen. Doch dahinter steht natürlich die traurige Erkenntnis, dass auch bei uns Armut herrscht. Wir stellen ja auch fest, dass immer mehr Menschen Prämienverbilligungen für Krankenkassen beanspruchen. Alle diese Menschen brauchen diesen Markt. Sie können dabei ihr Einkaufsbudget um 20 bis 50 Prozent reduzieren.

Welche Konsequenzen ziehen sie daraus?

Wir möchten nun – voraussichtlich im März – unseren zweiten Laden eröffnen. In Bulle, dem Hauptort des zweitgrössten Siedlungszentrums des Kantons. Ich schliesse auch nicht aus, dass wir dereinst in den Sensebezirk gehen. Wir müssen schauen, was möglich ist. Ich würde zudem gerne einen Online-Markt aufbauen. Mitarbeitende könnten die bestellte Ware austragen und gleich mit den Menschen da draussen in Kontakt kommen. Aber in einem ersten Schritt konzentrieren wir uns auf die Zentren. Die Folge dieser Erfahrungen und Überlegungen: Wir haben unsere Führung neu aufgestellt.

Das hätten sie schon vorher tun können. Was war das auslösende Moment? 

Entscheidend war die Anfrage der Kirche. Wir sind ja schon traditionsgemäss ihr sozialer Arm. Die Verantwortlichen des Bistums schlugen vor, dass wir ihnen die Diakonie abnehmen, also den Sozialbereich. Das ist naheliegend, denn die Pastoralassistentinnen führen für ihre seelsorgerische Arbeit auch Hausbesuche durch. Spätestens jetzt war klar, dass wir nun mit einer Führungsperson alle Bereiche, also Schuldenberatung, soziale Hilfe und Diakonie, koordinieren könnten. Und so könnten wir die Stelle auch bezahlen. Wir haben in der Folge Pascal Bregnard als Direktor angestellt. Er ersetzt mich im Direktionsausschuss. Ich werde so mehr Zeit für die Strategie haben.

Caritas übernimmt immer wieder Aufgaben von Kirche und Staat. Was machen Sie besser?

Wir machen Diakonie nicht besser oder anders als die Kirche, aber wir verbinden sie mit unserer sonstigen Arbeit. Ein Pastoralassistent geht nun zusammen mit einer Sozialassistentin zu den Leuten. Dies ermöglicht eine breitere Palette von Unterstützung. Vielleicht hat ja die Person bei genauerem Hinsehen weniger Bedarf an Seelsorge als vielmehr an Hilfe bei der Bewältigung von amtlichem Papierkram. Mit dieser Verknüpfung können wir also effizienter und vielseitiger helfen. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Reformierten später mal an unseren Teams teilnehmen könnten. Auch unsere staatlichen Mandate sind uns wichtig. Die Schuldenberatung, das ist unsere Kernkompetenz. Als wir 2019 ins Wanken gerieten, machte sich das Sozialamt Sorgen. Dem Kanton fehlen diese Kompetenzen und dieses Personal einfach. Er überwälzt generell immer mehr Aufgaben an die Gemeinden und Vereine. Gerade die kleinen Gemeinden sind froh, wenn sie Verpflichtungen an Vereine wie uns abtreten können.

Welche konkreten Ziele haben Sie für die Zukunft? Wollen Sie stetig weiter wachsen?

Wachstum ist nicht unser Ziel. Wir wollen aber unsere Arbeit finanziell absichern. Seit letztem Jahr haben wir genug Reserven und gelten als Zewo-konform. Ich wünsche mir, dass wir mit den Menschen in einen Austausch treten. Ich wünsche mir, dass wir mobile Equipen mit einem Caritas-Auto aussenden können. Wir wollen zudem zügeln, im Gebäude an der Cribletgasse, wo heute schon unser Laden steht, weitere Büros und vielleicht sogar weitere Stockwerke beziehen. Denn unser Personal nimmt zu, und wir brauchen mehr Platz, als am aktuellen Standort im Franziskanerkloster vorhanden ist. Aber mein Hauptwunsch bleibt ja eigentlich, dass die Anzahl der Personen, die unsere Dienste brauchen, sinkt und es uns irgendwann gar nicht mehr braucht.

Seit 2016 führt der ausgebildete Ingenieur und Unternehmer Patrick Mayor die Caritas Freiburg. 
Marc Reidy

Biographie

Patrick Mayor, Präsident 

Patrick Mayor ist 57-jährig und arbeitete als Ingenieur bei Vibro-Meter in Villars-sur-Glâne und ANAG in Düdingen. Er war auch Unternehmer und führte bis 2014 ein Unternehmen mit 45 Angestellten. Er arbeitet seither als Berater und wirkt ehrenamtlich für gemeinnützige Projekte. Mayor ist seit 2014 im Vorstand von Caritas Freiburg, seit 2016 dessen Präsident und sitzt zugleich dem Exekutivkomitee der katholischen kirchlichen Körperschaft vor. Politisch ist er Syndic von Villorsonnens und präsidiert mehrere Stiftungen. fca

Biographie

Pascal Bregnard, Direktor

Pascal Bregnard ist ab 1. November Direktor von Caritas Freiburg. In dieser Funktion ist er auch zuständig für die Diakonie und die Fachstelle Solidarität und Gesundheit der katholischen Kirche des Kantons Freiburg. In einer ähnlichen Funktion hat er bisher im Kanton Waadt gearbeitet. Der 48-Jährige ist ausgebildeter Krankenpfleger und hat danach Theologie studiert. Anschliessend hat er den Eidgenössischen Fachausweis Erwachsenenbildung erlangt und einen Abschluss in spiritueller und psychosozialer Nothilfe gemacht. fca

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