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Damit der Talach in seinem Bett bleibt

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Lange herrschte Ruhe entlang des Talbachs in Laupen. Das ruhig vor sich hinfliessende Gewässer wurde vor einiger Zeit saniert (siehe Kasten). Anfang 2014 liess die Gemeinde einen Konzeptentwurf und ein Massnahmenpaket ausarbeiten. Das Projekt war auf die Sicherung des Landwirtschaftslandes am unteren Lauf des Bachs begrenzt, erinnert sich Gemeinderätin Bettina Schwab.Zuvor war Landwirtschaftsland im Gebiet Hirsried überschwemmt worden.Doch dann kam es anders.

Innerhalb zweier Monate kam es entlang des Talbachs zu zwei Hochwassern mit einigem Sachschaden, erstmals im Mai 2014. Das sei noch ein mittelgrosses Ereignis gewesen, schreibt der Gemeinderat in einem Bericht. Dann–in einem bedeutend grösseren Ausmass und mit beträchtlichem Schaden–kam es im Juli 2014 zu einem Hochwasser. Schon zwischen den beiden Ereignissen waren sich die Verantwortlichen im Klaren, dass etwas geschehen musste. «Die Einwohnergemeinde musste den Planungsperimeter um den Siedlungsbereich erweitern», so Schwab. Einige Liegenschaftsbesitzer standen in ihren Kellern plötzlich tief im eingesickerten Wasser des wild gewordenen Baches. «Der Schutz des Siedlungsgebietes ist verständlicherweise wichtiger als jener von Kulturland», so Schwab, «rasches Handeln war angesagt.» Erste Sofortmassnahmen wurden im Sommer 2014 geplant und umgesetzt, ein provisorischer Damm wurde erstellt.

Genauso, wie die Wassermassen des Baches letztes Jahr unvermittelt anschwollen, haben sich der Umfang und das Budget der vorgesehenen Arbeiten geändert. Ursprünglich hatte die Gemeinde einmal mit Kosten in der Höhe von wenigen Zehntausend Franken gerechnet. Die aktuelle Kostenbasis bewegt sich um 1,85 Millionen Franken, wobei in diesem Betrag die Sofortmassnahmen vom letzten Jahr bereits eingerechnet sind. Der Anteil der Gemeinde beträgt etwa ein Viertel, etwa drei Viertel decken Subventionen, namentlich vom Bund, dem Kanton Bern und dem Renaturierungsfonds. Laut Schwab ist die Höhe des Gemeindeanteiles noch nicht bekannt, weil sie von der Höhe der Subventionen abhängt.

Risiko minimieren

Für die Gemeinde Laupen sei dies ein bedeutendes Projekt, betont Bettina Schwab: «Heute liegt ein ganzheitliches Projekt vor, das den Schutz von Wohnquartier und Kulturland vereint.» Laupen hat auch schon andere derartige Unternehmungen laufen, beispielsweise für die Saane. Der Gemeinderat lancierte diesen Frühling ein umfangreiches Mitwirkungsverfahren und führte einen Informationsabend für die Bevölkerung durch (die FN berichteten). Das Projekt sieht gemäss den Plänen des eingesetzten Planungsbüros neben dem Hochwasserschutz auch die Revitalisierung des Talbachs vor.

Mit den Massnahmen soll das Hochwasserrisiko im Gebiet auf ein Minimum gesenkt und die Schutzkapazität bei grösseren Wasservolumen erhöht werden. Im selben Rahmen ist vorgesehen, dass die Lebensbedingungen für den Biber verbessert werden; eine naturnahe Ufersicherung und ein breiterer Gewässerraum sind projektiert. Die Verantwortlichen hoffen, mit diesen Vorkehrungen den Lebensraum des Bibers und das Kulturland zu entflechten. Allerdings rechnen sie auch damit, dass durch diese Massnahmen rund 3000 Quadratmeter an Fruchtfolgeflächen verloren gehen. Man wolle den Landverlust so gering wie möglich halten, so Schwab. Ausserdem möchten die Verantwortlichen die Fischgängigkeit des Baches erhöhen und den Bach insgesamt ökologisch aufwerten.

Bogenbrücke statt Steg

Die zeitweise angedachte Wiederinbetriebnahme eines Geschiebesammlers bei der alten Panzersperre sei nicht vorgesehen, so Schwab: «Eine Prüfung ergab, dass der Nutzen zu klein ist.» Dafür sind der Abbruch und der Ersatz eines Holzstegs für Fussgänger vorgesehen. Er wird durch eine kleine Bogenbrücke ersetzt. «Sie ermöglicht es dem Bach, ungehindert durchzufliessen.» Gemäss Terminplan ist die Aufnahme der eigentlichen Bauarbeiten für September 2016 vorgesehen.

«Der Schutz des Siedlungsgebietes ist wichtiger als jener von Kulturland, rasches Handeln war angesagt.»

Bettina Schwab

Gemeinderätin Laupen

Zahlen und Fakten

Talbach wurde schon einmal saniert

Vor rund 14 Jahren beschlossen die Behörden, den Talbach in Laupen zu renaturieren. Dies, nachdem der Bach Ende der 1980er-Jahre mehrfach Hochwasser geführt und die Keller in den Häusern entlang des Laufes überflutet hatte. Die Probleme begannen, nachdem der Bach ausgedolt worden war und ein Siedlungsgebiet auf dem Areal der früheren Mühle entstand. Noch heute heisst das Quartier deshalb «Mühle», respektive «Laupenmühli». Den Arbeiten vorausgegangen war eine heftige politische Debatte in der Gemeinde wegen eines zusammen mit der Sanierung geplanten Fussweges. Die Absicht der Befürworter war, aus dem Bachufer ein Naherholungsgebiet zu machen. Die Gegner, unter ihnen auch Anwohner, fürchteten sich unter anderem vor Lärm. Der Weg wurde in einer Abstimmung verworfen.fca

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