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Covid-Kranke kosten die Unternehmen viel Geld

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Eine der Massnahmen gegen Corona: Wer krank ist, bleibt zu Hause. 
Aldo Ellena/a

Muss jemand in Quarantäne und kann nicht arbeiten, kommt der Staat für die Lohnkosten auf. Erkrankt jedoch jemand an Covid-19, bezahlen dies die Unternehmen aus der eigenen Tasche.

Im letzten Oktober schien es eine Zeit lang, als ob der halbe Kanton Freiburg entweder in Quarantäne oder in Isolation sei: Die zweite Welle der Pandemie schwappte damals mit voller Wucht über den Kanton. Und auch jetzt noch sind immer wieder ganze Schulklassen in Quarantäne. Damit soll die Übertragungskette unterbrochen werden.

Zu Beginn der Pandemie schien eines klar: Für alle Kosten, die wegen dieser Massnahmen entstehen, kommt der Staat auf. Doch das gilt nur für die Quarantäne an sich: das heisst, wenn jemand, der mit einer positiv getesteten Person in Kontakt war, sich zurückziehen muss und nicht von zu Hause aus arbeiten kann. Wer an Covid-19 erkrankt ist und daher in Isolation muss, fällt nicht unter diese Regelung. Die Lohnkosten für diese Angestellten tragen die Unternehmen. Und das kann ins Geld gehen.

72 Tage Quarantäne

Beim Ingenieurbüro Open-Ing in Givisiez arbeiten 16 Angestellte; auch einige von ihnen mussten in Quarantäne oder Isolation. Im 2020 haben diese insgesamt 72 Tage in Quarantäne verbracht. «In dieser Zeit haben sie zwar von zu Hause aus gearbeitet», sagt Direktor Cédric Allemann. «Aber Arbeit auf Distanz ist bei uns nicht gleich effizient wie im Büro.» Seine Mitarbeitenden müssten sich austauschen können; es sei aufwendiger, wenn es dazu immer den Griff zum Telefon brauche.

Immerhin habe er das Team bereits im ersten Lockdown so ausgerüstet, dass alle von zu Hause aus arbeiten können. «Dafür haben wir rund 20’000 Franken investiert», sagt Cédric Allemann. Eine rasche Umstellung sei auch deshalb möglich gewesen, weil die Projektleiter bereits vor der Pandemie von unterwegs Zugriff auf alle nötigen Daten gehabt hätten.

82 Tage Isolation

Einige der Angestellten steckten sich im 2020 mit dem Coronavirus an. «Insgesamt kam das Team auf 82 Tage Isolation», sagt Cédric Allemann. Und einen Grossteil dieses Ausfalls entschädigt niemand: Bei Krankheit muss sich ein Unternehmen an seine Taggeldversicherung wenden. Die meisten Isolationen dauern zehn Tage; es gibt aber kaum ein Unternehmen, das eine Taggeldversicherung abgeschlossen hat, die bereits ab dem ersten Tag oder nach einer Woche in Kraft tritt. Die Prämien dafür wären schlicht zu hoch.

«Unser Unternehmen hat eine gute und teure Versicherungslösung: Wir erhalten Taggeld ab dem 15. Tag Krankheit», sagt Cédric Allemann. Doch auch diese teure Lösung bringe bei einer zehntägigen Isolation nichts. Weil einige Angestellte stärker von Corona betroffen und bis zu 15 Tage und länger krank waren, kommt das Unternehmen im 2020 auf insgesamt 55 Tage Isolation, die von keiner Versicherung entschädigt werden.

Zwanzig Prozent weniger Effizienz

Im ersten Lockdown von März bis Mai lief das Unternehmen eine Zeit lang mit Kurzarbeit. «Wir haben den Lohn zu 100 Prozent weiterbezahlt, auch wenn wir vom Kanton nur 80 Prozent erhalten haben», sagt Allemann. Auch die Sozialabgaben trage während der Kurzarbeit das Unternehmen.

«Die Pandemie hat uns im Jahr 2020 insgesamt 50’000 bis 60’000 Franken für Löhne und Sozialabgaben gekostet», so Cédric Allemann; die Investitionen in technische Lösungen von 20’000 Franken fürs Homeoffice und die Ausgaben für Desinfektionsmittel und Masken im Büro sind da nicht eingerechnet; ebenso wenig der Mehraufwand in der Buchhaltung. Nebst diesen direkten Kosten stellt Allemann bei seinen Angestellten eine tiefere Produktivität fest. «Die Leute sind durch die Pandemie müde – privat und an der Arbeit.» Er geht von einer zwanzig Prozent tieferen Effizienz aus.

Der Direktor fragt sich, warum nicht die Krankenkassen für die Kosten aufkommen, die wegen einer Isolation entstehen – wenn also jemand positiv getestet wird und krank ist. «Die Krankenkassen haben hohe Reserven und sagen immer, diese seien da für ausserordentliche Situationen. Wann, wenn nicht jetzt, befinden wir uns denn in einer ausserordentlichen Situation?»

Kanton verweist an den Bund

Viele gingen zu Beginn davon aus, dass der Staat alle Lohnkosten übernimmt, die aus Quarantäne und Isolationen entstehen. Pierre Vaudan, Kommunikationsbeauftragter der Freiburger Volkswirtschaftsdirektion, meint dazu: «Es handelt sich um Vorgaben des Bundes.» Der Kanton könne daran nichts ändern. «Aber der Staatsrat versucht, ein möglichst enges Netz zu knüpfen, damit alle betroffenen Unternehmen unterstützt werden.» 

Zum Geld, dass Open-Ing im 2020 wegen der Pandemie verloren hat, sagt Allemann: «Deshalb konnten wir aus Vorsicht keine Lohnerhöhungen für 2021 gewähren.» Würde der Kanton oder die Krankenkasse diese Kosten übernehmen, könnte er die Löhne erhöhen, so Allemann. «Und meine Angestellten würden das Geld ausgeben und so die Wirtschaft ankurbeln.» Aus seiner Sicht «wäre das eine direkte, konkrete Hilfe des Staats für einen direkten, konkreten Schaden».

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