Sie wurde moralisch, aber nicht juristisch rehabilitiert: Catillon, die letzte Hexe des Kantons Freiburg. Sie wurde 1731 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Freiburger Staatsrat und Grosser Rat entschieden vor einem Jahr, sie nur moralisch zu rehabilitieren: Der moderne Rechtsstaat habe mit dem Ancien Régime gebrochen und könne vom rechtlichen Standpunkt her dessen Entscheide nicht aufheben, argumentierte der Staatsrat.
Nach dem Vorbild der Rehabilitierung von Anna Göldi durch den Kanton Glarus hatten die beiden Grossräte Jean-Pierre Dorand (CVP, Freiburg) und Daniel de Roche (EVP, Cordast) die Rehabilitierung von Catherine Repond alias Catillon verlangt.
Im Freiburgischen Territorium fanden die ersten Hexenverfolgungen im 15. Jahrhundert statt. Im 16. Jahrhundert setzten sie aufgrund konfessioneller Spaltungen aus, ehe sie im 17. Jahrhundert nach der katholischen Reform mit geballter Kraft wieder einsetzten. njb