Autor: Carolin Foehr
Freiburg Mit bunten Plakaten und witzigen Comics werben die christlichen Kirchen des Kantons für das am kommenden Buss- und Bettag stattfindende Bibelfest. «Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen (Johannes 14,2)» steht zum Beispiel auf einem, und darunter die Antwort «Haben Sie eine mit Blick aufs Meer?»
«Das Fest richtet sich an alle Menschen, egal ob Anfänger oder bibelfest, ob jung oder alt», erklärte Marc Donzé, Abt und Bischofsvikar der katholischen Kirche des französischsprachigen Teils des Kantons. Der Präsident des Vereins BibelFest meinte an der gestrigen Pressekonferenz, die Bibel sei kein Buch, das nur in der Kirche gelesen werden sollte.
Ökumenische Feier
Das Festival findet an insgesamt 14 verschiedenen Orten rund um den Georges-Python-Platz statt – der Platz selber verwandelt sich in ein «Bibeldorf», in dem Geschichten erzählt werden, eine Gutenberg-Druckerpresse Bibelverse druckt und die Bibelrallye durch die Stadt startet. Hier findet am Freitagabend auch das Konzert der Genfer Rock-Band «P.U.S.H.» (für «Pray until something happens») statt.
Weitere Höhepunkte sind die Ausstellung «Seltene Bibelausgaben in Freiburg» des Instituts Dominique Barthélemy am Samstag und die Führung durch die Freiburger Synagoge am Sonntag. Am Sonntagmorgen findet zudem eine ökumenische Feier im Cap Ciné statt, die vom Westschweizer Radio RSR übertragen wird. Das Festival bietet auch ein Programm speziell für Kinder ab sechs Jahren an.
Die christlichen Kirchen des Kantons arbeiten seit zwei Jahren an dem Projekt «Bibelfest», mit Bastel- und Lese-Aktionen in Pfarreigruppen, Religionsklassen und Spitalseelsorgestellen. «Ich war erstaunt, mit welcher Phantasie die Menschen sich die Geschichten der Bibel vorstellen», so Pfarrer und OK-Vizepräsident Innocent Himbaza. Rund 100 Jugendliche haben an Pfingsten an einem Bibel-Wettbewerb teilgenommen, dessen letzte Runde am Bibelfest stattfindet. Mit einer Mannschaft des Kollegiums St. Michael ist auch die Deutschschweiz im Finale vertreten.
Liturgische Texte «entstauben»
Die liturgischen Texte zu «entstauben» und in aktualisierter Form zu erzählen, ist das erklärte Ziel des Organisationskomitees – auch im Hinblick auf die Zukunft der Pfarreien. «Die Worte der Bibel sind vor allem lebendige Worte, und das sollen sie auch bleiben», so Marc Donzé.
Das Budget der Veranstaltung beläuft sich auf 130 000 Franken. Rund 300 Freiwillige werden vor Ort die mehr als 80 angebotenen Veranstaltungen betreuen.
