Ob beim Aufbau der Rundgänge von Hubert Audriaz in der Freiburger Unterstadt, beim Unterhalt des Projekts «Im Wald meines Herzens» im Moncor-Wald oder bei Arbeiten für die Gemeinde oder die Burger Freiburgs: Die Arbeiter des Wiedereingliederungsprogramms «Le Chantier écologique» sind stets zur Stelle. Wie die Stadt mitteilt, wird sich künftig aber nicht mehr sie selbst um die Organisation des Programms kümmern, sondern die Stiftung St. Louis, die ihren Sitz an der Murtengasse in Freiburg hat. Aufgrund «struktureller Schwierigkeiten» habe sich die Stadt an die Stiftung, die sich um die Aufnahme, die Beschäftigung und die Wiedereingliederung von Personen mit psychischen oder sozialen Problemen kümmert, gewandt. Am 19. Januar haben die beiden Partner eine Vereinbarung für eine anfängliche Dauer von fünf Jahren unterzeichnet, die rückwirkend auf den 1. Januar 2016 in Kraft tritt.
Neuer Ansprechpartner
Grosse Umwälzungen habe die neue Organisation nicht zur Folge, schreibt die Stadt. «Für die Auftragnehmer sowie für die Empfänger der Leistungen bleibt das System dasselbe. Nur der Ansprechpartner ändert.» Die Stiftung St. Louis könne das Wiedereingliederungsprogramm nicht nur nachhaltig sichern, sondern dank der Erfahrung und dem Know-how in diesem Bereich auch eine professionelle Unterstützung bieten. Bisher hätten meist Personen, die vom Sozialhilfedienst der Stadt Freiburg begleitet werden, einen der zwölf Plätze des «Chantier écologique» erhalten. Mit der neuen Organisation sei es besser möglich, diesen Kreis zu erweitern.
Auch finanziell hat die Übertragung der Aktivitäten des «Chantier écologique» kaum Auswirkungen für die Stadt: «Die Kosten zulasten der Stadt bleiben stabil», heisst es im Communiqué. Denn die Stadt subventioniere die Stiftung mit einem Betrag, der den effektiven Betriebskosten entspreche–im Rahmen der im Budget genehmigten Summe. Konkret sieht das Budget 2016 der Stadt Freiburg unter der Rubrik «Chantier écologique» Ausgaben von gut 428 000 Franken und Einnahmen von 235 500 Franken vor. Wie die Stadt schreibt, darf die Stiftung St. Louis auch die Räumlichkeiten an der Unteren Matte 9 in der Freiburger Unterstadt, die vom «Chantier écologique» besetzt sind, weiterhin nutzen.
«Chantier écologique» existiert schon lange: Das Programm wurde zwischen 1935 und 1940 ins Leben gerufen, um der damaligen Wirtschaftskrise zu begegnen.
