Autor: Nicole JEgerlehner
Doppelt so gross wie heute soll das Casino Barrière Freiburg in Granges-Paccot werden – das waren die Pläne, welche die Casino-Betreiber im Mai vergagenen Jahres vorgestellt hatten. Die Gäste sollten zwischen den Spielautomaten mehr Platz haben, und ein neues Restaurant sollte eingerichtet werden. Zudem sollte eine Einstellhalle für 200 Autos entstehen. Ende Mai hat das Casino die Baubewilligung erhalten. Doch Baumaschinen sind auch heute noch keine aufgefahren.
Raucher bleiben weg
«Wir verschieben den Entscheid über den Ausbau auf diesen Frühling», sagt Generaldirektor Christophe Lancel auf Anfrage. «Seit wir die Baupläne erstellt haben, sind einige Veränderungen eingetreten.» Lancel denkt dabei an die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise – und an den Entscheid des Freiburger Stimmvolks, dass ab nächstem Jahr in öffentlichen Räumen nicht mehr geraucht werden darf.
Wetterabhängige Spielbank
«Wir sind sehr motiviert, das Casino auszubauen», sagt Lancel. «Wir wollen aber alles der Reihe nach angehen.» Erst einmal überlegen die Casino-Betreiber darum, ob und wie sie Fumoirs einbauen wollen – und ob sich ein Ausbau unter den neuen Umständen überhaupt noch lohnt: «Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass ein Rauchverbot mit unbedienten Fumoirs dazu führt, dass Casions zehn bis fünfzehn Prozent weniger Kundschaft haben», sagt Christophe Lancel.
Ob die Finanzkrise negative Auswirkungen auf den Besucherstrom in Freiburg hat, kann Lancel noch nicht abschätzen: «Uns hat vor allem das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht», sagt er. Gerade im Dezember, aber auch im Januar seien die Strassenverhältnisse wegen der Schneefälle und der Kälte zum Teil so schlecht gewesen, dass die Leute nicht ins Casino kamen. Ob die Abnahme der Gästezahl auch mit der Finanzkrise zu tun habe, könne er darum erst auf lange Sicht beurteilen.
Zum schlechten Wetter und zum Rauchverbot ist letzte Woche die Nachricht gekommen, dass der Bundesrat die Steuern für Spielbanken erhöhen möchte (siehe Kasten). «Nun müssen wir einmal all diese Faktoren und Änderungen betrachten, bevor wir im Frühling entscheiden, ob und wie wir ausbauen», sagt Lancel.
