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Chervets Kühe tragen Hörner mit Stolz

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Auf den meisten Milchpackungen sind Kühe zu sehen, die Hörner haben. Dabei tragen die meisten Kühe in der Schweiz gar keine Hörner mehr. «Für die Kühe sind die Hörner das, was für uns Menschen die Hände sind», sagt der Bauer Alfred Chervet in der gemütlichen Küche seines Hofs in Clavaleyres. «Sie kratzen sich, begrüssen sich gegenseitig und bekämpfen sich und ihre Feinde mit den Hörnern.» Rund 35 behornte Simmentaler-Milchkühe und ebenso viel Jungvieh sind auf dem Hof der Familie Chervet in der bernischen Exklave zuhause. Elf Kühe sind zurzeit auf der Alp.

Jede Kuh habe ihr eigenes Wesen, sagt Chervet und lächelt. Dies drücke sich ganz besonders in der Art und Weise aus, wie sie ihre Hörner trügen. Auch für seine Frau Vreni ist es keine Frage, dass ihre Kühe die Hörner behalten dürfen. «Unsere Kühe tragen ihre Hörner mit Stolz», sagen die beiden. Das sehe man daran, wie sie sich bewegten, an ihrer Haltung und in ihrer Kommunikation mit den anderen Tieren. «In ganz besonderem Masse stellen wir dies bei der Leitkuh fest», sagt der Bauer. Wenn die Kühe keine Hörner hätten, gebe es gar keine Leitkuh. Doch behornte Kühe zu halten erfordert Mehrarbeit: Damit die Hörner nach oben und nicht auf die Seite wachsen, erhalten die Jungtiere ab rund sechs Monaten sogenannte Hornführer aus Leder. «Wenn das Horn auf die Seite wächst, wird das zu gefährlich für den Menschen und die anderen Tiere.» Deshalb werde das Wachstum der Hörner regelmässig kontrolliert.

 Die Simmentaler der Familie Chervet verbringen den Sommer auf der Weide. Sie sind nur zum Melken oder wenn es sehr heiss ist im Stall. Und dort sind sie angebunden. Freilaufhaltung sei schwierig, so der Bauer, da behornte Kühe viel mehr Platz brauchten. «Wir rechnen mit einem Abstand von drei Metern rund um die Kuh herum, der möglich sein muss, damit die stärkere der schwächeren Kuh nicht den Tarif durchgibt mit ihren Hörnern.»

Wolf hat keine Chance

Würde ein Wolfsrudel daherkommen, wäre das für die Simmentaler Chervets kein Problem: «Die Kühe bilden einen Kreis mit dem Kopf nach aussen, halten diesen mit ihren stolzen Hörnern nach unten und versammeln die Jungtiere in der Mitte.» So könne ihnen kein Wolf etwas anhaben.

Neben der Verteidigung und dem Wohlbefinden böten die Hörner noch andere Vorteile, erklärt der Landwirt: Wenn die Kuh widerkaut, würden die Hörner wärmer. Der Stoffwechselprozess werde dadurch gestärkt.

 «Wir leben für und von den Kühen», sagen Chervets. Keinem Tier sei es möglich, in einem so grossen Ausmass und so effizient Gras und Kräuter in Milch und Fleisch umzuwandeln. Nur die Kuh könne der Mensch einzig mit Raufutter ernähren. Alle anderen Tiere würden vorher «unser Brot» essen.

Miss BEA mit Horn

Dass der Körperbau einer behornten Kuh eine Harmonie ausstrahle, habe sich auch an der Berner Messe BEA gezeigt: «Dort wurde aus den überwiegend hornlosen eine behornte Kuh zur Miss BEA gewählt.»

 

Direktzahlungen: IG Hornkuh gibt nicht auf und lanciert Petition

D er sogenannte Hörnerfranken ist in Bundesbern bereits seit Dezember 2010 ein Thema. Demnach sollen Bauern, die ihren Kühen und Ziegen die Hörner belassen, ab 2014 Direktzahlungen erhalten: pro Kuh einen Franken pro Tag und bei den Ziegen 20 Rappen pro Tag und Tier. Die Interessengemeinschaft Hornkuh (IG Hornkuh) besteht seit April 2012. Armin Capaul sagt im Namen der IG Hornkuh, dass Direktzahlungen für behornte Tiere trotz knapper Ablehnung im Ständerat noch nicht vom Tisch seien. «Unsere Petition läuft bis zum 30. September.» Im Dezember wolle die IG nochmals einen Vorstoss in Bundesbern wagen. «Dann kämpfen wir genau seit drei Jahren für den Hörnerfranken – und schliesslich sind aller guten Dinge drei», sagt der Landwirt zuversichtlich. Capaul betont, dass grössere Ställe oder weniger Tiere nötig seien für behornte Kühe und Ziegen. Deshalb sei der Beitrag gerechtfertigt. Laut Capaul tagen rund 90 Prozent der Kühe in der Schweiz keine Hörner mehr. Um die restlichen zehn Prozent zu erhalten, brauche es den Hörnerfranken. emu

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