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Couchepin fordert Mut zum Disput

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Autor: Pascal Jäggi

«Damals in der Armee hatten wir oft Spass, lachten und sangen miteinander. Eine politische Partei in der Schweiz hat dies gewissermassen zu ihrem Programm erhoben. Das kann es doch nicht sein!», so Couchepin in seinem Referat. Diskutieren gehöre zur politischen Kultur. In liberalen Kreisen würden Fragen erörtert, jeder könne seine Meinung dazu äussern, dann werde ein Konsens erreicht. Nur dem zuzustimmen, was der Vorstand beschliesse, entspreche den Prinzipien der Kultur, wie er sie kenne, nicht, so Couchepin.

An diesem Montag, einen Tag nach seinem 66. Geburtstag, fühle er sich wieder jung, im Kreise dieses Publikums, freute sich der Magistrat. Es sei wichtig, dass auch an den Hochschulen die Politik nicht vernachlässigt werde. Auch er selber sei damals an der Universität Lausanne in einem politischen Club gewesen. Auf die Nachfrage des Präsidenten der Freiburger Jungfreisinnigen, Didier Carrard, weshalb er als Walliser nicht in Freiburg studiert habe, konterte Couchepin mit der logischen Erklärung, dass ein junger Liberaler damals im katholisch-konservativen Freiburg kaum willkommen gewesen wäre.

Von der Wichtigkeit des liberalen Gedankenguts

Einen beträchtlichen Teil seiner Rede verwendete der Bundespräsident darauf, die Wichtigkeit des liberalen Gedankenguts zu betonen. Man folge keiner Ideologie der Angst, sei aber auch nicht naiv, sondern handle realistisch, so ungefähr fasste der FDP-Bundesrat die Linie seiner Partei zusammen.

Stehende Ovationen der zahlreichen Zuschauer bezeugten, dass er nicht der einzige im Saal war, der so dachte. In der anschliessenden Fragestunde wurde Couchepin nicht nur mit bildungspolitischen Fragen konfrontiert. Auch China oder die EU kamen zur Sprache. Seine langen Ausführungen zeigten, dass der Walliser zu jedem Thema seine Meinung abgeben kann.

«Zuerst Deutschschweizer, dann Individuum»

Die Frage eines Deutschschweizers, wie seine Haltung zur EU aussehe, beantwortete der Bundespräsident nicht direkt. Vielmehr ging er auf den kleinen Unterschied zwischen Romands und Deutschschweizern ein: «Wenn ich in Paris bin und als Franzose bezeichnet werde, ist mir das egal, ich bin in erster Linie ein Individuum. Ein Deutschschweizer in Berlin würde wohl heftiger reagieren, wenn er als Deutscher eingeschätzt würde», meinte Couchepin. «Ein Deutschschweizer fühlt sich zuerst als solcher, erst dann als Individuum.» Auch wenn die Aussage leicht verallgemeinernd war, ganz unrecht hatte der Bundespräsident kurz vor der Euro 08 wohl nicht.

Die neue Gruppierung der Jungfreisinnigen an den Freiburger Hochschulen wurde zuvor von deren Präsidenten Nicolas Huser kurz vorgestellt, wohl in der Hoffnung, dass sich einige der Zuhörer anschliessen würden. Bild aw

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