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Christel Köstinger: Der Cupfinal als Krönung der NLA-Karriere

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Christel Köstinger spielt am Samstag mit Unihockey Berner Oberland in der ausverkauften Wankdorfhalle Bern um den Cupsieg. Das Finalspiel läutet das Ende der NLA-Karriere der Freiburgerin ein.

«Die Euphorie ist sehr gross. Es ist schon speziell. Ein Spiel, das so wichtig ist, habe ich selbst auch noch nicht erlebt», sagt Christel Köstinger. Das stelle man auch im Umfeld fest. «Mir schreiben Leute, die das lange nicht mehr getan haben, und auch die Medien sind präsent. Man merkt sehr stark, dass das ein grosses Ding ist.» Das grosse Ding, das ist die erstmalige Teilnahme von Unihockey Berner Oberland (UH BEO) an einem Schweizer Cup-Final. Nachdem die Bernerinnen im Viertelfinal überraschend die favorisierten Kloten-Dietlikon Jets eliminiert hatten, warfen sie in der Runde der letzten vier auch die Red Ants Winterthur aus dem Wettbewerb. Als Lohn gibt es nun den Auftritt auf der ganz grossen Bühne im Berner Wankdorf, wo am Samstag im Endspiel Zug United wartet. Das Spiel wird auf SRF live übertragen, in der Halle sind die rund 3000 Plätze längst vergeben. In der Prime League, der höchsten Spielklasse des Landes, weist UH BEO zwar den grössten Zuschauerschnitt auf (229 Fans pro Spiel). Das ist jedoch weit von der Zuschauerkulisse des Cupfinals entfernt. «Im Halbfinal waren bei uns 650 Leute in der Halle. Das war schon eine Riesensache, die Atmosphäre war eindrücklich. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie es mit 3000 Zuschauern sein wird», blickt die Freiburger Stürmerin erwartungsvoll voraus. Der Support für ihr Team, da ist sie sich sicher, werde immens sein. Hunderte von T-Shirts in den Clubfarben wurden abgegeben. «Es werden uns bestimmt gut 1000 Leute in Grün anfeuern, das wird sehr schön.»

Die Breite als Trumpf

Im Vorfeld des Spiels des Jahres überwiegt bei den Bernerinnen die Vorfreude. «Nach der Klatsche vom letzten Sonntag in Chur (3:11-Niederlage im letzten Qualifikationsspiel der Meisterschaft – Red.) konnten wir uns endlich auf den Cupfinal fokussieren», erklärt die Alterswilerin. Eine gewisse Grundnervosität komme vor dem Endspiel aber garantiert noch auf. «Kaum eine von uns hat bisher einen solchen Final bestritten. Ich hoffe aber schwer, dass sich die Aufregung nach den ersten paar Einsätzen legen wird.» Die Saisonbilanz gegen die Zugerinnen ist mit zwei Niederlagen (6:7 nach Penaltyschiessen und 3:6) negativ. «Insbesondere im zweiten Duell zeigten wir ein schlechtes Spiel. Dennoch stehen die Chancen im Final 50:50», sagt Köstinger, die in der breiteren Bank von UH BEO den grössten Vorteil sieht. «Bei Zug schiesst primär die Linie um Denisa Ratajova und Isabelle Gerig, die beide als Rechtsauslegerinnen nur schwer zu verteidigen sind, die Tore. Wir hingegen verfügen über drei starke Formationen, die alle skoren können.»

In den bisherigen Saisonduellen mit Zug United setzte es für Christel Köstinger zwei Niederlagen ab.
Fotografie MARADAN

Zusammen mit dem Kampfgeist und der Unterstützung von den Tribünen sei die Ausgeglichenheit deshalb der grosse Trumpf von UH BEO. Speziell ist, dass die beiden Equipen nach dem Cupfinal auch in den Playoff-Viertelfinals aufeinandertreffen werden. Zug United als Qualifikationsdritter wählte die Bernerinnen – im sechsten Rang klassiert – als Gegner. «Wahrscheinlich sahen sie das Potenzial, uns zu schlagen», sagt Köstinger schmunzelnd. «Wir werden aber zeigen, dass das nicht so einfach wird.» Noch seien die Playoffs allerdings kein Thema. Einzig die Videoanalyse des Viertelfinalgegners könne man sich ersparen.

