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Chance für verkaufte Afrikanerinnen

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Chance für verkaufte Afrikanerinnen

Ein Freiburger kümmert sich um Sklavinnen in Benin

Ein deutsches Hilfswerk steht im westafrikanischen Land Benin Mädchen und jungen Frauen bei, die von ihren Eltern an «Stieffamilien» verkauft wurden. Das Projekt wird vom Freiburger Dominikaner René Aebischer betreut.

Von GEORGES SCHERRER/Kipa

Tausende von Mädchen vor allem in Westafrika werden von ihren verarmten Eltern an wohlhabende Familien in den Städten verkauft. Diese so genannten «Stieffamilien» setzen die Mädchen im Haushalt, zur Betreuung der eigenen Kinder, als Wasserschlepperinnen oder auch als Verkäuferinnen auf dem Markt ein. Diese Mädchen sind dem Willen ihrer Besitzer ausgeliefert und zum Teil auch vor sexuellem Missbrauch nicht sicher.

Unterstützung durch Hilfswerk

Wenn diese Mädchen auf den Stadtmärkten arbeiten, kann es geschehen, dass sie von Hilfswerksmitarbeiterinnen angesprochen werden. Ziel ist es, diesen Mädchen mit verschiedenen Kursen eine Grundausbildung zu ermöglichen, um ihnen für das Leben eine Chance zu geben. Neben allgemein bildenden Fächern umfasst die Ausbildung auch Hygiene und Gesundheitskunde.

In der westafrikanischen Hafenstadt Cotonou, der administrativen Hauptstadt von Benin, betreut nun der Sensler Dominikaner René Aebischer das Projekt Vinavo (Für das Wohlergehen der jungen Frauen) im Auftrag des deutschen Hilfswerks Human Help Network, wo er «Berater für entwicklungspolitische Fragen» ist. Vom Projekt profitieren 257 Mädchen im Alter von 3 bis 19 Jahren.
Ein grosses Problem sei die fehlende Familienplanung, sagt René Aebischer, der hauptberuflich als Pfarradministrator in Dietlikon ZH wirkt und in den 90er-Jahren in Ruanda bereits Erfahrungen als Entwicklungshelfer sammelte. Je mehr Kinder eine Familie habe, desto grösser sei die Gefahr, dass eines verkauft wird, vor allem wenn es sich um ein Mädchen handelt. Es werden allerdings auch Knaben verkauft.

Die neuen «Besitzerinnen» der Mädchen, die «tutrices», wie sie in Benin genannt werden, sehen in den gekauften Mädchen zwar eine billige Arbeitskraft. Aber sie scheinen doch auch etwas Verantwortungsbewusstsein für die Rechtlosen zu entwickeln. Es gebe sogar «tutrices», die sich direkt an Vinavo wenden, um Mädchen zu empfehlen und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen, erzählt René Aebischer. Sie müssen sich dann vertraglich verpflichten, dass sie ihrem Mädchen den nötigen Freiraum für die Ausbildung gewähren. Die «tutrices» nehmen zum Teil selber auch an Sensibilisierungsprogrammen für Kinderrechte teil.
Die Schwierigkeiten begännen für die Mädchen mit dem Abschluss der Ausbildung, sagt der Dominikaner weiter, denn sie fänden auf dem übersättigten Arbeitsmarkt kein Auskommen. Den Frauen mit einem rückzahlbaren «Mikrokredit» über die ersten beruflichen Hürden hinwegzuhelfen genüge nicht, warnt Aebischer. Sie bedürften vielmehr einer Zusatzausbildung, in der sie geschäftlich zu denken lernen. Dazu gehörten Rückstellungen für Reparaturen, Lohnüberlegungen, Mietberechnung und sorgfältige Planung der Ausgaben.

«Oft fehlt die Förderung des wirtschaftlichen Denkens bei den beruflichen Integrationsmassnahmen für Kinder und Jugendliche sowie die weitere Begleitung nach der Verselbständigung», bedauert der Hilfswerkverantwortliche. Ein nächster Schritt von Vinavo werde es deshalb sein, Mass-nahmen in die Wege zu leiten, die diese Anforderungen erfüllen. Man werde dabei auf bewährte Organisationen vor Ort zurückgreifen.

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