Autor: Lukas Schwab
Seit der Schliessung der Poly der Amcor Rentsch Laupen 2007 wird das Areal kaum mehr genutzt. Doch das wird sich bald ändern: Mit 173 zu 20 Stimmen haben die Laupener kürzlich an der Gemeindeversammlung einer Umzonung klar zugestimmt. Damit ist der Weg frei, dass auf dem Gelände eine Überbauung mit Wohn-, Verkaufs-, Gewerbe- und Dienstleistungsnutzung entsteht. Als Hauptmieterin wird Coop ein Einkaufszentrum betreiben (siehe Kasten).
Verkehr und Konkurrenz
Laupens Gemeindepräsident Urs Balsiger ist über den Entscheid der Gemeindeversammlung erfreut. «Der Problemfall Polyareal ist gelöst», sagt er. Der Gemeinderat hat die Umnutzung des Areals stets unterstützt, um zu verhindern, dass an zentraler Lage eine Industriebrache entsteht.
In der Bevölkerung sind mit dem Umzug von Coop aber auch Ängste verbunden. Zum einen ist durch die schlechte Verkehrsanbindung Richtung Bösingen mit Mehrverkehr im Ortskern zu rechnen. Um dem entgegenzuwirken, hat der Kreisoberingenieur laut Balsiger versichert, die Sanierung der Ortsdurchfahrt so rasch wie möglich anzugehen. Das Ziel sei, die Arbeiten bis Ende 2014 oder Anfang 2015 abzuschliessen. Auf diesen Termin werde Coop wohl auch eröffnen können, sagt Mike Lauper, Verwaltungsratspräsident der Amcor Rentsch Laupen AG.
Eine weitere Befürchtung der Laupener ist, dass das Einkaufszentrum zu einem Lädeli-Sterben im Stedtli führen könnte. Dazu sagt Peter Schmid, Leiter Coop-Verkaufsregion Bern, dass für die nicht selber genutzten Verkaufsflächen keine direkten Konkurrenten ansässiger Geschäfte als Mieter in Frage kämen.
Der Gemeinderat will zudem den Grossteil der Mehrwertabschöpfung von 1,3 Millionen Franken in die Anbindung des Areals ans Stedtli investieren.
Laut Mike Lauper laufen derzeit Gespräche mit interessierten Investoren. Bis Ende Jahr wolle sich Amcor für einen Investor entscheiden, um danach vorwärtszumachen. Wenn im Planungsverfahren alles optimal laufe und es nicht allzu viele Einsprachen gebe, werde man Ende 2014 oder Anfang 2015 im neuen Coop einkaufen können.