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Das Defizit von fast 1,5 Millionen Franken beunruhigt den Murtner Generalrat nicht

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Murten verzeichnet ein Defizit von fast 1,5 Millionen Franken. Aus Sicht des Generalrats hätte es noch schlimmer kommen können. Ein Plus gab es bei den Industriellen Betrieben, die Fernwärme bleibt aber defizitär.

Die Jahresrechnung der Gemeinde Murten sei geprägt durch das Covid-19-Jahr und dennoch sei er positiv überrascht, sagte Gemeinderat Andreas Aebersold (FDP) an der Sitzung des Generalrats am Mittwoch und präsentierte die Zahlen.

Die laufende Rechnung 2020 schliesst mit einem Aufwandüberschuss von rund 1,467 Millionen Franken. Ein Jahr zuvor war es ein Plus von 1,4 Millionen Franken. Negativ zum Ergebnis beigetragen haben laut Aebersold unter anderem der Sanierungsbeitrag an die staatliche Pensionskasse, die Mindereinnahmen aufgrund des neuen Abwasserreglements und der höhere Verlust beim Hallen-, Schwimm- und Strandbad. Auf der anderen Seite stünden Einsparungen beim baulichen Unterhalt sowie Minderausgaben bei der materiellen Hilfe und den Schülertransporten.

Schuld pro Kopf sinkt

Insbesondere aufgrund der Auflösung von Rückstellungen sank die Nettoschuld der Gemeinde. Pro Einwohner beträgt diese nun 1111 Franken und sank damit gegenüber dem Vorjahr um fast 430 Franken. Der Nettoverschuldungsquotient ging von 62 Prozent auf 46 Prozent zurück.

Mit einem Cashflow von 1,7 Millionen Franken setze sich der abnehmende Trend der vergangenen Jahre fort, so Abersold. «Es kann nicht ewig in diese Richtung weitergehen.» Denn andernfalls würde die Verschuldung für Investitionen zunehmen. Doch derzeit seien die Liquidität und die Finanzierung der Gemeinde gut.

«Solide finanzielle Basis»

Thomas Bula (FDP) bezeichnete als Präsident der Finanzkommission das Resultat als «nicht berauschend, aber es hätte schlimmer ausfallen können».

Auch die Fraktionen blieben trotz des Aufwandüberschusses gelassen. «Das Minus hätte noch wesentlicher schlechter aussehen können», sagte Fritz Wüthrich für die SVP und Unabhängige. Schuldzuweisungen seien aufgrund der nicht vorhersehbaren Pandemie fehl am Platz. Der Gürtel müsse aber um ein weiteres Loch enger geschnallt werden, um eine Steuererhöhung zu verhindern. Urs Kramer (FDP) wies darauf hin, dass die Minderausgaben bei der materiellen Hilfe nicht auf weniger Gesuche, sondern auf Rückerstattungen der IV zurückzuführen seien. Er wünschte hier für die Zukunft eine transparentere Aufschlüsselung der Ausgaben und Einnahmen. Der Nettoverschuldungsquotient sei ein sehr guter Wert. «Murten steht weiterhin auf einer soliden finanziellen Basis», war sein Fazit. «Nicht generell alarmierend», waren die Worte von Jeorge Riesen (SP). Die Pensionskassensanierung oder die pandemiebedingten Ausfälle im Schwimmbad seien «zum Glück eher kurzfristiger Natur». Martin Leu von der GLP-CVP-EVP-Fraktion sprach von einer vorsichtigen Steuerung des Schiffes.

Fernwärme nicht kostendeckend

Von einem guten Jahr sprach Aebersold mit Blick auf die Industriellen Betriebe (IB-Murten). Diese verzeichneten einen Gewinn von 766’000 Franken und nahmen eine Ausschüttung von 300’000 Franken an die Gemeinde Murten vor. «Die Fernwärme ist ein wichtiges Standbein der IB-Murten, aber noch nicht kostendeckend», so der Gemeinderat. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Gewinnschwelle in zwei bis drei Jahren erreicht sein dürfte.

Ivar Poffet (SVP) sieht die Fernwärme auf Erfolgskurs und wies auf die Erweiterung nach Muntelier hin. Christine Jakob (FDP) fand zwar, dass das Fernwärmegeschäft nicht den Erwartungen entspreche, aber dennoch auf sehr gutem Weg sei, rentabel zu werden. Pascal Känzig (Grüne) bewertete die markante Zunahme der Fernwärmeanschlüsse als positives Signal.

Schwimmbad erneut mit Defizit

Geld einschiessen muss die Gemeinde in das Hallen-, Schwimm- und Strandbad der Region Murten. Die Defizitübernahme beläuft sich für Murten auf rund 1,3 Millionen Franken. Ein Jahr zuvor waren es fast 800’000 Franken. Mit der pandemiebedingten Schliessung des Bades seien die Einnahmen eingebrochen, die Ausgaben konnten aber nicht im gleichen Masse gesenkt werden, erläuterte Gemeinderat Alexander Schroeter (SP). Zum einen habe das Bad als gemeindenaher Betrieb kein Anrecht auf Kurzarbeitsentschädigungen, zum anderen könne die Schwimmbadtechnik nicht einfach abgeschaltet werden. Jedoch seien während der Pandemie Überstunden abgebaut worden.

Die Generalräte genehmigten einstimmig die Jahresrechnung der Gemeinde sowie die Geschäftsberichte der IB-Murten und des Bades.

Geschäfte

Kredite für Fernwärme und Solaranlage gesprochen

Die traktandierten Kredite stiessen im Murtner Generalrat auf einhellige Zustimmung. Für die Nachisolierung und Neueindeckung des Hauptdaches des Hallen-, Schwimm- und Strandbades sprach das Parlament einen Zusatzkredit von 55’000 Franken. So könnten bereits in der Projektierungsphase Fachplaner hinzugezogen werden, sagte Gemeinderat Alexander Schroeter (SP). Die Gemeinde wolle eine Fotovoltaik- sowie eine thermische Solaranlage für Strom und warmes Wasser installieren. Diese könnten 17 Prozent des Stromverbrauchs des Bades decken und 8 Prozent des Warmwasserbedarfs.

Für den Anschluss zweier Gebäude im Beaulieupark an die Fernwärme und damit den Ersatz eines Ölheizkessels genehmigte der Generalrat einen Kredit von 120’000 Franken. «Es ist ein opportunistisches Projekt», sagte Gemeinderat Andreas Aebersold (FDP). Denn derzeit erweitern die IB-Murten das Netz bis zur nahe gelegenen Meylandstrasse.

Postulat zur Immobilienstrategie

Einstimmig sprachen sich die Generalräte für den Verkauf einer Parzelle an der Freiburgstrasse aus. Wo heute Schrebergärten sind, wollen zwei Personen aus Murten und Muntelier eine Gewerbeliegenschaft errichten und sich mit einer Elektroinstallationsfirma selbstständig machen. Für die 914 Quadratmeter grosse Parzelle wurde ein Preis von 182’800 Franken ausgehandelt. Bei den vergangenen Grundstücksgeschäften sei eine klare Linie nur schwer zu erkennen, sagte Martin Leu und reichte im Namen der CVP-GLP-EVP-Fraktion ein Postulat ein. Dieses verlangt vom Gemeinderat Auskunft über seine Immobilienstrategie. Der Generalrat sei bislang nicht umfassend über deren Inhalt informiert worden.

Das Reglement über die Hundehaltung und -steuer wurde ohne Voten durchgewunken. jmw

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