Dieser Tage wird viel über die kommende Bundesratswahl geschrieben und geredet. Wer wird bei der FDP das Rennen machen? Der Tessiner Ignazio Cassis, die Waadtländerin Isabelle Moret oder der Genfer Pierre Maudet?
Oswald Sigg, ehemaliger Vizekanzler und Bundesratssprecher, analysiert die Lage und benennt die zentralen Voraussetzungen, die ein Bundesrat mitbringen sollte. Der Bundeshauskenner hat viele Bundesräte hautnah gekannt und hat miterlebt, welche Kompetenzen in der Landesregierung notwendig und welche Eigenschaften fehl am Platz sind.
Dabei stechen Teamfähigkeit und Kollegialität hervor, auch gegenüber dem eigenen Personal. Dominante Alphatiere und Eigenbrötler seien zum Scheitern verurteilt, sagt Sigg. Auch wichtig aber seien die Auftrittskompetenz, die rhetorischen Fähigkeiten und die Nähe zur Bevölkerung.
Kein Bundesrat dürfe aber seine Stellung im Staat vergessen: «Er trägt die Nummer drei auf dem Rücken», denn an erster Stelle stehe das Stimmvolk, an zweiter das Parlament. Dieses Bewusstsein fehle bisweilen, so der Experte.
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