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Cremo schreibt zum zweiten Mal in Folge einen Verlust

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Cremo musste sich im Geschäftsjahr 2021 in einem schwierigen Umfeld behaupten. Um auch in der Zukunft erfolgreich zu sein, will das Unternehmen unter anderem in neue Produkte und Maschinen investieren.

An der ordentlichen Generalversammlung vom Freitag, die nach zweimaliger Corona-Pause wieder physisch abgehalten werden konnte, haben die Aktionäre der Milchverarbeiterin Cremo AG die Rechnung 2021 und den 94. Jahresbericht genehmigt. 

Im Berichtsjahr war das Unternehmen einmal mehr damit konfrontiert, dass die Milch immer stärker in die Käseproduktion fliesst. Die bei Cremo eingegangene Milchmenge sank gegenüber dem Vorjahr markant, nämlich um 14 Prozent. Während Cremo 2015 noch nahezu 500 Millionen Kilogramm Industriemilch zu Frischmilchprodukten wie Joghurt oder Butter verarbeitete, waren es im vergangenen Jahr nur noch 312 Millionen Kilogramm. «Das bereitet uns natürlich Sorge», sagte Direktor Frédéric Métrailler gegenüber den Medien. Allerdings zeichne sich fürs 2022 eine Stabilisierung bei der Milchmenge ab. 

Mehr Butterimporte

Die Mengenverluste bei der Industriemilch verschärften ferner die bereits bestehende Milchfettknappheit auf dem schweizerischen Markt, was Butterimporte von rund 4400 Tonnen nötig machte, um die anhaltend hohe Nachfrage befriedigen zu können. Die von Cremo vertriebene Importbuttermenge belief sich auf gut 1500 Tonnen.

Eine Trendwende auf dem Milch- und Buttermarkt sei zumindest kurz- und mittelfristig nicht in Sicht, kommentierte Direktor Frédéric Métrailler die Situation. «Umso wichtiger ist es, dass Cremo weiterhin einen fairen und kompetitiven Milchpreis bezahlt.» Dieser stieg im Laufe des Geschäftsjahres um 7,3 Rappen pro Kilogramm Milch. Dazu haben laut Cremo auch die gestiegenen Milchproteinpreise auf dem internationalen Markt beigetragen, die im von Cremo bezahlten Milchpreises enthalten sind.

Verlust als Konsequenz

Das Geschäftsjahr 2021 schloss mit einem Verlust von 2,9 Millionen Franken ab, was zwar eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt. «Dieses Resultat vermag dennoch nicht zu befriedigen», so Frédéric Métrailler. Mit einer Eigenkapitalquote von 56,4 Prozent verfüge das Unternehmen aber nach wie vor über eine gesunde finanzielle Basis.

Grund für den Verlust war der erwähnte substanzielle Rückgang beim Milcheingang, der wiederum zu Produktionsüberkapazitäten geführt hat. Um diese zu reduzieren, musste das Unternehmen im Sommer 2021 den Standort Steffisburg schliessen. «Das war ein unausweichlicher Schritt», sagte Verwaltungsratspräsident Alexandre Cotting.

Nebst den Überkapazitäten hatte das Unternehmen aber auch mit steigenden Energie- und Materialpreisen zu kämpfen, was zu höheren Beschaffungskosten geführt habe. 

Im Gegenzug konnte der Umsatz insbesondere dank Zukäufen von Milchfett und Halbfertigprodukten sowie höheren Erlösen aus den Proteinverkäufen auf dem internationalen Markt von 493 auf 500 Millionen Franken gesteigert werden. 

Strategische Massnahmen

Gleichwohl sieht sich Cremo gezwungen, mit einer angepassten Strategie auf den raschen Wandel im Milchsektor zu reagieren. So soll die Marke Cremo als Garantin für Qualität und Nachhaltigkeit stärker in den Fokus gerückt werden. «Früher kaufte man einfach ein Joghurt. Fortan soll es so sein, dass man ein Cremo-Joghurt kauft», sagte Cotting. Dazu hat Cremo auch ein neues Logo kreiert. Weiter sollen neue Produkte entwickelt werden, zu denen Nahrungsmittelergänzungs- und Lifestyle-Produkte wie Proteinkonzentrate gehören. Auch die Rationalisierung der Produktionsanlagen bleibt ein Thema: «Wir werden diesbezüglich alle Produktionsstätten im Auge behalten, das ist unsere Pflicht», sagte Métrailler. Eine weitergehende Optimierung der Produktionsanlagen sei allerdings nur begrenzt möglich. «Denn unsere Produktionsanlagen sind auf die maximale Milchproduktion im Frühling ausgerichtet. Diese Milchflussspitzen müssen wir bewältigen können.» Die Schliessung weiterer Produktionsstätten oder ein Stellenabbau stünden aktuell jedenfalls nicht zur Diskussion.  

Zu den strategischen Massnahmen gehörten in den kommenden Jahren aber auch gezielte Investitionen, so Métrailler. Mit dem Kauf der Marke Lattesso im Januar 2022, der expandierenden Nummer zwei auf dem schweizerischen Markt für kalte Kaffeegetränke, habe Cremo einen ersten wichtigen Meilenstein gesetzt.

Offen für neue Lieferanten

Ein zentraler Punkt, um die Unternehmenszahlen wieder ins Lot bringen zu können, ist aber auch eine erneute Steigerung der Milchmengen. Im letzten Jahr gelang es Cremo, 120 neue Direktlieferanten für das Jahr 2022 zu gewinnen. «Unsere Türen sind offen für weitere neue Direktlieferanten», sagte Métrailler diplomatisch. Ein aktives Abwerben von Produzenten aus den beiden nationalen Milchpools Mooh und Aaremilch hatte die Cremo bisher stets ausgeschlossen. 

Zahlen und Fakten

Geschäftsgang

Die Milchverarbeiterin Cremo beschäftigt 790 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist an neun Standorten in fünf Kantonen aktiv. Der Hauptsitz ist in Villars-sur-Glâne. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte es einen Umsatz von 500 Millionen Franken, was einer Zunahme von 7,4 Millionen Franken entspricht. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen belief sich auf 20,3 Millionen Franken und lag damit um 1,1 Millionen über dem Vorjahr. Im Endergebnis resultierte ein Verlust von 2,9 Millionen Franken. rsa

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