Paul Feyer lässt sein Alphorn am liebsten in der Urlandschaft Brecca erklingen. «Das Instrument ist für die Berge gemacht. Wenn ich im «Schlund» spiele, dann wirft das Echo den Ton drei, vier, manchmal ganze fünf Mal zurück, ohne dass die Zuhörer wissen, von wo genau der Ton nun wirklich kommt», sagt Feyer.
Ursprünglich sei das Alphorn ein Hirtenhorn gewesen, habe sich mit der Zeit aber gewandelt und fand schliesslich Einzug in die Schweizer Volksmusik. Aber auch in Deutschland und Österreich komme das Instrument gelegentlich vor. Etwa im Schwarzwald, sagt Feyer.
Das Alphorn besteht in aller Regel aus Fichtenholz. Auch das folkloristisch bemalte und kunstvoll verzierte Exemplar von Feyer. Früher bestand das Instrument aus einem einzigen, krumm gewachsenen Stück Fichte. Heute ist das Horn in mehrere Teilstücke – meistens drei – zerlegbar und mit einem Holzmundstück versehen. Die Tonart bestimmt dabei die Länge des Alphorns, die bis zu vier Meter betragen kann. Etwa 15 oder 16 verschiedene Naturtöne seien so mit dem Naturblasinstrument im Idealfall zu erreichen. Nicht immer gelinge dies: «Für das Alphornblasen braucht es einen sehr guten Ansatz», sagt Feyer. Regelmässiges Üben sei bei diesem Instrument darum unabdingbar.
Das Alphornspiel kann auch ohne grosses Notenlesen auskommen: «Manchmal improvisiere ich einfach», sagt Feyer. Über fehlenden Nachwuchs will sich Feyer übrigens nicht beklagen: «Das Alphorn erlebt gerade einen regelrechten Boom. Viele Junge kommen in den Musikgesellschaften oder eben im Jodlerklub erstmals mit dem Instrument in Berührung und bleiben dabei.»
In einer Sommerserie lassen die FN Instrumente erklingen. Was macht ihren Zauber aus, wie sind sie geschaffen, was braucht es, um sie zu spielen? Profis und Amateure geben Auskunft.
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