Seit sechs Jahren tragen Autorinnen und Autoren in Deutschfreiburg in unregelmässigen Abständen Texte zu vorgegebenen Themen vor. An dieser Veranstaltungsreihe von Kultur Natur Deutschfreiburg (Kund) beteiligen sich bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Persönlichkeiten aus Politik, Medien, Bildung, Kultur, Verlagswesen und Wissenschaft. Aber auch Personen, «die im stillen Kämmerlein ihre Freuden und Sorgen ihrem Tagebuch anvertrauen oder einfach gerne schreiben; oder auch solche, die mit der Schriftlichkeit wenig Erfahrung haben und sich auf die Herausforderung eingelassen haben», wie es im Begleitwort im Buch «Erinnert und erfunden. Va Gschücht zu Gschücht» heisst. In diesem Buch publiziert Kund eine Auswahl der Texte. Schwarz-Weiss-Bilder des Freiburger Fotografen Romano P. Riedo runden das schlicht gehaltene Werk ab.
Breites Spektrum
Die Texte sind sehr unterschiedlich: Einige sind autobiografisch, doch gibt es auch Erzählungen, Reiseberichte, Gedichte und Lieder. Nebst deutschsprachigen Texten gibt es zweisprachige und solche in Mundart, aber auch Texte auf Französisch und in Bolz sind im Buch vereint. «Das Buch zeigt genau, wie wir reden», sagte Claudine Brohy, Vorstandsmitglied von Kultur Natur Deutschfreiburg, gestern an der Buchvernissage. Im Buch seien die einen Geschichten erfunden, die anderen autobiografisch – daher der Titel «Erinnert und erfunden».
Der Verein hatte Themen wie «Wier ggùgge de …», «Nit z vüù grüble», «Büschù bilänggi?» oder «My Chinnhiit» vorgegeben. Verfasst wurden die Texte von 24 Autorinnen und Autoren: von Monique Baeriswyl-Mauron, Josef Bossart, Joseph Buchs, Hildegard Emmenegger Riedo, Irène Fasel, dem FN-Redaktoren Urs Haenni, Josef Jendly, Ueli Johner-Etter, Thomas Kadelbach, Fränzi Kern-Egger, Otto Piller, Henrik Rhyn, Deborah Rupf, Hubert Schaller, dem FN-Mitarbeiter Christian Schmutz, Anaïs Schneider, Marijke Schnyder, Armin Schöni, Simea Schwab, Angelia Maria Schwaller, Thomas Vaucher, Hubertus von Gemmingen, Bernhard Waeber und Rita Zumwald.
Reihe wird weitergeführt
Franz-Sepp Stulz, Präsident von Kultur Natur Deutschfreiburg, bestätigte, dass die Veranstaltungsreihe weitergeführt wird, und zwar einmal im Jahr. «Die Vorträge sind ja sehr gut besucht.» Ob aber wieder ein Buch daraus entstehe, sei noch offen. Die Vorträge werden aufgenommen und können auf der Website des Vereins abgerufen werden.
Finanzielle Unterstützung
Das 200-seitige Buch ist als 83. Band der Deutschfreiburger Beiträge zur Heimatkunde in einer Auflage von 2500 Exemplaren erschienen. Das ganze Projekt hat gut 40 000 Franken gekostet. Finanzielle Beiträge leisteten der Kanton Freiburg, die Gemeinden Bösingen, Jaun, Tafers, St. Ursen und Kerzers. Zudem wird der Zytglogge-Verlag, bei dem das Buch erscheint, vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag unterstützt. Das Buch, das in der Schweiz gedruckt wurde, ist für 32 Franken erhältlich in den Freiburger Buchhandlungen oder direkt beim Verein (info@kund.ch).
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