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Das Damoklesschwert bleibt hängen

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«Alle ausgeschriebenen Stellen wurden besetzt», sagte Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen (CVP). Er hatte an der gestrigen Medienkonferenz zum Schuljahresbeginn gute Neuigkeiten zu verkünden. Während nämlich andere Kantone wie Bern mit einem akuten Lehrermangel zu kämpfen haben, ist es in Freiburg gelungen, sämtliche Lehrerstellen in der obligatorischen Schule sowie im Gymnasium zu besetzen.

Übermütig wird Siggen deswegen aber nicht. «Die Personalrekrutierung für den ersten und zweiten Zyklus ist weiterhin schwierig», sagte der Erziehungsdirektor. Das liege aber nicht an mangelnder Begeisterung bei den jungen Absolventen der Pädagogischen Hochschule, sondern vielmehr an strukturellen Faktoren. Dazu gehört laut Siggen die Einführung des zweiten Kindergartenjahrs, die flächendeckende Einführung von Schulleitungen, das Bevölkerungswachstum im Kanton, aber etwa auch die Pensionierung der Babyboomer-Generation.

«Eine Verschlechterung der Situation ist vorhersehbar», so der Staatsrat. «Aktuell waren ein Drittel mehr Pensionierungen als 2018 zu verzeichnen, was etwa 20 Vollzeitäquivalenten entspricht.» Eine entscheidende Rolle würden in diesem Zusammenhang die künftigen Pensionierungsbedingungen für das Staatspersonal spielen. Siggen versprach, sich bei seinen Staatsratskollegen dafür starkzumachen, dass die entsprechenden Änderungen erst auf den 1. September 2021 und nicht bereits auf den 1. Januar jenes Jahres in Kraft treten – «um wenigstens für ein ganzes weiteres Schuljahr den Frieden zu retten», wie er sich ausdrückte.

Auch zu den Senioren im Klassenzimmer, die wiederholt für Schlagzeilen gesorgt hatten (die FN berichteten), nahm das Staatsratsmitglied Stellung. Er habe grundsätzlich nichts gegen solche Engagements, betonte er. Sie könnten aber nicht in eigentlichem Unterrichten bestehen, da die Senioren in aller Regel keine pädagogische Ausbildung hätten. Siggen bestand ausserdem darauf, dass die betroffenen Senioren wie auch alle Lehrer einen entsprechenden Sonderauszug aus dem Strafregister vorzuweisen hätten, da sie in ihrer Tätigkeit ja mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt kämen.

Neue Regelungen

Das neue Schuljahr beginnt für Kerzers und Ried bei Kerzers sowie die Schüler der nachobligatorischen Schulen am kommenden Montag, für alle anderen am Donnerstag, 29. August. Aus Deutschfreiburger Sicht bringt es vor allem die Einführung des Lehrplans  21 mit sich (siehe Artikel unten). Dies ist aber nicht die einzige Änderung, die in Kraft tritt. Neu sind auch die Richtlinien über die Verlängerung der obligatorischen Schulzeit um ein oder zwei Jahre, über welche letztlich die Direktion der jeweiligen OS entscheidet, ausserdem Richtlinien für Schüler ohne Anschlusslösung (Lehrplatz), die neu während eines Halbtags pro Woche ein spezielles, hierfür ausgerichtetes Coaching erhalten, sowie ein Leitfaden zur Unterstützung Hochbegabter.

Schliesslich äusserte sich Siggen auch nochmals zu den Anpassungen des Schulgesetzes. «Ab 2020 finanzieren die Gemeinden die kulturellen und sportlichen Aktivitäten, der Kanton das Schulmaterial», so der Erziehungsdirektor. Die Finanzierung der Relaisklassen sei zugesichert. Bei Schulkreiswechseln von OS-Schülern aus sprachlichen Gründen oder wegen einer Aufnahme ins Förderprogramm Sport-Kunst-Ausbildung übernehme der Kanton 100 Prozent der Personalkosten.

Kollegium

«Auf dieser Stufe gibt es keine Rekrutierungsschwierigkeiten»

Neuerungen aufs neue Schuljahr hin gibt es auch an den Kollegien, wie François Piccand, Vorsteher des Amts für Unterricht der Sekundarstufe II, ausführte. So werde das Pilotprojekt «Bring your own device», das 2018/19 am Kollegium Gambach eingeführt wurde, auf alle Klassen des ersten Jahrs der Han­delsmittelschule ausgeweitet. Ausserdem werde Informatik als obligatorisches Fach des Bereichs «Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften» eingeführt, und das revidierte Gesetz über den Mittelschulunterricht trete in Kraft. «Auf dieser Stufe gibt es keine Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung zu vermelden», so Piccand. Für das beginnende Schuljahr seien 31  Stellen ausgeschrieben worden, zwei mehr als im Vorjahr. Sie würden 18,05 Vollzeitäquivalenten entsprechen. «Pro Stelle hatten wir teils bis zu 70 Bewerber», sagte Piccand. Die Zahl der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ist um 195 auf 6288 gestiegen. Bei den übrigen Bildungsgängen der Sekundarstufe II nehmen die Schülerzahlen hingegen ab.

 

Zahlen und Fakten

79 Schüler mehr als im Vorjahr

Im neuen Schuljahr werden 46 600 Schülerinnen und Schüler den obligatorischen Unterricht im Kanton Freiburg besuchen. Das sind 79 mehr als im Vorjahr. Es werden 2481,45 Klassen geführt, 10,9 mehr als im Schuljahr 2018/19. Dafür beschäftigt die Erziehungsdirektion Lehrpersonen im Umfang von 3311,05 Vollzeitäquivalenten. Der Zuwachs von 98,03 Vollzeitäquivalenten erscheint hoch, erklärt sich laut Staatsrat Jean-Pierre Siggen (CVP) jedoch dadurch, dass die bisher bereits zu 100 Prozent vom Kanton finanzierten Integrationsdienste neu dazugezählt werden. Die durchschnittlichen Klassengrössen haben sich leicht vermindert und betragen neu 18,5 Schülerinnen und Schüler im Kindergarten, 19,1 Schüler in der Primarschule, 14,8 Schüler in der Realschule, 21,8 Schüler in der Sekundarschule sowie 22,7 Schüler im Progymnasium. Im Bereich der Sonderpädagogik kommen 749 Schüler in den Genuss von Integrationsmassnahmen an der Regelschule. Darunter sind 130 deutschsprachige Schüler. 861 Schüler besuchen eine Sonderschule, darunter 134 deutschsprachige. Die Integrationsdienste betreuen 43 hörbehinderte oder taube und 28 sehbehinderte Schüler.

 

 

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