Empfindungen durch Farben erklären
Auf die Frage nach der Lieblingsfarbe antwortet Christina Bauer: «Schlamm. Wir haben gerade zu Hause renoviert und haben einige Schranktüren und Kacheln in einem schlammfarbigen Ton ausgewählt. Die Farbe gefällt mir unheimlich gut.»
Für die Psychotherapeutin haben Farben für die Therapie keine tiefere Bedeutung: «Die Behauptung, dass die Farbe Rot aggressiv macht, kann ich aus psychologischer Sicht nicht bestätigen. Für mich strahlt sie eher Wärme und Leben aus, so wie das Blut, das Herz und das Feuer. Doch ist die Bedeutung einer Farbe schon eine persönliche Empfindung.» Sie sieht aber in den Farben eine wichtige Nebenerscheinung, die für ein gutes und angenehmes Klima sorgen. «Jede Praxis sollte ein stimmiges Bild ergeben, und deshalb sollte sie mit einladenden Farben gestaltet sein. Da ich als Psychotherapeutin mit Menschen arbeite und längere Sitzungen abhalte, ist es wichtig, dass sich die Patientin oder der Patient in den Räumlichkeiten wohlfühlt.» Besonders für die Vertrauensbasis müsse bei jeder Sitzung ein gutes Wohlbefinden vorhanden sein, erklärt Bauer.
Als Paar- und Sexualtherapeutin arbeitet Bauer viel mit dem Körper. Während bestimmten Berührungen fragt sie beim Patienten nach, wo und wie dieser es empfindet: «Patienten erklären mir manchmal ihre persönlichen Beobachtungen durch Farben. Wenn ich sie beispielsweise am Bauch berühre, antworten sie, dass es sich orange oder rot anfühle, sozusagen als Synonym für die Wärme einer Sonne. Aber auch dunkelblau für einen Stein haben sie schon angegeben, da sich die Berührungen schwer angefühlt haben.»
In einer Sommerserie bekennen Experten Farbe.
