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Cathy und Co. werden winterfest gemacht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Helene Soltermann

Gerade noch schaukelte «Cathy» an ihrem Ankerplatz im Hafen von Faoug hin und her, nun steht sie aufgebockt an Land. Daneben stehen «Schwan», «Buenos Dias» und zahlreiche weitere Boote, die für den Winter bereitgemacht werden. Derzeit arbeiten die neun Mitarbeiter der Bootswerft Jack Beck auf Hochtouren. «Pro Woche wassern wir etwa 30 Boote aus», sagt Geschäftsführerin Patricia Kefaya. Mitte Dezember werden die Werftmitarbeiter rund 350 Schiffe an Land gebracht haben.

Mehrere Tonnen am Traktor

Alain Hamann und Vitor De Sa Valente haben gerade ein Schiff vor die Rampe im Hafen navigiert. Nun fahren sie mit einem Traktor, an dem vorne ein hydraulischer Wagen angehängt ist, diese Rampe hinab – gerade so weit, dass der Anhänger im Wasser verschwindet. Vitor De Sa Valente steuert das Motorboot in die Rampeneinfahrt, Alain Hamann legt auf seinem Traktor den Rückwärtsgang ein, und langsam gleitet die drei Tonnen schwere Fracht aus dem See. Spätestens an Land wird das Bötchen zum Boot.

In Faoug werden auch grössere Boote an Land gehievt. «Bis zu zwölf Tonnen können wir aus dem Wasser ziehen. Aber da brauchen wir zwei Traktoren», sagt Hamann. Für schwerere Schiffe – meist sind dies Segelboote, die wegen ihrem langen Kiel nicht mit Traktor und Anhänger an Land gezogen werden können – stellt die Bootswerft einen mobilen Kran auf. «Bis Weihnachten werden wir mit diesem Kran rund zehn Schiffe aus dem Wasser heben», erklärt Geschäftsführerin Kefaya. Länger als zwölf Meter ist im Hafen von Faoug kein Boot, die Länge der Ankerplätze ist limitiert.

Abspritzen und anstreichen

Auf dem Weg vom Wasser an Land leistet der Traktor die Hauptarbeit. Danach beginnt der eigentliche Job für die Werftmitarbeiter. Jedes Boot wird mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. So werden Algen und Kalk entfernt, die sich während den Sommermonaten angelagert haben. Auch kleben kleine schwarze Muscheln am Schiffsrumpf, die entfernt werden müssen. Je nach Jahr habe es mehr oder weniger davon, sagt Kefaya. «Im letzten Herbst mussten wir schubkarrenweise Muscheln entsorgen.» Dieses Jahr wiederum habe es fast keine Muscheln an den Booten.

Jedem Boot muss alle zwei Jahre ein neuer Unterwasseranstrich verpasst werden. «Dies ist wichtig für den Osmoseschutz», so Kefaya. Dafür muss der untere Teil des Schiffsrumpfs zuerst abgeschliffen werden. Ein drei Tonnen schweres Boot kann nicht einfach auf die Rückseite gedreht werden. Dies macht erfinderisch: Mitarbeiter José Esuga sitzt auf einem ausrangierten Autositz, der auf ein Brett mit Rollfüssen geschraubt ist. Die Lehne ist ganz nach hinten geklappt, so kann Esuga mit der Schleifmaschine unter das aufgestützte Boot rollen.

Nach dem Schliff folgt die Farbe: Fünf Mal wird grundiert, danach wird zwei Mal ein spezieller Unterwasseranstrich aufgetragen. So sollen sich in den nächsten zwei Jahren möglichst wenig Kalk, Algen und Muscheln anlagern.

Wenn keine anderen Reparaturarbeiten anfallen, werden die Boote an ihren Winterplatz gezügelt. Sie werden in Bootshallen gelagert, weniger teuer ist ein Überwinterungsplatz unter freiem Himmel. Nicht alle Schiffe werden im Herbst aus dem Murtensee gezogen. Im Wasser bleiben Boote aus Stahl, sie sind im Gegensatz zu Polyesterbooten robuster.

Das Boot ist das Bébé

Die Werft wassert die Schiffe im Auftrag von Bootsbesitzern aus der ganzen Schweiz aus. Laut Kefaya kommen die Kunden mehrheitlich aus Zürich, Bern, Solothurn, Basel und Deutschland. Auch hat die Bootswerft Kunden, die ihr Boot im Sommer auf dem Bielersee stationiert haben und die es nur zur Überwinterung nach Faoug bringen. Viele Bootsbesitzer schauen während den Auswasserungsarbeiten bei der Werft vorbei. «Das Boot ist ihr Bébé, sie wollen wissen, in welchem Zustand es ist», sagt Kefaya.

Im Herbst hat die Bootswerft viel zu tun, im Frühling geht es aber noch strenger zu und her, wie Patricia Kefaya aus Erfahrung weiss. «Am ersten schönen Frühlingstag wollen alle Kunden auf einmal ihr Boot im Wasser haben.»

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