Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das antike Theater unter freiem Himmel

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer heute durch die Universität Miséricorde in Freiburg spaziert, spürt wohl etwas von der eigentümlichen Mischung aus griechischer Antike und Vorkriegsmoderne, die die Architektur dieses 1937 entstandenen Bauwerks prägt. Kaum aber jemand mag sich noch daran erinnern, dass sich auf dem Dach des Gebäudes einst eine Freiluftaula befand, ein regelrechtes antikes Theater unter freiem Himmel.

Der junge Historiker Benedikt Meyer, Online-Redaktor bei der Universität, hat das uralte Projekt nun für einen Artikel im Online-Magazin «Alma & Georges» ausgegraben, nicht ohne Wehmut, wie er gesteht. «Hier könnte man tolle Konzerte oder andere Openair-Anlässe organisieren», schwärmt er.

«Freiburg war nicht Athen»

Jung war auch der Architekt, der die Universität Freiburg mitten in der Zeit des Faschismus baute: Denis Honegger. Bei Baubeginn im Jahr 1937 war er gerade einmal 30 Jahre alt. «Honegger suchte den Spagat zwischen antiken Idealen und avantgardistischen Visionen», so Meyer. «Sichtbeton und Mosaike, Nymphenreliefs und kantige Linien.» Und eben ein Hörsaal, der ganz nach dem griechischen Ideal des Platon und Aristoteles an der frischen Luft liegen sollte.

«Natürlich hat die Idee des Openair-Auditoriums nicht funktioniert», bemerkt Meyer. «Freiburg war nicht Athen, die Saane nicht die Ägäis, und das Freiburger Wetter war eben das Freiburger Wetter.» Im Winter hätte sich das Amphitheater mit Schnee gefüllt, im Sommer seien schon damals Semesterferien gewesen, und es sei stets entweder zu heiss, zu kalt, zu regnerisch, zu windig oder schlicht zu unbequem gewesen. Ausserdem sei die Akustik sehr unbefriedigend gewesen. Das Auditorium sei kaum benutzt worden und 1967 schliesslich verschwunden. «Der Hörsaal erhielt ein Dach, Bänke, Tische und bietet seither als Auditorium C Platz für rund 200 Studierende», so Meyer. Geblieben seien immerhin die Sichtbetonmauern und die grosszügigen Fensterfronten sowie einige Schwarz-Weiss-Fotos.

Der Einfluss Le Corbusiers

Die Recherchen zu diesem längst vergessenen Thema waren laut Meyer recht aufwendig. Zunächst habe er sich im Archiv der Universität erkundigt, danach auch bei der Kantons- und Universitätsbibliothek. Dabei habe er den Uni-Architekten auch als Persönlichkeit schätzen gelernt. «Denis Honegger war schon ein einzigartiger Mensch», sagt er. «Sicher war er auch von Le Corbusier beeinflusst. Diese eigentümliche Stilmischung ist auch heute noch sehr interessant, auch wenn das Uni-Gebäude als solches heute eher veraltet wirkt.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema