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Das Auto gewinnt in Freiburg an Terrain

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Der öffentliche Verkehr im Kanton Freiburg hat zwischen 2010 und 2015 grosse Fortschritte gemacht. 2011 wurde die S-Bahn zwischen Freiburg und Bulle eingeführt, 2014 im Broyebezirk das Busnetz stark ausgebaut.

Umso überraschender erscheinen deshalb die Zahlen des Bundesamts für Statistik für das Jahr 2015, welche einen steigenden Anteil des Autos im Kanton Freiburg belegen. Im Vergleich zu Erhebungen aus dem Jahr 2010 sind die Tagesdistanzen mit dem Auto von 71,3 auf 74,2  Prozent gestiegen. Der öffentliche Verkehr ist in der gleichen Zeit von 18,4 auf 17,5  Prozent zurückgegangen, der Fuss- und Veloverkehr von 5,7 auf 4,6  Prozent.

Freiburg liegt damit klar über dem nationalen Durchschnitt. In der Schweiz liegt der Anteil der mit dem Auto zurückgelegten Distanzen bei 64,7  Prozent, wie aus einem Communiqué der Raumplanungs-, Umwelt und Baudirektion hervorgeht.

Für Grégoire Cantin, Vorsteher des kantonalen Amts für Mobilität, hängt diese Entwicklung mit dem Bevölkerungswachstum zusammen. «Genau in jener Zeit wuchs die Bevölkerung im Kanton am stärksten», so Cantin. «Bei vielen Neuzuzügern handelt es sich um Pendler. Sie wohnen zwar im Kanton Freiburg, arbeiten aber in der Genferseeregion oder im Raum Bern, und sie benutzen dafür das Auto.»

Mehr Kilometer täglich

Unterstrichen wird diese These dadurch, dass die Freiburger – alle Transportarten zusammengerechnet – täglich 45,6  Kilometer fahren. Dies sind 6,2  Kilometer mehr als noch 2010. «Die Mobilität der Kantonsbevölkerung hat vor allem für Arbeitswege und für die Ausbildung zugenommen. Als Folge lassen sich auch längere Arbeitswege in die Nachbarkantone erkennen», heisst es im Communiqué. Dagegen liegt der schweizerische Durchschnitt unverändert bei 36,8  Kilometern.

Cantin glaubt nicht, dass die Freiburger Verkehrspolitik ihre Ziele verfehlt hat, wie es die Zahlen andeuten könnten. «Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist noch lange nicht beendet», sagt er. «Bei einem neuen oder erweiterten Angebot braucht es immer mehrere Jahre, bis die Erfolge sichtbar werden.» Im Gegenteil sieht er in den Zahlen der Erhebung der Freiburger Mobilität vor allem eines: «Beim öffentlichen Verkehr und beim Langsamverkehr liegt noch viel Potenzial. Wir sehen das nicht als Schwachpunkt.»

Für Cantin stellen die Angaben des Bundesamtes nur einen Teil des Gesamtbildes dar. Der Kanton analysiere die Zahlen, hole aber weitere Informationen ein, um das Bild zu verfeinern. Dazu gehören gemäss dem Dienstchef Zählungen der Verkehrsflüsse, Passagierzahlen oder Daten über die Bevölkerungsstruktur. Der Staatsrat sei darüber stets auf dem Laufenden, so Cantin.

Für den Kanton Freiburg wurden deshalb die Agglomerationen genauer unter die Lupe genommen. Dies ergibt für den Langsamverkehr folgendes Bild: In keinem der Räume des Kantons liegt dessen Anteil über 10  Prozent. Die Bewohner der Agglomerationen besitzen aber noch seltener ein Velo als jene im restlichen Kanton. Und innerhalb der Agglomerationen fährt die Bevölkerung in den Gürtelgemeinden häufiger Velo als jene der Städte Freiburg und Bulle.

Umgekehrt ist in den Agglomerationen der Anteil der ÖV-Benutzer und Fussgänger höher als im restlichen Kanton. Und bei den ÖV-Benutzern hat sich der Anteil der Passagiere mit einem regionalen oder Generalabonnement erhöht.

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Reaktionen

Mangelndes Bewusstsein, zu wenig Fachkräfte

Dass der motorisierte Individualverkehr im Kanton zulegt, ist für Savio Michellod, Präsident des VCS Freiburg, keine Überraschung: «Freiburg war schon vorher schlecht klassiert, nun ist es noch ausgeprägter.» Michellod lässt nur zum Teil gelten, dass die Pendler für die Entwicklung verantwortlich sind: «Freiburg hat gute Bahnverbindungen nach Bern oder Lausanne.» Laut ihm braucht es die Einsicht, dass die Fahrzeit im Zug ständig kürzer wird.

Für Eric Collomb, Präsident des TCS Freiburg, sind die Neuzuzüger ebenfalls nur ein Teil der Erklärung: «Es hat auch damit zu tun, dass die Firmen im Kanton zu wenig Arbeitskräfte finden. Sie suchen dann Personal in Lausanne oder Bern, das mit dem Auto zur Arbeit kommt.» Er glaubt, dass der ÖV in den Randregionen keine valable Alternative darstelle. «Man kommt da an finanzielle Grenzen. Den ÖV muss man bezahlen können.»

uh

 

Zahlen und Fakten

Nächste Erhebung mit E-Bikes

Für das Jahr 2020 plant das Bundesamt für Statistik eine erneute Erhebung zu Mobilität und Verkehr. Es sollen dann auch relevante Aussagen zur Nutzung von E-Bikes gemacht werden. Für die nationale Stichprobe wurden 57 090 Personen befragt. Mit der Verdichtung durch 850 Interviews in den Agglomerationen Freiburg und Bulle wurden im ganzen Kantonsgebiet 2422 Personen befragt.

uh

 

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