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Das Bruttoinlandprodukt (BIP), die Summe der in einem Gebiet produzierten Güter, verwenden Statistiker für die Darstellung von Erfolg, Wirtschaftskraft und Wachstum. Der Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen findet diesen Index aber nicht ideal. Er hat deshalb eine neue Kenngrösse erarbeiten lassen, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Kantons entgegenkommt. Sie nennt sich «IDeal Index».

Bei dessen Vorstellung vor den Medien erklärte Vonlanthen, dass der Kanton Freiburg vor allem mit seiner Lebensqualität punkten kann, die aber nicht in das BIP einfliesst. «Geld allein macht nicht glücklich, auch wenn es ein gutes Stück dazu beiträgt. Und Produktion alleine auch nicht.» Es braucht laut Vonlanthen einen neuen Indikator, um den «Wert» einer Region zu messen. Dieser soll die Attraktivität Freiburgs erhöhen: «Er ist auch ein Marketinginstrument. Es schadet dem Image einer Region, wenn sie auf einer Rangliste das Schlusslicht ist.» Zwar wächst die Freiburger Bevölkerung rasant. Doch da jeder vierte Freiburger ausserhalb des Kantons arbeitet, schlägt sich das Wachstum nicht in einem hohen BIP nieder. Die Folge: Freiburg trägt beim BIP im schweizweiten Vergleich die rote Laterne.

Einfache Indikatoren

Für die Erarbeitung des Indexes waren Paola Ghillani und ihr Beratungsunternehmen zuständig. Die Greyerzerin betonte, dass der Index nahe an der Lebensrealität der Menschen und eine Statistik damit glaubwürdiger sei, als rein wirtschaftlich orientierte Aufstellungen. Sie verwies darauf, dass es neben dem BIP andere Indexe gibt, die spezielle Bereiche des Lebens genauer anschauen. Beispiele dafür sind der ökologische Fussabdruck und der Nachhaltigkeitsindex sowie verschiedene Glücksindexe.

Sie widerspiegeln allerdings in der Regel Entwicklungen auf Landesebene und stellen keinen Überblick dar. Dagegen sei der «IDeal Index» gezielt für den Einsatz auf regionaler Ebene geschaffen und berücksichtige die Bedürfnisse der Regionen. Er verwende eine grössere Vielfalt von Aspekten (siehe Kasten) als die gängigen Indexe und erlaube damit einen genaueren Blick auf den Zustand einer Region sowie einen Vergleich über Raum und Zeit. Schliesslich sei er verständlich für die Bürger, anpassbar und einfach kommunizierbar für die Entscheidungsträger, so Vonlanthen.

Index stärkt die Regionen

Vonlanthen stellte den Index an der Versammlung der Regionen Europas (VRE) vor. Diese nahm den Index als Arbeitsinstrument an. Die Regionen könnten damit ihre wirtschaftspolitische Strategie gezielter im Sinne ihrer Bevölkerung formulieren, schloss Vonlanthen. VRE-Generalsekretär Pascal Goergen würdigte in einer Videoschaltung, dass der Index die Eigenheiten der Regionen stärke. Ghillani und das VRE-Generalsekretariat überarbeiten ihn nun und passen die Datenerhebung an. Ende Jahr soll eine erste Studie erscheinen.

Statistik: Die Kunst, mittels Zahlen die Realität darzustellen

K onkret berechnet sich der «IDeal Index» als: «Zufriedenheit x Lebenserwartung – Umwelteingriffe + sozioökonomische Werte». In die Rechnung fliessen total zwölf Indikatoren wie Haushaltseinkommen, Artenvielfalt, Recyclingquote, Verbrauch von Wasser und Energie, Arbeitslosigkeit und Bildungsniveau ein. Paola Ghillani hatte ursprünglich 26 Indikatoren evaluiert. Ihr war es wichtig, mit Indikatoren zu arbeiten, die einfach auf regionaler Ebene erfasst werden können, ohne grosse Untersuchungen anstellen zu müssen, und die zu den strategischen Vorgaben Wohlbefinden, Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung passen.

Ghillani rechnete den Index für zwölf europäische Regionen aus und verglich das Ergebnis mit dem BIP. Dabei zeigte sich: Wien zum Beispiel hat eine hohe Wirtschaftskraft, aber eine mässige Lebensqualität gemäss dem «IDeal Index». Die wirtschaftlich bescheidenen schwedischen Regionen Jönköping und Uppsala waren besser klassiert. Auf Platz drei folgte Freiburg. fca

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