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Centre Albert Anker: Der Umbau des Wohnhauses startet im August

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Das Centre Albert Anker ist auf Kurs: Der Kunstpavillon ist fertiggestellt, und der Umbau des ehemaligen Wohnhauses des Künstlers startet im August. Neue Leiterin des Centre ist Daniela Schneuwly aus Schmitten.  

Strohhüte, Regenschirme, Möbel, Schlüssel oder Geschirr: Im ehemaligen Wohnhaus von Albert Anker (1831 – 1910) ist fast alles noch so, wie es zu Lebzeiten des Künstlers war: «Es ist in der Schweiz sehr selten, dass es einen so authentisch erhaltenen Ort eines Künstlers gibt», sagt Daniela Schneuwly, betriebliche und künstlerische Leiterin des Centre Albert Anker in Ins. Sie ist seit April in dieser Funktion tätig und aktuell mit dem Aufbau des Centre beschäftigt. Es gibt viel zu tun: Nach dem Bau des Pavillons als Schauraum und Lager geht es nun an den Umbau des Wohnhauses. «Wir schauen nun, welche Gegenstände aus der Zeit von Albert Anker stammen und welche im Laufe der Jahre hinzugekommen sind.» Daniela Schneuwly zeigt auf eine Brille von Albert Anker und freut sich: «Es ist noch alles da.» Einige der Utensilien in der Küche seien auch auf den Bildern wiederzufinden.

«Der Umbau des Ökonomietrakts des Anker-Hauses für eine Dauerausstellung und eine Abwartswohnung wird rund eineinhalb Jahre dauern.» Die Eröffnung der neuen Kulturinstitution sei auf Herbst 2023 angesetzt mit der Option, auf Frühling 2024 auszuweichen, falls es während des Umbaus Überraschungen geben sollte.

Daniela Schneuwly öffnet eine Türe, die über eine steile Treppe in das obere Stockwerk des Anker-Hauses zum Atelier des Künstlers führt. 
Etelka Müller

Eine Zeitkapsel

Es ist ein gutbürgerlicher Haushalt, in dem Albert Anker lebte und arbeitete. Überall sind Bücher zu sehen, in verschiedenen Sprachen. «Er hatte Theologie studiert und konnte in sieben Sprachen lesen», weiss die Kunsthistorikerin und Papierrestauratorin aus Schmitten, die in Freiburg studierte und auch mit dem Sensler Kulturleben wohlvertraut ist.

Wir befinden uns hier quasi in einer Zeitkapsel und wollen den Besucherinnen und Besuchern zeigen, wie Albert Anker gewirkt und gelebt hat.

Daniela Schneuwly
Leiterin des Centre Albert Anker

Albert Anker sei weit mehr gewesen als in der breiten Öffentlichkeit bekannt: «Er hatte verschiedene Facetten. Einerseits war er Nationalmaler und schuf Bilder einer idyllischen ländlichen Welt im Auftrag und für den Verkauf, andererseits malte er Bilder für sich selber, die Einflüsse des Impressionismus erkennen lassen.» Er sei sich bewusst gewesen, dass mit seinen impressionistischen Bildern kein Geld zu verdienen ist: «Das wäre brotlos gewesen, und er wollte nicht wie andere Künstler unter der Brücke schlafen. Er hatte eine Frau und sechs Kinder.» 

Im Anker-Haus hat es viele Bücher: Der Künstler war Humanist und konnte in sechs Sprachen lesen.  
Etelka Müller

