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Das Bollwerk-Festival feiert den 30.Geburtstag mit Zukunfts-Wehmut

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Das «Belluard Bollwerk International» ist ein Ort für Kunst, die berührt, involviert, provoziert–und das seit 30 Jahren. Es ist auch ein Ort, an dem sich Künstler aus der ganzen Welt treffen, gemeinsam Inspiration finden und neue Werke entwickeln. Aus einer solchen Koproduktion entsteht momentan der Jubiläumsband des Bollwerk-Festivals, das in diesem Jahr vom 28. Juni bis zum 6. Juli stattfindet. Die beiden Freiburger Künstler Martin Schick und François Gremaud stellen ein Buch mit dem Titel «This Book is Great» zusammen. Darin vereinen sie Beiträge möglichst vieler, die je am Bollwerk-Festival mitgewirkt haben.

«Das Werk soll nichts Historisches sein», sagte François Gremaud an der gestrigen Programm-Pressekonferenz des Festivals. «Es soll vereinen, was den Menschen, die in den letzten 30 Jahren das Belluard gemacht haben, wichtig ist.»

Ein Buch über Bücher

Die Ehemaligen sind aufgefordert, eine Seite ihres Lieblingsbuches zu fotografieren und einzuschicken. Daraus gestalten Schick und Gremaud dann das neue Buch. Geordnet werden die Fotos nach der Seitenzahl der fotografierten Seiten. Möglicherweise hat «This Book is Great» so keine Seite 1, dafür aber mehrere Seiten 50.

«Es können witzige oder interessante Dialoge zwischen den verschiedenen Blättern entstehen», sagt Gremaud. Rund 250 ehemalige Künstler oder Mitarbeiter haben bereits ein Foto eingeschickt. Schick und Gremaud hoffen auf circa 500 Beiträge. Sie selbst werden auch einige Seiten gestalten. «Es machen Künstler mit, die bei ihrem Auftritt am Belluard am Anfang ihrer Karriere standen und jetzt berühmt sind», sagt Gremaud.

Die Besucher können während des Festivals im Buch schmökern. Einige Bücher werden auch «gebraucht» verkauft: Ein Team aus Lesern wird die Bücher mit Anmerkungen versehen. «Wer ein solches Buch kauft, erfährt auch etwas über den Leser vor ihm», so Gremaud.

Ein Teil der Kosten des Buchs sollen via Crowdfunding gedeckt werden: Wer zum Beispiel zehn Franken spendet, erhält als Dank einen Händedruck von Martin Schick und die Pdf-Version des Bandes.

Am Festival kennengelernt

Martin Schick und François Gremaud haben sich am Bollwerk-Festival kennengelernt. «Wir sind auf der gleichen Wellenlänge», sagt Gremaud. «Uns gefallen dieselben Künstler.» Die Idee für den Jubiläumsband sei im Dialog entstanden. Es sollte zum Leitmotiv des Festivals «Future Nostalgia» passen. Wie im Buch wird während des ganzen Festivals Altes in Neues verwandelt (siehe Kasten oben).

Der Zukunft gewidmet

Die Organisatoren haben sich lange überlegt, wie sie das Jubiläum begehen wollen. «Wir sind ein Festival, das nach vorne schaut», sagte die Direktorin des Festivals Sally de Kunst. Die Geburtstagsausgabe des Kunstfestivals sollte deshalb nicht der Vergangenheit, sondern der Zukunft gewidmet sein. «Dennoch werden wir feiern», sagte de Kunst. An jedem Abend des Festivals gibt es Cocktails und DJs. Dazu hat das Belluard Freunde eingeladen: An einem Abend ist beispielsweise das Bad Bonn anwesend, an einem andern das Fri-Son.

Am Abschlussfest tritt DJ Mzelle Charlotte auf. «Auf diesen Abend freue ich mich besonders», sagte Sally de Kunst. Denn für sie wird es ein spezielles Fest: Nach sieben Jahren gibt die Belgierin die Leitung des Festivals ab.

Weitere Infos: www.belluard.ch

 

Programm: Von Stalin und Videospielen

Rund 20 Projekte sind am Bollwerk-Festival zu sehen – alle zum Leitmotiv «Future Nostalgia». Ein Einblick in zwei davon:

W ieso beweinte ihre Grossmutter den Tod Stalins? Dieser war doch dafür verantwortlich, dass deren Mann gestorben war. Diese Frage stellt sich die georgische Künstlerin Nadia Tsulukidze in ihrer Performance «Me and Stalin». Mit Bildern, Geschichten, Tanz und Gesang arbeitet sie ausserdem auf, inwiefern Stalin ihr Heimatland heute noch beeinflusst.

Die Schweizer Künstler Hannes Bär und Jonas Oehrli, beide circa 30 Jahre alt, sind mit Arcade-Spielautomaten aufgewachsen. Im Projekt «The Flipside of the Coin» parodieren sie mit technisch alten Videospielen aktuelle Themen. So müssen die Spieler etwa als Trader an die Börse und dort den Gewinn maximieren, damit sie sich möglichst viele Statussymbole kaufen können. mir

Zahlen und Fakten

Das Festival zieht ein junges Publikum an

Das Freiburger Kunstfestival Belluard Bollwerk International fand 1983 zum ersten Mal statt. Heute zieht es Künstler aus aller Welt an. Für den diesjährigen Wettbewerb gingen 670 Projekte ein, die Jury wählte fünf aus. Das Budget beläuft sich auf rund eine Million Franken. 2012 besuchten das Festival 10000 Menschen, rund 60 Prozent davon im Alter zwischen 20 und 31 Jahren.mir

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