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Concerto Scirocco: Ein Ensemble wie ein Wüstenwind

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Das Tessiner Ensemble Concerto Scirocco spielt Ende August an den Murten Classics in Münchenwiler. Auf dem Programm steht Musik aus Shakespeares Zeiten. Gründerin und Leiterin Giulia Genini erzählt, warum sie das Ensemble nach einem Wüstenwind benannte.

Der Scirocco ist ein heisser Wind. Er kommt aus der Sahara und weht im Mittelmeerraum. «Er ist stürmisch, lebendig und natürlich warm», erklärt Giulia Genini. Sie ist künstlerische Leiterin des Concerto Scirocco. Das Tessiner Ensemble ist auf die Musik der Renaissance und des Frühbarocks spezialisiert.

Diesen Sommer gastiert Concerto Scirocco zum zweiten Mal an den Murten Classics. Am 28. August spielen die Musikerinnen und Musiker ein Sommernachtskonzert im Schlosspark von Münchenwiler (siehe Kasten). Dass das Ensemble diesen Namen trägt, macht durchaus Sinn. «Wir waren ursprünglich ein reines Bläserensemble», erzählt Genini. Erst später kam eine Violine und eine Violone dazu. So konnte Concerto Scirocco ein breiteres Repertoire spielen.

Genau wie der Wind ist der Klang von Concerto Scirocco lebendig, ja manchmal stürmisch.»

Giulia Genini
Leiterin Concerto Scirocco

Und es sei warm, ergänzt Genini: «Denn die historischen Blasinstrumente klingen wärmer als moderne Instrumente.»

Idee kam im Studium

Giulia Genini spielt selber Blockflöte, Fagott und dessen Vorläufer, den Dulzian. Auf die Idee, ein eigenes Ensemble zu gründen, kam sie während des Studiums. «Ich war immer schon sehr eigenständig. Im Studium wurde mir klar, dass ich Projekte brauche, in denen ich meine eigenen Ideen umsetzen kann. So suchte ich mir Leute, die musikalisch ähnliche Vorstellungen hatten.»

Heute hat Concerto Scirocco einen Kern von festen Musikerinnen und Musikern, der je nach Konzertprogramm mit weiteren Instrumentalisten ergänzt werden kann. Das Repertoire reicht dabei ungefähr vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Für vokale Programme arbeitet Concerto Scirocco meist mit Voces Suaves zusammen. Das Basler Vokalensemble hat sich ebenfalls auf die Musik der Renaissance und des Barocks spezialisiert.

Die Suche nach dem Klang

Giulia Genini führt nicht nur alte Musik auf. Mit dem Fagott spielt sie in grossen Orchestern auch romantische Werke. Mit der Blockflöte bewegt sie sich auch in der Musik der Gegenwart. Doch die alte Musik fasziniert die Tessinerin besonders. Das beginnt bereits beim Klang der alten Instrumente. «Sie sind technisch weniger ausgereift als moderne Instrumente. Sie klingen deshalb ungenauer.» Moderne Instrumente würden sich im Klang gleichen. Bei ihren Vorläufern habe jedes einzelne Exemplar einen ganz individuellen Klang, den man zuerst suchen müsse. «Die Suche nach dem perfekten Klang ist eine stetige Herausforderung. Das macht es spannend.»

In der alten Musik gebe der Komponist zudem weniger vor: Oft sei nicht einmal die Besetzung genau definiert. Auch Anweisungen zum Umgang mit der Lautstärke oder der Artikulation sucht man meistens vergebens. «Wir können als Ensemble also sehr kreativ sein», so Genini. Natürlich sei das auch herausfordernd: «Wir müssen uns stets zuerst einigen, wie wir ein bestimmtes Stück spielen wollen.»

Alte Texte als Grundlage

Wie andere vergleichbare Ensembles setzt Concerto Scirocco ganz auf die historische Aufführungspraxis. «Wir ergründen aus Quellen, wie man diese Musik damals spielte.» Oft liege dem Ensemble die Handschrift des Komponisten oder eine Nachbildung der Handschrift vor. «Dann müssen wir uns intensiv einarbeiten, damit wir daraus klingende Musik machen können», so Genini.

In theoretischen Abhandlungen haben Komponisten zum Beispiel beschrieben, wie man Triller und andere Verzierungen ausführt. Auch zu Tempofragen äussern sich die Komponisten. «Solche Texte geben uns wichtige Hinweise», so Genini. Zur historischen Aufführungspraxis gehören aber auch die Instrumente: So machen Darmsaiten den Klang der Streicher weicher als heutige Stahlseiten.

Gefragt nach Vorbildern nennt Giulia Genini das italienische Ensemble Il Giardino Armonico, bei dem sie sporadisch mitspielt. «Sie haben mir die alte Musik nähergebracht. Sie zeigen, wie modern die alte Musik ist.» Und ein Lieblingskomponist?

Mir gefällt Andrea Falconieri. Seine Instrumentalmusik ist gleichzeitig leicht und tiefgründig. Das ist typisch für die Musik dieser Zeit.

Giulia Genini
Leiterin Concerto Scirocco

Erfolg im Fernsehen

Einen ungewöhnlichen Erfolg feierte das Ensemble Anfang 2021. Die Coronapandemie zwang auch Concerto Scirocco zu einer Pause. In dieser Situation lancierte die Sendung «Kulturplatz» des Schweizer Fernsehens einen Wettbewerb. Kulturschaffende stellten sich in der Sendung dem Publikum vor. Den Publikumspreis gewann nicht etwa eine Pop- oder Rockgruppe, sondern Concerto Scirocco. «Obwohl es kein klassischer Musikpreis ist, bedeutet er uns viel», sagt Genini. «Wir wollen die Menschen mit unserer Musik bewegen. Der Preis zeigte, dass uns das gelingt.»

 

Zum Programm

Shakespeares Masken in Münchenwiler

Das Tessiner Ensemble Concerto Scirocco gastiert am 28. August im Schlosspark von Münchenwiler. Im Rahmen der Murten Classics spielt das Ensemble ein Sommernachtskonzert unter dem Titel «Shakespeares Masken». Auf dem Programm steht Instrumentalmusik aus der Zeit des englischen Dichters William Shakespeare. Zu den bekanntesten Komponisten des Abends gehört William Byrd. Das Ensemble spielt sein Stück «Sermone Blando». Weitere Komponisten sind zum Beispiel William Brade, Giovanni Bassano oder John Adson. Bei einigen Stücken im Programm ist der Komponist unbekannt.

Es sei eine breite Palette an Instrumentalmusik, sagt Giulia Genini, künstlerische Leiterin von Concerto Scirocco. Es handle sich zum Beispiel um Stücke, die in Theatern zwischen den Akten gespielt wurden. Andere Stücke seien Maskentänze, die am Königshof aufgeführt wurden. Die Musik sei reich an Klangfarben, da unter anderem historische Blasinstrumente wie Zinken und Posaunen zum Einsatz kommen. sos

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