Teammutter und Leaderin

Köstinger selbst kommt in den Reihen von UH BEO eine zentrale Rolle zu, ist sie doch mit bald 31 Jahren in einem Team mit einem Altersschnitt von gut 21 Jahren die klar älteste Spielerin. Deswegen begrüsse sie der Coach auch schon mal mit einem «Hallo Mutter», lacht sie. «Das ist aber auch gut so, es braucht erfahrene Spielerinnen. Ich bin sicherlich eine Leaderin.» Nachdem sie die beiden letzten Saisons noch Captain des Teams war, hat sie diese Funktion inzwischen abgegeben, um die Verantwortung auch optisch mit einer jüngeren Mitspielerin zu teilen. «Wichtig ist der Mix zwischen Talent und Erfahrung – und das alle am gleichen Strick ziehen.»

Ist die Älteste im Team: Christel Köstinger.
Fotografie MARADAN

Von Köstinger werden jedoch nicht nur Führungsqualitäten, sondern auch Tore erwartet. «Bisher habe ich noch keine Top-Saison gespielt. Aber seit dem neuen Jahr läuft es besser.» Sie habe lernen und akzeptieren müssen, dass sich ihre Rolle ein Stück weit verändert habe. «Ausländerinnen sind da, es gibt einen Konkurrenzkampf auf meiner Position als Flügelstürmerin. Vieles hat sich entwickelt.» Es habe ihr gutgetan, dass sie am Wochenende gegen Chur getroffen habe. «Das gibt Selbstvertrauen hinsichtlich des Finals, wenn du weisst, dass deine eigene Leistung stimmt.»

Kein Aufwand zu gross

Ihre Skorerqualitäten waren 2019 auch der Grund, weshalb sie UH BEO unbedingt holen wollte. Bereits vor dem Abstieg von Aergera Giffers aus der Beletage des Schweizer Unihockeys hatte sich Köstinger damals entschieden, den Wechsel zu vollziehen. «Sportchef Daniel Studer hatte schon das Jahr zuvor angefragt, damals war meine Zeit bei Giffers aber noch nicht zu Ende.» Die Saison darauf war dann der Moment, um die Chance zu packen und nach Aergera und den Bern Capitals, für das sie von 2011 bis 2012 gestürmt hatte, noch was anderes zu sehen. «Für mich war klar, dass ich nicht nach Zürich wechseln würde. Ich bin gerne zu Hause, wo ich ein grosses Umfeld mit vielen guten Leuten habe», erklärt die Sportlehrerin, die an der Berufsfachschule Bern (gibb) unterrichtet. Drei fixe Teamtrainings pro Woche, ein freiwilliges Techniktraining am Donnerstagmorgen, Krafteinheiten in Eigenregie und die Spiele am Wochenende – ist das alles mit der Arbeit zu vereinbaren? «Das ist durchaus zu stemmen. Unihockey ist meine Leidenschaft, da stellt sich die Frage nach Aufwand und Ertrag nicht.» Als sie noch voll berufstätig gewesen sei und direkt von der Arbeit zum Training fuhr, habe sie ihre Wohnung in Tafers aber kaum mehr gesehen. «Jetzt arbeite ich etwas über 80 Prozent. Es ist immer noch ein grosser Aufwand, wenn man aber will und das nötige Umfeld dazu hat, bringt man viel unter einen Hut.»

Spielt Christel Köstinger schon bald wieder im Dress von Aergera?
Aldo Ellena/a

Heimkehr zu Aergera?

Und dennoch: Letzte Woche hat Köstinger, nach dem Rücktritt von Christelle Wohlhauser (zuletzt Kloten-Dietlikon Jets) die letzte Freiburgerin im nationalen Spitzenunihockey, ihrem Team mitgeteilt, dass sie UH BEO Ende Saison nach vier Jahren verlassen wird. «Der Cupfinal krönt meine zehnjährige NLA-Zeit.» Es würde auf der Hand liegen, dass sie etwas kürzertritt und nochmals bei ihrem Stammclub Aergera Giffers anheuern würde. «Das wäre tatsächlich wie ein nach Hause Kommen, obwohl nicht mehr alles so ist, wie es einmal war. Mein Herz ist jedoch immer noch in Giffers. Es haben sich auch schon ehemalige Mitspielerinnen gemeldet.» Wenn sie weiterspiele, dann in Giffers, das ist für die Stürmerin klar. «Ich muss und will mich heute aber noch nicht entscheiden. Wenn sie mich dann noch wollen, ist es gut, und wenn nicht, auch. Ich verspüre keinen Druck.»

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