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Chance für Natur und Landschaft

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Chance für Natur und Landschaft

Neue Gemeinden schliessen sich dem Projekt Landschaft und Landwirtschaft an

Zwölf Sensler Gemeinden beteiligen sich bis jetzt am Biotopverbund-Konzept. In diesem Projekt werden nicht nur die ökologischen Ausgleichsflächen vernetzt. Landwirte, die sich am Projekt beteiligen, können von einem zusätzlichen Beitrag profitieren.

Von ANTON JUNGO

Der Sensebezirk hat beim Naturschutzkonzept des Biotopverbunds Pionierarbeit geleistet. Noch bevor der Bund für vernetzte ökologische Ausgleichsflächen zusätzliche Subventionen in Aussicht stellte, wurde 1995 – im Europäischen Jahr des Naturschutzes – das Pionierprojekt «Landschaft und Landwirtschaft im Raum Bäriswil» lanciert. Die Initiative für das Projekt war vom Landwirtschaftlichen Institut in Grangeneuve und von Pro Natura Freiburg ausgegangen.

Stetige Ausweitung des Projekts

Zusammen mit den Landwirten im Raum Bäriswil, der sich über Gebiete der Gemeinden Tafers, Düdingen und Schmitten erstreckt, wurde versucht, die ausgeschiedenen ökologischen Ausgleichsflächen zu vernetzen. Mit dieser Vernetzung sollte die Wirkung der Öko-Flächen noch verstärkt werden. Das Projekt wurde 1996 mit dem Preis der Vereinigung für Landesplanung ausgezeichnet.

1998 übernahmen die drei Gemeinden Düdingen, Schmitten und Tafers die Trägerschaft für das
Projekt. Gleichzeitig wurde der Perimeter auf das gesamte Landwirtschaftsgebiet der drei Gemeinden ausgedehnt. Später schloss sich auch die Gemeinde Bösingen dem Projekt an.

Interessanter Zustupf

2003 machte der Gemeindeverband Region Sense das Vernetzungsprojekt zu seinem Anliegen und ermunterte auch die übrigen Sensler Gemeinden, sich am Projekt zu beteiligen. Gelänge es tatsächlich, den ganzen Sensebezirk ökologisch zu vernetzen, kämen die beteiligten Landwirte im Verlauf von sechs Jahren in den Genuss von zusätzlichen 2,7 Millionen Franken. Diesem Ertrag steht ein Aufwand von 600 000 Franken gegenüber. Pro Betrieb würde dies rund 1000 Franken ausmachen.

In der Zwischenzeit haben sich drei weitere Gemeinde-Gruppen entschieden, sich dem Projekt anzuschliessen: Wünnewil-Flamatt und Überstorf; Heitenried, St. Antoni und Alterswil sowie Rechthalten, Giffers und Tentlingen. Der Biologe Jacques Studer, Leiter des gesamten Projekts, hat für die einzelnen Gemeindegruppen ein Konzept erarbeitet und das Dossier an die zuständigen kantonalen Stellen weitergeleitet.

Der Projektleiter ist erfreut über die Zusammenarbeit mit den Gemeindebehörden. Mehrmals hat er erlebt, wie ein engagierter Gemeinderat das Projekt mit den Landwirten vorangetrieben hat.

50 Prozent der Vorbereitungskosten für ein Projekt werden vom Kanton, 10 Prozent von der Region und der Rest von der jeweiligen Gemeinde übernommen. Die Umsetzung wird zu 10 Prozent von den Landwirten und zu 90 Prozent von den Gemeinden übernommen. In Alterswil übernimmt die Gemeinde die gesamten Umsetzungskosten.

Neue Lebensräume schaffen

Jacques Studer erwähnt zwei wichtige Kriterien, die bei den ausgeschiedenen Öko-Flächen zusätzlich erfüllt sein müssen:
l Die ökologischen Flächen sollten maximal 200 Meter auseinander liegen. Wo dies nicht der Fall ist, müssen die Landwirte durch Aussäen von Ökostreifen, Pflanzen von Bäumen usw. zusätzliche «Brücken» schaffen;
l um die Qualität der Ökoflächen zu erhöhen, müssen Blumen eingesät werden. Bei Waldrandstreifen darf jährlich nur die Hälfte gemäht werden.

Empfohlen wird den Landwirten auch, Stein- und Asthaufen anzulegen, entlang von Bächen Kopfweiden zu pflanzen usw. Ein Landwirt erhält für eine Hektare Öko-Fläche, die den Kriterien des Vernetzungsprojekts entspricht, jährlich zusätzlich 500 Franken. In den Gemeinden Düdingen, Schmitten, Tafers und Bösingen sind bis jetzt total 180 Hektaren beitragsberechtigt.

«Vielleicht sehen die Waldränder in Zukunft nicht mehr so aufgeräumt aus. Das ist aber nicht Unordnung, sondern Lebensraum für viele Tiere», betont Jacques Studer. Andererseits weist er darauf hin, dass Öko-Streifen nicht für die Benützung durch Reiter, Biker, Hunde-
halter, Spaziergänger usw. bestimmt sind, sondern für die Kleinlebe-
wesen. Sie sollten deshalb vor Störungen möglichst verschont bleiben.
Welche Wirkung das Vernetzungs-projekt hat, wird sich erst in eini-
gen Jahren zeigen. Mit Hilfe von
verschiedenen Ziel- und Leitarten (Tiere und Pflanzen) wird die Qualität der Lebensräume und die Wirksamkeit der ergriffenen Massnahmen überprüft. Feldhase, Feldlerche, Zauneidechse, Neuntöter und Schwalbenschwanz sind einige der 16 Leittierarten.
Artenvielfalt und Kulturlandschaft

Die Landwirtschaft produziert nicht nur wichtige Nahrungsmittel, sondern pflegt auch Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Im Rahmen des Projekts Landschaft und Landwirtschaft der Gemeinden Düdingen, Schmitten und Tafers bemühen sich Landwirte, ihre ökologischen Ausgleichsflächen sinnvoll anzulegen und damit seltene Tier- und Pflanzenarten zu fördern.

Die Gemeinden und die Projektleitung laden die Bevölkerung ein, das Projekt und die damit verbundene Artenvielfalt des Kulturlandes zu entdecken. Die Anlässe sind für Familien geeignet. Die Wege sind aber für Kinderwagen eher untauglich.

l Schmitten: Samstag, 19. Juni, Frühexkursion «auf den Spuren von Hasen, Neuntöter und Co.». Treffpunkt: 5.30 Uhr bei der ehemaligen Grube in Fillistorf. Dauer bis ca. 9.30 Uhr.
l Tafers: Sonntag, 20. Juni, Postenrundgang zum Thema «Natur und Landwirtschaft». Treffpunkt bei der Kompostanlage Tannweg. Die Posten sind zwischen 13 und 16 Uhr betreut.

Die Anlässe finden bei jeder Witterung statt. FN

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