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Corona führte zu einer Krise auf dem Arbeitsmarkt

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Mehr Arbeitslose, Verzögerungen bei den Lehrstellen und eine Schwemme an Gesuchen für Kurzarbeit: Der Kanton zeigt die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt. Der Blick in die Zukunft ist eher optimistisch.

«Aus der Gesundheitskrise wurde eine Arbeitsmarktkrise», sagte Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (Die Mitte), als er am Freitag an einer Medienkonferenz die Freiburger Arbeitsmarktzahlen in der Pandemie vorstellte. «Diese Krise markierte eine historische Zäsur», waren die Worte von Charles de Reyff, Vorsteher des Amts für den Arbeitsmarkt. Seit Beginn der kantonalen Erhebungen im Jahr 2004 habe die Zahl der Stellensuchenden noch nie die 10’000er-Marke überschritten. Doch genau das sei während der Corona-Krise geschehen. Im Januar 2021 sei mit 10’649 Personen ein Rekordwert erreicht worden.

Diese Krise markierte eine historische Zäsur.

Charles de Reyff
Vorsteher des Amts für den Arbeitsmarkt

Von Februar 2020, also kurz vor Krisenbeginn, bis kurz vor den Lockerungen im März diesen Jahres sei die Arbeitslosenquote von 2,8 auf 3,8 Prozent gestiegen. In absoluten Zahlen ein Plus von fast 1700 Personen. Die Stellensuchendenquote nahm um 1,4 Prozentpunkte zu: von 4,7 auf 6,1 Prozent, was einer Steigerung von fast 2400 Personen entspricht. Die Stellensuchendenquote umfasst nicht nur Arbeitslose, sondern auch Personen, die an einer Bildungsmassnahme teilnehmen oder einem Zwischenverdienst nachgehen.

In der Altersgruppe der über 50-Jährigen habe die Zahl der Arbeitssuchenden während der Pandemie zugenommen, allerdings nicht stärker als die anderen Alterskategorien. Die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen zähle 31 Prozent mehr Stellensuchende. Zuletzt habe diese Zahl wieder abgenommen: von rund 1180 Personen im Februar auf rund 940 im Mai. Die jüngeren Personen würden zu den ersten gehören, die eine Stelle finden, sobald sich die Wirtschaftslage verbessert. Das habe die Erfahrung gezeigt.

Stabilität bei den Lehrstellen

Positives meldet der Kanton vom Lehrstellenmarkt. Gemäss De Reyff sei hier die Situation stabil geblieben. Er stellt zwar «gewisse Verzögerungen bei der Rekrutierung von Lernenden in der Fitness- und der Eventbranche sowie im Gastgewerbe» fest, erwartet aber Aufholeffekte, wenn sich die wirtschaftliche Lage günstig entwickelt.

Am meisten unter der Krise gelitten habe die Beschäftigung im Gastgewerbe und im Handel (siehe Kasten). Diese beiden Branchen sowie die Wirtschaftszweige Eventbranche, Tourismus, Unterhaltung und Baugewerbe hätten zusammen 40 Prozent der Stellensuchenden gestellt.

Massenentlassungen hätten während der Krise zugenommen. Aus Sicht des Kantons sei das Coronavirus nicht der Auslöser, sondern habe einfach bereits begonnene Prozesse beschleunigt, so de Reyff. Einige der betroffenen Unternehmen seien übernommen worden oder hätten schon vor der Pandemie eine Restrukturierung geplant.

Explosion bei der Kurzarbeit

Die Kurzarbeit habe massgeblich dazu beigetragen, eine Rezession abzuwehren und die Auswirkungen der Pandemie abzuwehren. «Die Zahl der Anträge ist regelrecht explodiert», sagte de Reyff. Dominique Schmutz, Verwalter der Öffentlichen Arbeitslosenkasse, nannte die Zahlen: «Die Arbeitslosenkasse hat über 200 Millionen Franken in Form von Kurzarbeitsentschädigungen ausgezahlt und nicht weniger als 18’000 Anträge und Abrechnungen bearbeitet.» Weil sich die Weisungen zur Kurzarbeit wiederholt veränderten, musste die Kasse auch viel Informationsarbeit leisten. Um die zunehmende Arbeitsbelastung zu bewältigen, habe die Arbeitslosenkasse aufgestockt: Rund 37,5 Vollzeitäquivalente waren es 2019, bald werden es über 55 Vollzeitäquivalente sein.

Für die Zukunft zeigte sich Curty eher zuversichtlich. Die Zahl neu eingetragener Firmen wachse und die Situation bei den Konkursen sei stabil. «Letzteres ist recht überraschend.» Die Stellensuchendenquote gehe zurück von 6,1 Prozent im Januar auf 5,5 Prozent im Mai. Anspruchsvoll werde die Rückkehr zum ordentlichen System für die Kurzarbeit. «Da müssen wir den richtigen Zeitpunkt erwischen, damit es nicht zu Entlassungen kommt.»

Zahlen und Fakten

Gastgewerbe und Handel waren am stärksten betroffen

Der Grossteil der Freiburger Wirtschaft habe unter der Krise gelitten. Die grössten Einbussen hätten das Gastgewerbe und der Handel verzeichnet, sagte Charles de Reyff, Vorsteher des Amts für den Arbeitsmarkt. Die Anzahl Stellensuchende im Gastgewerbe habe zwischen Februar 2020 und Februar 2021 um 50 Prozent zugenommen. Jetzt sei dies aber rückläufig: Ende Februar hätten rund 1070 Personen aus dem Gastgewerbe eine Stelle gesucht, im Mai seien es noch rund 990 gewesen. Im Handel habe die Zahl der arbeitssuchenden Personen innerhalb eines Jahres um 26 Prozent zugenommen. Rund 1450 Personen suchten im Mai in dieser Branche eine Arbeit.

Das Baugewerbe habe vor allem wegen Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen gelitten, konnte aber bereits von einem Aufholeffekt profitieren. Die Zahl der Stellensuchenden habe im vergangenen Jahr um 16 Prozent zugelegt. Dank dem Saisoneffekt habe sich die Lage in den letzten Monaten kontinuierlich verbessert, so de Reyff. Im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung seien 44 Prozent mehr Stellensuchende verzeichnet worden. Im Vergleich zu den anderen Bereichen handle es sich jedoch um kleinere Personalbestände. jmw

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