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Christian Schmutz erklärt, wie «Hotel California» auf Senslerdeutsch klingt

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«Ohrwürmer endlich verstehen» heisst ein Projekt, bei dem Party Project und Christian Schmutz zusammenspannen. Die Band spielt Welthits, die der Dialektspezialist auf Senslerdeutsch in Szene setzt.

«Ds Lötschta, wan ii mier ma psǜne: I bǜ zù de Yygangstǜǜr gsecklet! Asch hööchschti Zyt gsyy fùr e Rǜckzùùg. Zrùgg, det häre, won i choo bǜ! Hej, relax, locker, het de Nachtportier gsiit. Wier sy hie paraat für Lütt z empfaa. Dù chasch scho uus-tschegge, jederzyt. Aber ganz usi – chùnschù hie nie mee!» Selbst eingefleischte Kenner alter Rockhits werden wohl Mühe haben, diese senslerdeutschen Zeilen auf Anhieb mit dem Welthit «Hotel California» von den Eagles in Verbindung zu bringen. Aber genau das ist das Spannende am Projekt «Ohrwürmer endlich verstehen», bei dem sich Autor und Mundartexperte Christian Schmutz und die Band Party Project sozusagen als Übersetzungsteam zusammengetan haben.

Rock und Poesie

Hintergrund dieses ungewöhnlichen Konzerts ist eine Idee von Dominik Waeber, der das Restaurant Jailhouse Rohr leitet. Er wiederum hat sich inspirieren lassen vom Projekt «Rock und Poesie», das der deutsche Radiosender SWR1 lanciert hat: Rockband und Schauspieler gehen gemeinsam auf eine Tournee, stellen Songs vor und tragen die Texte auf theatralische Art vor.

«Ich habe mir gesagt, das könnte man auch mit dem Senslerdeutschen machen», erklärt er. Er habe Christian Schmutz darauf angesprochen, der aber zuerst einmal abgewunken habe. Dialekt ja, aber mit Musik habe er nichts am Hut, habe er ihm zur Antwort auf seine Anfrage gegeben.

Party Project begleiten Christian Schmutz bei seinem Auftritt und spielen die Songs im Hintergrund.
Aldo Ellena/zvg

Der zweite Christian

Also hat Dominik Waeber jemanden gesucht, der das Musikalische übernehmen könnte, und ist rasch auf einen anderen Christian gekommen, auf Christian Zosso, Leadsänger der Band Party Project. Mit den beiden «Chrigùs» an Bord sei das Ganze dann auf eine gute Schiene gekommen. «Mir ging es darum, dass es Songs sind, die häufig am Radio gespielt werden, die jeder kennt und bei denen man schon nach wenigen Tönen mitsingen kann», erklärt er.

Eindeutig zweideutig

«Das mit dem Mitsingen ist halt so eine Sache», sagt er auch. Selbst populäre Songs singe man manchmal mit, ohne den Text richtig zu verstehen, obwohl man eigentlich Englisch verstehe. Denn viele Songs erzählen die Geschichte nicht mit eindeutigen Worten, sondern verwenden Andeutungen. Wenn er englischsprachige Lieder singe, müsse er diese verstehen, um sie zu verinnerlichen, sagt Hobbymusiker Dominik Waeber. «Ich muss die Geschichte verstehen und die Bilder dazu im Kopf sehen, um sie zu verstehen.»
Er ist deshalb sehr gespannt, was die beiden Chrigùs aus seiner Idee gemacht haben. «Es ist für mich ein Herzensprojekt», sagt Dominik Waeber. Denn eigentlich waren die Konzerte im April 2020 geplant und mussten verschoben und schliesslich abgesagt werden. «Es wäre schön, wenn das Ganze jetzt zu einem guten Ende kommen und vielleicht sogar Früchte tragen würde.»

Musik und Text

Das Konzept von «Ohrwürmer endlich verstehen» sieht vor, dass die Band zwei bis drei Takte eines bekannten Stücks anspielt, die Lautstärke dann runterfährt und im Hintergrund weiterspielt. Dies gibt Christian Schmutz den Rhythmus vor, um die übersetzten Songtexte zu erzählen. Wobei es mehr ist als nur Erzählen, denn Christian Schmutz wird den Inhalt szenisch umsetzen. Wenn er fertig ist, wird die Musik wieder lauter, und die Musiker spielen den ganzen Song noch einmal – dieses Mal in der Originalsprache.

Eine Version gewählt

Christian Schmutz erzählt von der Problematik mehrdeutiger Texte, mit der er es zu tun bekommen habe. Als er angefangen habe, die von der Band ausgewählten Songs zu übersetzen, habe er zuerst die verschiedenen Übersetzungs- und Deutungsversionen studiert, erklärt er. «Ich habe dann jene Version genommen, die für mich stimmt, um sie am besten ins Senslerdeutsche zu übersetzen.» Nach der mehr oder weniger wortgetreuen Übersetzung habe er den Originaltext zur Seite gelegt und an der Übersetzung gefeilt, «bis sie verständlich war und auch noch gut getönt hat», wie er erklärt.

Besonders herausfordernd sei es gewesen, die Zweideutigkeit gewisser Texte auch in den Dialekt zu übertragen. «Das war nicht immer möglich. Deshalb musste ich bei einigen Songs ziemlich eindeutig werden.» Denn nicht alle Songtexte sind so einfach wie «Hotel California» von den Eagles. In die Übersetzung von «Pokerface» von Lady Gaga zum Beispiel hat Christian Schmutz ziemlich viel Arbeit investiert. Bei anderen Songtexten durfte er sich austoben und zeilenweise urchige senslerdeutsche Wörter und Ausdrücke verwenden. Was für Songs sonst noch zum Zug kommen, sei hier nicht verraten, aber einen Songtext geben die FN der Leserschaft zum Rätseln noch auf den Weg: «Fotzùhùnn! Itz gǜb mer epis z suuffe! No ii Nacht lenger ù de bǜn i nümme mier säuber. Gglögglifrösch! Wen i doch scho nit troche cha choo, de suuffen i hie mys Lääbe wägg!…»

Vorschau

Kleines Konzert im Rohr, grosses Konzert in Tafers

Das Konzert «Ohrwürmer endlich verstehen» wird zweimal aufgeführt. Am kommenden Samstag sozusagen als Generalprobe im Jailhouse Rohr vor rund 40 Gästen, wo es mit einem Abendessen gekoppelt ist. Dafür hat es circa zehn Plätze frei. Das «grosse» Konzert ist dann für Samstag, 30. Oktober, geplant. Dann treten Christian Schmutz und Party Project im Rahmen des Kulturvereins Wier Seisler in der Aula der OS Tafers auf. Die Band spielt dabei weitere Lieder aus ihrem Repertoire, und Christian Schmutz gibt eine Kostprobe von seinen Sprachspielereien. im

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