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«Chamäleon der Saiteninstrumente»

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«Chamäleon der Saiteninstrumente»

Die Zither: Sonderausstellung im Sensler Museum

Lange war die Zither das Volksinstrument Nummer eins in der Schweiz und in Europa. Das vielseitige Instrument geriet in Vergessenheit und wird heute wieder neu entdeckt.

Von ILONA STÄMPFLI

Die Zither ist heute bei den jungen Leuten kaum noch bekannt. Vielleicht hat sie der eine oder andere auf dem Estrich der Grossmutter entdeckt. Verstaubt und vergessen. Niemand kann sich daran erinnern, dass dieses Instrument vor hundert Jahren enorm im Trend lag und in fast jedem Schweizer Haushalt aufzufinden war.

Die Zither galt in der Zeit von 1880 bis 1940 als modernes Hausmusikinstrument. Es konnte relativ einfach erlernt werden und war verhältnismässig billig. «Die Zither war ein Instrument des kleinen Mannes», erklärt Lorenz Mühlemann, hauptberuflicher «Zitherer».

Die Zither wird gezupft oder mit einem Bogen gestrichen. Das Instrument ist deshalb einfach zu erlernen, weil das «Notenblatt» direkt unter die Saiten gelegt wird und die Akkorde schon abgestimmt sind. Eine Werbung anfangs 20. Jahrhundert versprach sogar, dass dieses Instrument «in nur einer Stunde» erlernt werden kann.

Ein Instrument mit langer Tradition

«Die Zither ist das Chamäleon unter den Saiteninstrumenten. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Modellen», meint der Zitherfachmann begeistert. So gibt es Streichzithern, die äusserlich kaum von einer Violine zu unterscheiden sind, und solche, die zu zweit oder wie ein Klavier gespielt werden.

Die Anfänge des Instruments reichen bis ins Mittelalter zurück. Um 1800 war die Zither ein bäurisches, handgefertigtes Instrument. Das Volksinstrument breitete sich vor allem in den Alpenländern Europas aus.

Um 1850 begannen sich der Adel und das städtische Bürgertum für die Zither zu interessieren. Das bisher sehr einfach gebaute Instrument wurde verfeinert und fand Eingang in bürgerliche Stuben und Salons. Ab diesem Zeitpunkt nannte man das Saiteninstrument «Konzertzither».

Zither ab 18 Franken

Die Musikindustrie in Deutschland und den USA machten die Zither ab 1880 endgültig massentauglich. Sie entwickelten die griffbrettlosen Zithern, die in grosser Zahl produziert und zu einem Spottpreis verkauft werden konnten. Die Firma Menzenhauer, die in New York und Berlin Zithern herstellte, verkaufte in zwei Jahren 500 000 der begehrten Instrumente. In der Schweiz war es vor allem die Firma Helvetia, die im grossen Stil das Geschäft mit der Zither betrieb.

In dieser «belle époque» des Saiteninstrumentes konnte das einfache Volk schon ab 18 Franken eine Zither kaufen. Den Bogen für die Streichzither gab es beispielsweise schon ab 5 Franken. Zum Vergleich: eine gute Violine kostete zu dieser Zeit, nach Angaben des Experten Mühlemann, um die 300 Franken.

«Zither war
identitätsstiftend»

Lorenz Mühlemann befasst sich seit 25 Jahren mit der Zither. Er ist Leiter des Schweizer Zither-Kultur-Zentrums in Trachselwald, komponiert selber Zitherstücke, spielt, erforscht, konzertiert, restauriert und sammelt das Instrument. Die 24 Zithern, die im Sensler Museum zu sehen sind, stammen aus dem Archiv des Zentrums.

Mühlemann macht darauf aufmerksam, dass die Zither sowohl in der Deutschschweiz wie auch in der Romandie gespielt wurde. Die Schule «Helvetia» war zweisprachig. «In der Zwischenkriegszeit war die Zither identitätsstiftend für beide Sprachgegenden.»
Sensler Museum

Die Sonderausstellung «Die Zither» ist ab heute bis zum 2. Mai in Tafers zu sehen. Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 14-17 Uhr.
l Führung mit musikalischer Kostprobe: Freitag, 20. Februar, 19 Uhr.
l Zither-Workshop mit Lorenz Mühlemann: Samstag, 17. April, 10-16.30 Uhr (Infos und Anmeldung unter 034 431 55 55).
l Konzert in der Pfarrkirche St. Martin: Sonntag, 18.April, 17 Uhr.
l Kinder-Ateliers mit Lorenz Mühlemann: Mittwoch, 13. März und 24. April, 9-11.30 Uhr (Anmeldung unter 026 494 36 25). ist

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