Aktmalerei

Daniela Schneuwly will mit dem Aufbau des Centre Albert Anker nun die Chance nutzen, das Image des Künstlers zu ändern: «Er war ein weltoffener Geist, kritisch gegenüber der Politik, und er engagierte sich stark.» Die Leiterin erhebt sich aus einem Sessel in der Anker-Stube, geht in den Raum nebenan und kommt mit einem Bild zurück, auf dem eine nackte Frau zu sehen ist: «Es gibt auch Aktmalereien von ihm, das sind sehr persönliche Werke.» Diese Bilder stammten aus dem Fundus der Stiftung Albert-Anker-Haus Ins und seien ursprünglich in Familienbesitz gewesen: «Es sind Werke darunter, die noch nie gezeigt wurden.» Im neuen Kunstpavillon seien thematische Wechselausstellungen geplant, welche nun auch diese Werke in den Fokus rücken sollen. «Wir wollen das bisher Unbekannte zeigen.» Sie nimmt ein weiteres Fundstück in die Hand, es ist eine Ölbildstudie, auf der ein weiter Himmel zu sehen ist: «Die Wolken sind fantastisch.» 

Ein Gemälde aus dem Fundus der Stiftung. 
Etelka Müller

Auch das ursprüngliche Atelier des Künstlers wird für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Licht strömt über zwei Dachfenster in den Raum: «Sie gehörten zu den ersten Dachflächenfenstern in der Schweiz, Albert Anker hatte diese Kippfenster im Kunstmuseum Louvre in Paris gesehen.» Auch im Atelier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Die Stühle, auf denen die Kinder sassen, welche er porträtierte, sind noch immer da, wie auch zahlreiche weitere Gegenstände und Erinnerungen des Künstlers.

Von regionaler Bedeutung

Im alten Ökonomieteil wird dereinst eine Dauerausstellung zu Leben und Wirken von Albert Anker im historischen Kontext zu sehen sein, die Wechselausstellungen sind im Kunstpavillon geplant. Der Bieler Architekt Marcel Hegg zeichnet für das architektonische und szenografische Gesamtprojekt verantwortlich. Die Gesamtkosten für den Aufbau des Centre belaufen sich auf rund 5,4 Millionen Franken. Das Geld sei praktisch vollumfänglich da, freut sich Schneuwly. Nun gehe es darum, ein Betriebs- und Ausstellungskonzept zu erstellen, sodass sie auch für den Betrieb Gelder beantragen kann. «Mein Job ist sehr vielschichtig und beinhaltet neben dem Betriebs- und Ausstellungskonzept auch architektonische und konservatorische Aufgaben sowie die Finanzierung.» Sie sei froh, dass der Regierungsrat des Kantons Bern im Juni beschlossen hat, die Kulturinstitution als «von regionaler Bedeutung» anzuerkennen, «denn damit erhalten wir Betriebsbeiträge von Ins und den übrigen Gemeinden der Teilregion Biel-Seeland sowie vom Kanton.»

Daniela Schneuwly vor dem neuen Kunstpavillon, der für die Öffentlichkeit jedoch noch nicht zugänglich ist. 
Etelka Müller

Stiftung

Vermittlung von Ankers Kunst

1994 gründete der Kanton Bern und die Burgergemeinde Bern in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ins und dem Stifter die Stiftung Albert-Anker-Haus Ins mit dem Zweck, die Eigentümer in der Erhaltung des Hauses und seiner Präsentation für die Öffentlichkeit zu unterstützen, wie auf der Webseite des Centre Albert Anker zu lesen ist. Bei der Stiftungsgründung habe die Besitzerfamilie das gesamte Inventar des Hauses unter Einschluss aller Kunstwerke in die Stiftung eingebracht. Inzwischen habe der Ururenkel Ankers, Matthias Brefin, auch seinen Besitz der Liegenschaft und des grossen Gartens mit Bauland der Stiftung zu dem bereits bei der Stiftungsgründung festgesetzten Preis überlassen. Die Stiftung, die ausschliesslich gemeinnützigen Charakter habe, bezwecke den Schutz und die Erhaltung des Baudenkmals. Ihre Aufgabe sei sodann die Vermittlung von Ankers Kunst und Wirkungsstätte im soziokulturellen Kontext seiner Zeit sowie auch in Bezug auf ihre Rezeption im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart. 2009 hat der Bundesrat das Albert-Anker-Haus als Einzelobjekt in das Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung aufgenommen. emu

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