Clément Wieilly ist im burgerlichen Waisenhaus der Stadt Freiburg aufgewachsen: Er ist ein Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und setzt sich heute für die Rechte all dieser Opfer ein. Er ist Gründungsmitglied der Freiburger Stiftung «Agir pour la Dignité» und sitzt als Vertreter der Betroffenen am runden Tisch des Bundes für Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen (die FN berichteten). Am Montag macht sich der 62-Jährige per Velo und zu Fuss nach Genf auf: Am Donnerstag hat er einen Termin mit Vertretern des Hochkommissariats für Menschenrechte. «Ich werde eine Klage gegen den Kanton Freiburg einreichen», sagt Wieilly. Im Kanton Freiburg gab es 18 Institutionen für platzierte Kinder. «Ich möchte, dass all diese Institutionen anerkennen, dass sie Kinder misshandelt und Leid über sie gebracht haben», sagt Wieilly. Er verlange «eine symbolische Geste für die Opfer» – was nichts anderes heisst als eine finanzielle Unterstützung. «Viele Opfer von Zwangsmassnahmen leben heute in Armut. Der Kanton soll ihnen etwas Würde zurückgeben.» Wieilly startet am Montagmorgen zu Fuss beim Schulhaus Villa Thérèse. «Dort hat alles begonnen, dort war ich im Heim.» Eine Klasse des Kollegiums Gambach wird Wieilly auf den ersten Kilometern zu Fuss Richtung Genf begleiten. «Sie gehen mit mir durch die Stadt Freiburg.»
- Freiburg/Strassburg
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