Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Corona im Pflegeheim

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Uns allen sollte wieder bewusster werden, dass viele unserer Handlungen und Entscheidungen im privaten wie auch im beruflichen Umfeld Konsequenzen für unsere Mitmenschen haben. Die Zahlen der Neuinfektionen steigen jeden Tag, und dennoch gibt es zu viel sorglose Ignoranz. Stellt euch vor, ihr müsstet für zehn Tage in Quarantäne. Womit würdet ihr die Zeit vertreiben? Netflix, Handy, Lesen? Und jetzt stellt euch Folgendes vor: Da ist eine 86-jährige Frau im Pflegeheim, sie ist stark sehbehindert und leidet an Alzheimer. Auf irgendeine Weise hat das Coronavirus seinen Weg ins Heim gefunden, und die notwendigen Massnahmen wurden getroffen. Auch sie wurde positiv getestet und in ihrem Zimmer isoliert. Symptome hat sie fast keine, aber sie versteht die Welt nicht mehr. Man hat ihr erklärt, warum sie das Zimmer nicht mehr verlassen darf und nicht mehr spazieren gehen kann, aber sie vergisst es fast im selben Moment wieder. Sie wird sehr gut betreut, und doch stösst das Corona-Pflegeteam an seine Grenzen. Der Kantonsarzt hat verfügt, dass sie bis zum 8. November in Isolation bleiben muss. Das sind ganze 14 Tage, weil sie schon vor dem Testergebnis isoliert worden ist. Und womit kann sie sich beschäftigen? Die eingeschränkte Sehkraft und die schwindenden kognitiven Fähigkeiten lassen nicht viel übrig. Musikhören, aufs Essen warten, im Bett liegen und mit ihren Liebsten telefonieren. Und genau dabei widerspiegelt sich ihre psychische Verfassung. Wenn sie am Telefon weint und völlig verzweifelt sagt, sie möchte endlich gehen. Dann zerreisst es fast das Herz.

Mit der Entscheidung des Staatsrats, ein Besuchsverbot für Pflegeheime bis Ende November zu verhängen, stirbt die Hoffnung, nach dieser schwierigen Zeit endlich wieder Besuch zu bekommen. Wir dürfen unsere Mutter seit Monaten nicht mehr in den Arm nehmen. Und nun befürchten wir, dass sie uns beim nächsten Besuch – wann dieser auch immer möglich sein wird – gar nicht mehr kennen wird.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema