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Dank Kantonsbeitrag vergrössert sich das HFR-Defizit nicht

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Dank der Deckung des Kantons hat das Freiburger Spital das Rechnungsjahr 2020 ungefähr im gleichen Rahmen abgeschlossen wie die vorherigen Jahre.
Aldo Ellena/a

Das Freiburger Spital schliesst das Jahr 2020 mit einem ähnlichen Defizit ab wie das Vorjahr. Dies ist aber nur möglich, weil der Kanton die Mindereinnahmen und Mehrkosten im Zusammenhang mit der Pandemie kompensiert.

«Noch nie da gewesen», «Flexibilität», «schwierig», «Anpassungsfähigkeit» – so haben der Reihe nach Verwaltungsratspräsidentin Annamaria Müller, Generaldirektor Marc Devaud, der medizinische Direktor Ronald Vonlanthen und Pflegedirektorin Catherine Dorogi im Jahresbericht das Pandemiejahr 2020 aus der Sicht des Freiburger Spitals (HFR) zusammengefasst. In einem Jahr, in dem die Umsetzung der Strategie 2030 im Vordergrund hätte stehen sollen, dominierte die Gesundheitskrise alles. «Wir mussten häufig über unseren Schatten springen, alte Wege verlassen, Neues entwickeln und uns der Situation anpassen», meinte Vonlanthen. Und Dorogi schrieb von einer Mitarbeiterin, die ihr gesagt habe, in den letzten Monaten hätte sie fünf verschiedene Aufträge erfüllt.

Dieses besondere Jahr hat das HFR mit einem Verlust von 12,1 Millionen Franken abgeschlossen, wie aus der Medienkonferenz am Montag hervorging. Damit ist der Verlust vergleichbar mit den 11,99 Millionen Franken aus dem Jahr 2019.  Im Budget 2020 war ein Verlust von 6,5 Millionen Franken vorgesehen gewesen.

34 Millionen vom Kanton

Der Rechnungsabschluss 2020 lasse sich in keiner Weise mit den vergangenen Jahren vergleichen, betonte die HFR-Führung. Der Kanton hat nämlich mit einem Betrag von 34,2 Millionen Franken die Auswirkungen der Pandemie ausgeglichen. 29 Millionen Franken Defizit entstanden durch den Umsatzausfall und 5,5 Millionen betrugen die Corona-Mehrkosten. Der Kantonsbeitrag basiert auf einem Vergleich zur Rechnung 2019. Ohne diese Hilfe hätte der Verlust 2020 des HFR 46,4 Millionen Franken betragen.

Darüber hinaus zahlte der Kanton für gemeinwirtschaftliche Leistungen 62,2 Millionen Franken. Zusammen mit den Corona-Kosten beträgt der kantonale Anteil also rund 100 Millionen Franken.

Die Mindereinnahmen sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass das HFR nicht dringende Behandlungen verschoben hat, um Platz und Personal für die Betreuung von Corona-Patienten bereitzustellen. Auch hat die Bevölkerung in der Pandemie weniger medizinische Leistungen beansprucht. So ist beim HFR die Anzahl stationärer Patienten im Akutbereich von 19‘328 auf 16‘918 zurückgegangen. Die ambulanten Behandlungen gingen um rund 63‘000 zurück: von 523‘439 Fällen im Jahr 2019 auf 460‘525 im letzten Jahr. Laut dem Direktor für die Finanzen des HFR, Klaus Werlen, wurde aufgrund der Schwere der Covid-Fälle der Index um 0,1 Punkte erhöht. Das bringt dem Spital zusätzliche 15 Millionen Franken für 2020 ein. Sonst wäre gemäss Wehrlen das Defizit noch höher ausgefallen.

Sachwerte werden überprüft

Die Revisionsstelle hat dem HFR nur ein eingeschränktes Prüfungsurteil ausgestellt. Sie weist darauf hin, dass Sachanlagen im Bereich von 10 bis 20 Millionen Franken überbewertet seien. Es seien zwischen 2015 und 2020 Anlagen in der Finanzbuchhaltung aktiviert worden, die in der Betriebsbuchhaltung als nicht aktivierungsfähig beurteilt worden seien, heisst es im Jahresbericht. Es gehe dabei um Unterhalts- und Renovationsarbeiten, die keine Wertsteigerung zur Folge gehabt hätten. Entsprechend müsse auch der Abschreibungsbetrag für 2020 um 1 bis 2 Millionen Franken angepasst werden. Die HFR-Direktion und die Gesundheitsdirektion wollen die Sachanlagen dieses Jahr mit der Finanzaufsicht überprüfen und entsprechende Wertberichtigungen ermitteln.

Für Philippe Müller, Vizepräsident des Verwaltungsrats, ist die Finanzlage des Spitals «fragil, aber unter Kontrolle». Bis zur Pandemie sei man auf Kurs gewesen. Das Streben nach einer ausgeglichenen Rechnung sei zwar durch Covid etwas ausgebremst worden, bleibe aber weiter die Zielsetzung. Für 2021 sehe das Budget einen Verlust von 3,5 Millionen Franken vor. Es basiert aber auf einer Variante ohne Covid. «Das werden wir sicher nicht erreichen», so Philippe Müller. Bereits würden aber wieder Gespräche mit dem Staatsrat darüber laufen, ob der Kanton auch dieses Jahr die Covid-Mindererträge und -Mehrkosten kompensiert.

Strategie zum Teil umgesetzt

2020 habe auch im Zeichen der Umsetzung der Strategie 2030 gestanden, rief Verwaltungsratspräsidentin Annamaria Müller in Erinnerung. Letztes Jahr kam noch der Vierjahresplan hinzu. Gemäss Müller hat die Umsetzung ebenfalls unter Covid gelitten, vieles davon betreffe aber intern die Führung des Spitals. Man habe aber den Grundstein für die Umsetzung gelegt, die Palliative Care in der Villa St. François zusammengelegt, eine Wartestation für künftige Pflegeheimbewohner in Billens eingerichtet und einen Dialog mit den südlichen Bezirken über ein gemeinsames Gesundheitszentrum geführt. 

Laufende, aber noch nicht umgesetzte Projekte seien die Inbetriebnahme zweier Gesundheitszentren, der Kauf eines Grundstücks für den Spitalneubau, die Reorganisation der Rehabilitation sowie die Umstrukturierung der Notaufnahmen und der Operationstrakte. Darauf, dass der Operationstrakt in Riaz und die 24-Stunden-Notaufnahme in Tafers noch nicht realisiert werden konnten, wollte die Präsidentin nicht näher eingehen. Sie stellte eine Medienkonferenz im Juni in Aussicht, an der darüber orientiert werde, was an den einzelnen Strandorten vorgesehen sei. 

Zahlen und Fakten

Deutliche Mehrkosten bei Covid

Von den rund 17‘000 stationären Fällen im Akutbereich standen letztes Jahr rund 1100 im Zusammenhang mit Covid. Über die durchschnittlichen Kosten für einen Covid-Patienten konnten die HFR-Verantwortlichen keine präzisen Angaben machen. Ein durchschnittlicher Covid-Fall wird wie bei anderen stationären Patienten mit rund 10‘000 Franken berechnet. Gemäss dem medizinischen Direktor Ronald Vonlanthen betrage der Mehraufwand bei einem Covid-Patienten für Material und Personal rund ein Viertel. Ein Patient in der Intensivpflege kostet ohne Therapie 2500 Franken pro Tag. Bei einer Aufenthaltsdauer von drei Wochen – was bei Covid üblich ist – wären das 50‘000 Franken. «Wird der Patient beatmet, explodieren die Kosten», so Vonlanthen. «Und danach läuft ein Patient nicht einfach nach Hause. Es kommen Kosten für die Rehabilitation hinzu.» uh

Kommentar (1)

  • 20.04.2021-Ivo Gut

    Das HFR hat also vom Kanton 29 Mio. für den COVID-bedingten Umsatzausfall erhalten. Das vom Kanton wegen COVID zwangsrequirierte Daler-Spital, das einer privaten gemeinnützigen Stiftung gehört, erhielt für seine Ausfälle gar nichts. Vergelichbare Leistungen sind dort auch sonst wesentlich günstiger als im HFR – einem der teuersten Spitäler der Schweiz. Vielleicht sollte der Kanton in dies in seiner Spitalpolitik auch einmal berücksichtigen…

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