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Das Blockhaus hatte keine Chance

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Wir konnten das Blockhaus nicht retten», sagte Otto Zbinden gestern Nachmittag. Er ist Gründer der Firma Zbinden Transporte und Holz AG, die zwischen Plaffeien und Zollhaus angesiedelt ist–direkt an der Sense. Am Montag war der vordere Teil der Böschung, auf der das Blockhaus stand, in den Fluss abgebrochen (siehe FN von Dienstag). Gestern nun musste das Haus, das der Firma als Pausen- und Materialhaus diente, nach hinten verschoben und abgebaut werden. «Es wäre ansonsten in den Abgrund gefallen, und es wäre schwierig geworden, es zu entsorgen», sagte Zbinden. «Es ist traurig.»

Kies verschieben

Gestern Vormittag hatten sich Vertreter von Kanton und Gemeinde vor Ort getroffen, um die Situation mit dem Eigentümer zu analysieren. Die Sense hatte in den letzten Wochen und insbesondere in der Nacht auf Montag enorm viel Wasser geführt. Der Fluss erodierte die Böschung im Gebiet Kloster zwischen Plaffeien und Zollhaus. «Der Hang wurde destabilisiert und begann zu rutschen», erklärt Jean-Claude Raemy von der Sektion Gewässer des kantonalen Tiefbauamts. «Jetzt wollen wir verhindern, dass die Sense weiterhin mit solcher Kraft auf diese Böschung wirkt.» Baggerarbeiter werden deshalb im Bachbett Kies verschieben, damit das Wasser eher in Richtung Mitte des Flussbettes umgeleitet wird. «Das ist eine temporäre Massnahme. Regnet es wieder stark, wird sich die Sense erneut ihren eigenen Weg suchen», sagt Raemy.

Gleichzeitig wolle man verhindern, dass der Hang weiter abrutscht. «Im Moment können wir aber keine Arbeiter an den Hang schicken, das wäre zu gefährlich. Der Hang ist noch zu instabil», sagt Raemy. Es sei deshalb auch notwendig gewesen, Gewicht von der Böschung wegzunehmen: Neben dem Blockhaus wurden auch Teile des Holzlagers der Firma Zbinden entfernt. «In einigen Tagen werden wir beginnen können, den Böschungsfuss zu sichern.»

Mit diesen Massnahmen zeigt sich Alfons Piller, Gemeinderat von Plaffeien, zufrieden: «Ich bin froh, dass die Verantwortlichen sofort vor Ort waren und Verständnis zeigten», sagt er. Insbesondere sei er erleichtert, dass Kies verschoben werden dürfe. Es gibt aber auf dem Gemeindegebiet noch weitere heikle Stellen. «Es wäre gut, wenn wir Geschiebe aus der Sense entfernen könnten.»

Gebiet ist alte Deponie

Es ist nicht das erste Mal, dass es im Gebiet an der Sense zwischen Rufenen und Zollhaus rutscht. Ein grosser Teil des Gebietes ist eine alte Deponie der Gemeinde Plaffeien. Diese steht eigentlich im ursprünglichen Bachbett der Sense. «Die Sense nimmt sich nun ihren Platz zurück», sagt Marius Achermann, Leiter des kantonalen Amtes für Natur- und Landschaftsschutz. Vor über zehn Jahren haben Gemeinde und Kanton deshalb ein Konzept erarbeitet.

Das Konzept sei ein Kompromiss: «Es schützt die Auenlandschaft und die bestehende Infrastruktur wie Gebäude und die Kantonsstrasse», sagt Achermann. Das Papier definiere, bis wo sich die Sense ausbreiten könne, und ab wann man ihr Einhalt gebiete. Im Gebiet Kloster habe der Fluss nun die Grenze erreicht, deshalb werde man nur noch wenig Erosion zulassen und den Hang sichern.

Die Kantonsstrasse sei aufgrund der vergangenen Regenfälle bisher nicht akut bedroht gewesen, sagt Jean-Claude Raemy vom Tiefbauamt. «Momentan besteht in dieser Hinsicht kein akuter Handlungsbedarf.»

Deponie untersuchen

Aufgrund der alten Deponie ergibt sich eine weitere Problematik: Es ist nicht klar, ob sich Schadstoffe im Material befinden. Die Gemeinde ist aufgefordert, dies zu untersuchen. «Dazu sind wir bereit, es ist halt immer auch eine Kostenfrage», sagt Gemeinderat Piller. «Und bisher hat es mit der alten Deponie noch nie ein Problem gegeben.»

Plaffeien: Die Bäche traten vielerorts über die Ufer

Die Regenfälle in der Nacht auf Montag waren im Gebiet Plaffeien enorm stark. «Es hat an vielen Orten gerutscht, Bäche sind über die Ufer getreten und haben auf Wegen Kies weggeschwemmt», sagt Franz Thalmann, verantwortlicher Förster für den Privatwald beim kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei. Im Laufe des Montags und Dienstags seien immer mehr Schäden zutage gekommen. Thalmann machte deshalb eine Prioritätenliste: «Erste Priorität haben natürlich immer die Menschen.» Wo Leute gefährdet seien, werde sofort interveniert. Dann würden Wohnhäuser, Brücken und grössere Strassen folgen. Nebenschauplätze seien kleinere Strassen und Wege oder beispielsweise auch Gärten. «Wir können nicht überall sein», sagt er.

Für die Arbeiten standen lokale Baufirmen im Einsatz: Sie baggerten Bäche aus, leerten Geschiebesammler, setzten Wege wieder instand. «Viele Arbeiter opfern ihre Ferien dafür», sagt Thalmann und lobt deren Hilfsbereitschaft. Er hofft, dass der Regen in den nächsten Tagen nicht mehr allzu stark wird. «Die Böden können kein Wasser mehr aufnehmen, deshalb steigen die Bäche bei Regen sofort an», sagt er. «Wir haben eigentlich schon genug Arbeit.» mir

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