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Dank Ferienpass in Murten zum Capoeirista

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Im Rahmen des Ferienpasses Murten konnten Kinder einen Schnupperkurs in Capoeira besuchen. Dort lernten sie nicht nur Musik und Grundbewegungen kennen, sie erfuhren auch vieles über die Wurzeln des brasilianischen Nationalsports.

Es herrscht eine aufgeregte und gespannte Stimmung, als sich die Murtner Ferienpasskinder am Donnerstagnachmittag ins Dojo Kashivakan begeben. Geschwind flitzen sie über die Gymnastikmatten, machen sich mit dem Raum vertraut, schlagen das Rad, bis plötzlich der Klang eines Schellentamburins ertönt. Marcus Waldvogel, der Leiter des Capoeirakurses, schlägt das Pandeiro und ruft die Kinder zu sich.

Auf den Spuren der Sklaverei

«Was ist denn eigentlich Capoeira?», will Marcus Waldvogel wissen. Finger schnellen in die Höhe. «Eine Kampfsportart», weiss eine Teilnehmerin. Eine andere fügt an: «Es ist mehr wie ein Tanz, der mit einer Kampfsportart verschmilzt.» Auch zur Geschichte von Capoeira wissen die Kinder schon einiges und ergänzen fleissig, als Marcus Waldvogel von den nach Brasilien ausgewanderten Europäern erzählt, die sich afrikanische Sklaven hielten. «Dieses Leben machte die Sklaven traurig», schliesst Waldvogel und fragt: «Was macht ihr, wenn ihr traurig seid?» Und wieder schiessen die Antworten aus den Kindermündern: «Musik hören und tanzen!» Kurz erzählt der Capoeira-Professore noch, wie sich der Tanz zur Kampfkunst entwickelte, die den Sklaven sehr nützlich wurde, und meint dann: «Wir machen hier aber Capoeira, um Spass zu haben.»
Zum Einwärmen schlägt Waldvogel ein Spiel vor, das gleichzeitig einen Teil der Geschichte der Sklaverei nacherzählt. Der Raum wird in verschiedene Bereiche eingeteilt: die Sklavenunterkunft «Senzala», der Urwald und zwei «Quilombos» – versteckte Siedlungen geflohener Sklaven. Schnell sollen die Kinder von einem «Quilombo» ins andere rennen und sich in Acht nehmen, dass sie nicht von den «Capitoes do mato», den Sklavenjägern, geschnappt werden.

Im Rhythmus des Berimbao

Marcus Waldvogel macht schon seit über zwanzig Jahren Capoeira. 2006 hat er begonnen, es auch zu unterrichten. «Ich führe die Murtner Filiale der Brasil Capoeira Schule Bern.» Marcus Waldvogel unterrichtet, tanzt, spielt und musiziert jeden Donnerstagabend im Dojo an der Freiburgstrasse und freut sich über neue Gesichter in seinem Kurs. «Die Teilnehmerzahlen sind leider etwas zurückgegangen, wir haben also noch Platz», verrät der Professore.

Musik ist ein essenzieller Bestandteil von Capoeira. Waldvogel spielt sie entweder über einen Lautsprecher ab oder greift gleich selbst zum Instrument. «Klatscht schön im Rhythmus», weist er die Kinder an und zeigt es ihnen vor. Erste Bewegungsabläufe werden gelernt. Die Ferienpass-Capoeiristas gehen breitbeinig in die Hocke, schwingen die Arme, schlagen das Rad. «Wenn das zu einfach ist, könnt ihr versuchen, das Rad einhändig oder gar freihändig zu schlagen», schlägt Waldvogel vor und zeigt verschiedene Varianten. Nebst der Grundbewegung Ginga lernen die Kinder auch, zu fallen und elegant mit einer Drehung wieder aufzustehen.

Gerüstet mit einer Handvoll Grundbewegungen üben die Kinder paarweise weiter und versammeln sich schliesslich im Kreis. Ihr Leiter hat Instrumente hervorgeholt und zeigt den Kindern das Berimbau: ein Perkussionsinstrument, hergestellt aus einem gebogenen Stock, Draht und Klangkörper. Nun greifen sich die Kinder auch die Atabaque – eine kleine Trommel – und das Schellentamburin und spielen weiter im gelernten Rhythmus. Waldvogel lädt sie zum Abschluss ein, zu zweit im Kreis zu spielen. Mutig wagen sich einige vor und spielen auch gleich mit dem Professore selbst. Auch die zehnjährige Stella spielt im Kreis mit Marcus Waldvogel und ist nach der Schnupperstunde begeistert: «Die Spiele und das gemeinsame Üben haben mir sehr gefallen», strahlt sie und erkundigt sich bei Marcus Waldvogel, ob in den Stunden auch immer Musik gemacht und gesungen werde. «Natürlich», antwortet dieser und verteilt ein paar Flyer. Entschieden greift Stella zu, Capoeira hat sie überzeugt.

Fakten

Ein Erbe der Kolonialzeit

Capoeira hat seinen Ursprung in der Kolonialzeit. Es wurde von nach Brasilien eingeschifften, afrikanischen Sklaven entwickelt und verbindet Musik, Tanz, Akrobatik und Kämpfe. «Dank Capoeira haben sich die Sklaven mental befreit», meint Marcus Waldvogel. «Erst später entwickelte sich daraus die Kampfkunst.» Der gesellschaftliche Rahmen, in dem Capoeira stattfindet, ist die «Roda»: ein Kreis aus Capoeiristas und Musikern. Die Kämpfe werden Spiele genannt und zeichnen sich durch Akrobatik, Drehtritte und eingesprungene Tritte aus. Dazu spielt Musik im Endlos-Rhythmus, begleitet von Liedern, die häufig noch aus der Sklaverei stammen. Heute ist Capoeira Brasiliens Nationalsport und weltweit verbreitet. cb

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