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Das «Bödeli» der Gemeinde ist gelegt

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Autor: Helene Soltermann

Die letzte Legislatur in Gurmels ist zugleich die erste Legislatur einer neu zusammengesetzten Gemeinde. Gurmels und Kleingurmels fusionierten im Jahr 2000; 2003 stiessen Guschelmuth, Wallenbuch und Liebistorf dazu und 2005 Cordast. Zählte das ehemalige Gurmels 1500 Einwohner, sind es heute 3800 Personen.

Die noch bis im Frühling 2011 laufende Legislatur wurde durch die Fusionen geprägt: Die Gemeindeverwaltung, die im Jahr 2000 noch ein Ein-Mann-Betrieb mit Lehrtochter war, wandelte sich zur professionellen Verwaltung mit 600 Stellenprozenten. Anfangs wurden die Geschäfte behandelt, wie sie gerade auftauchten. Thomas Bürgy, der bis 2008 Gemeindeschreiber war, sagt: Die Gemeinde musste vorerst einmal «ein Bödeli erhalten». Auch heute, am Ende der Legislatur, ist der Prozess noch nicht abgeschlossen. «Fusioniert hat man, vereinheitlicht hat man noch nicht überall», sagt Gemeindeschreiber Gabriel Schmutz.

Noch nicht vereinheitlicht ist beispielsweise die Abfallbewirtschaftung. Diese wurde von den ehemaligen Gemeinden mehrheitlich beibehalten und während der letzten sieben Jahre uneinheitlich gehandhabt. «Dies bedeutet für die Verwaltung einen Mehraufwand», sagt Schmutz. Die Vereinheitlichung muss die Gemeinde in der nächsten Legislatur anpacken.

Andere Geschäfte wurden durch die Fusionen verzögert; so etwa die Ortsplanung. Bis Ende Legislatur will der Gemeinderat die Ortsplanungsrevision absegnen lassen. Man sei schon Jahre dran, sagt Syndic Daniel Riedo. «Durch die Fusionen hat es aber ewige Anpassungen gegeben.»

Drei Primarschulen

Das Schulwesen hingegen wurde harmonisiert. In der letzten Legislatur wurden die drei Primarschulkreise Cordast-Guschelmuth, Gurmels-Kleingurmels und Liebistorf-Kleinbösingen-Wallenbuch zu einem Schulkreis zusammengeschlossen. Ziel des Gemeinderats ist es, die Primarschulen an allen Standorten aufrechtzuerhalten. Derzeit gehen nicht überall gleich viele Schüler zur Schule, folglich werden einzelne Stufen zusammen unterrichtet. Die Schwierigkeit wird sein, künftig an allen Schulen Klassen mit ausgeglichenen Schülerzahlen anzubieten – zumal die Schülerzahlen sinken und die Eltern die Kinder im Dorf zur Schule schicken wollen, in dem sie wohnen. Auch die Kindertagesstätte Villa Kunterbunt, die 2008 eröffnet wurde, ist auf Nachwuchs angewiesen. Derzeit werden acht bis neun Kinder betreut. «Es sollten aber mehr sein», so Riedo.

Investitionsmässig ist der grösste Brocken – der Bau der Dreifachturnhalle – bereits 2005 realisiert worden. Gurmels alleine hätte das Acht-Millionen-Projekt finanziell nicht verkraftet. In dieser Legislatur hat der Gemeinderat den Um- und Ausbau der Verwaltung für zwei Millionen Franken realisiert. Dieser Schritt wurde durch die Vergrösserung der Gemeinde unabdingbar. Das zweite grosse Projekt war der Ausbau der Orientierungsschule für 2,6 Millionen Franken.

Die Spitex überdenken

Insgesamt habe der Gemeinderat in der letzten Legislatur gute Arbeit geleistet, finden die beiden ortsansässigen Parteien CVP und die Unabhängigen Wähler. Für CVP-Co-Präsidentin Yvonne Stempfel ist es wichtig, dass in der nächsten Legislatur die ausserschulische Betreuung – also ein Mittagstisch und die Aufgabenbetreuung – angegangen wird. Was in Murten oder Kerzers bereits eingeführt wurde, war im eher ländlich geprägten Gurmels bis anhin kein Thema. Zudem müsse sich der Gemeinderat Gedanken über die Errichtung von Alterswohnungen machen und die Organisation der Spitex überdenken, meint Stempfel. Derzeit ist ein Teil der Gemeinde an die Spitex Ried und Umgebung und der andere Teil an die Spitex oberer Seebezirk und Vully angeschlossen.

Für Alfons Blanc von den Unabhängigen Wählern ist es wichtig, dass der Gemeinderat den Strassenunterhalt proaktiver angeht.

In der letzten Legislatur beschäftigte sich Gurmels vor allem mit den Auswirkungen der Fusion. Ist diese geglückt? Vom Syndic über den ehemaligen und den aktuellen Gemeindeschreiber bis zu den beiden Ortsparteien lautet die Antwort: Ja. Keine der Regionen werde benachteiligt, so der Grundtenor. Die Vertretung im Gemeinderat zeigt es: Derzeit sind neben Gurmels Liebistorf, Kleingurmels, Cordast und Wallenbuch in der Exekutive vertreten. Auch organisatorisch wurde vieles einfacher. «Vorher haben über 30 Gemeinderäte an fünf Tischen über dieselben Themen diskutiert wie es heute sieben Gemeinderäte an einem Tisch tun», sagt der ehemalige Gemeindeschreiber Bürgy.

Steuertechnisch jedenfalls liegt Gurmels nicht schlecht. Die Verschuldung sei laut Syndic Daniel Riedo «auf einem vertretbaren Niveau, wenn man sie mit anderen Gemeinden vergleicht». Einwohner zahlen derzeit 80 Rappen pro Franken Kantonssteuer. Dass die Gurmelser zufrieden sind, liesse sich auch damit interpretieren: Verglichen mit anderen Seebezirks-Gemeinden ist die Wahlbeteiligung sehr tief. Wären die Gurmelser nicht zufrieden, müsste sie höher sein.

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